Remis zum Auftakt - Njinmah rettet Werder verdienten Punkt in Augsburg
Werder Bremen ist am Sonnabend mit einem Unentschieden in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Der SVW holte nach einem Pausenrückstand in einer äußerst unterhaltsamen Begegnung noch ein 2:2 (1:2) beim FC Augsburg.
Zwar warten die Bremer durch das Remis mittlerweile seit 2013 auf einen Sieg an einem ersten Spieltag, das Team von Trainer Ole Werner zeigte sich beim über den Sommer deutlich verstärkten FCA allerdings spiel- und kampffreudig. Der eingewechselte Justin Njinmah rettete den Grün-Weißen im zweiten Durchgang einen hochverdienten Punkt (58.).
In der ersten Hälfte hatten die Gastgeber die Partie nach der Bremer Führung durch Felix Agu (12.) durch ein Traumtor von Elvis Rexhbecaj (16.) und einen Treffer von Samuel Essende (35.) zunächst gedreht - und den Spielverlauf damit ein wenig auf den Kopf gestellt.
Ducksch: Haben "sehr gute erste Hälfte gespielt"
Werder-Angreifer Marvin Ducksch attestierte seiner Mannschaft nach der Partie insbesondere eine "sehr gute erste Hälfte", in der das Team "bis ins letzte Drittel gut" gespielt hatte, dort aber den "letzten Pass" oft vermissen ließ. Insgesamt war der 30-Jährige dennoch mit der Leistung des Teams sehr zufrieden, weil es auch nach dem Pausenrückstand weiter "druckvoll agiert" und in der Schlussphase "viele hohe Bälle gut verteidigt" habe.
Kommende Woche hat der SVW zum Heimauftakt ein "Schwergewicht" der Liga zu Gast: Borussia Dortmund kommt am Sonnabend (31. August, 15.30 Uhr, im NDR Livecenter) ins Weserstadion.
Rexhbecaj kontert Agu per Traumtor
Werder kam in Augsburg gut in die Partie und ging in der 12. Minute durch Agu in Führung, weil sie wacher waren als die Gastgeber. Nach einer Halbfeldflanke ging Ducksch im Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) ließ weiterlaufen, die Spieler des FCA aber schalteten geschlossen ab. Agu hingegen sprintete durch und tunnelte Augsburgs Keeper Nedilijko Labrovic.
Die verdiente Führung des SVW hatte aber nur vier Minuten Bestand, weil die Gastgeber mit ihrer zweiten Chance - vor der Bremer Führung hatte Werder-Keeper Michael Zetterer stark gegen Arne Engels gerettet (10.) - trafen. Rexhbecaj wurde im Mittelfeld nicht angegriffen und gab gleich mal eine Bewerbung für das Tor des Monats ab: Sein Schuss aus knapp 30 Metern knallte mit mehr als 100 Stundenkilometern unhaltbar für Zetterer in den Winkel - 1:1 (16.).
Essende erzielt die Augsburger Führung
Die Begegnung blieb trotz Temperaturen um die 30 Grad temporeich und unterhaltsam - und Werder überlegen. Jens Stage per Volley (25.) und Mitchell Weiser mit einem Linksschuss im Fallen (34.) hatten die nächsten Chancen, scheiterten jedoch an Labrovic. Das Tor fiel auf der anderen Seite: Tim Breithaupt flankte von der rechten Seite, FCA-Angreifer Phillip Tietz blockte seinen Sturmpartner Essende geschickt frei und der Kongolese traf per herrlichem Flugkopfball. Tietz' Block hielt dem Check durch den Videoassistenten Stand - 2:1 (35.).
Das Werner-Team versuchte noch vor der Pause zum Ausgleich zu kommen. Sowohl Duckschs Schuss (45.) als auch Weisers Kopfball nach einer Agu-Flanke (45.+3) flogen allerdings über den Kasten von Labrovic.
Njinmah kommt - und trifft
Der Bremer Coach wechselte zur Pause doppelt: Njinmah ersetzte Keke Topp, der nach seinem Dreierpack beim 3:1 in Cottbus im Pokal blass geblieben war, Anthony Jung kam für Niklas Stark in die Partie. Und die nahm direkt wieder Fahrt auf: Ein Tietz-Kopfball nach einer Ecke rauschte nur knapp an Zetterers Tor vorbei (47.), auf der Gegenseite parierte Labrovic in der 51. Minute einen tückischen Aufsetzer kurz vor Ducksch. Dessen Kopfball strich zwei Minuten später nur knapp über den Augsburger Kasten.
Die Bremer nisteten sich in dieser Phase geradezu in der Hälfte der Gastgeber ein und belohnten sich mit dem Ausgleich: starke Seitenverlagerung nach rechts, Flanke Weiser zurück an den linken Pfosten, Kopfball Njinmah - 2:2 (58.).
Essendes zweiter Treffer aberkannt - Ducksch vergibt
Der SVW hatte die Partie unter Kontrolle - und doch zweimal Glück: In der 69. Minute wurde Essendes zweiter Treffer aberkannt. Bei seiner Ballannahme war ihm der Ball minimal an den Arm gesprungen - der VAR bestätigte die Entscheidung Stegemanns. In der 77. Minute kam Jung bei einer Flanke im eigenen Strafraum mit der Hand an den Ball, trotz des abermaligen Einsatzes des Videoassistenten aber blieb Stegemann auch hier bei seiner Entscheidung: kein Strafstoß.
Auf der anderen Seite hatte Ducksch zwischendurch die Riesenchance zur erneuten Bremer Führung vergeben: Herrlich von Njinmah freigespielt lief er alleine auf Labrovic zu, scheiterte aber am kroatischen Schlussmann (72.). So blieb die äußerst unterhaltsame Partie ohne Schlusspointe - und endete mit einer gerechten Punkteteilung.