Topp-Dreierpack in Cottbus: Werder zieht in zweite Pokalrunde ein
Werder Bremen hat seine Auftakthürde im DFB-Pokal übersprungen. Der Fußball-Bundesligist setzte sich am Montagabend beim Drittliga-Aufsteiger FC Energie Cottbus mit 3:1 (2:0) durch. Neuzugang Keke Topp traf dreimal.
Die Mannschaft von Trainer Ole Werner zeigte gegen den Regionalliga-Meister eine sehr seriöse und fußballerisch ansprechende Leistung. Bei besserer Chancenverwertung hätten die Hanseaten bereits zur Halbzeit die Vorentscheidung herbeiführen können. Die 2:0-Pausenführung durch zwei Treffer von Keke Topp (32., 37.) fiel in Anbetracht von weiteren Großchancen und eines sehr dominanten Auftritts zu niedrig aus.
Nach dem Seitenwechsel verloren die Gäste zwar kurzzeitig ihre zuvor gezeigte Souveränität. Dann aber war Topp ein drittes Mal zur Stelle und nahm den Hausherren mit dem Tor zum 3:0 (55.) endgültig den Wind aus den Segeln. Die kolportierten zwei Millionen Euro, die Werder für den 20-Jährigen an den FC Schalke 04 überwiesen haben soll, scheinen also ziemlich gut angelegtes Geld zu sein. Oder um es auf den Punkt zu bringen: Ein echter Top-Transfer, dieser Keke Topp!
"Er hat heute ein sehr, sehr gutes Spiel in einer funktionierenden Mannschaft gemacht", lobte Werner den Matchwinner. Dass der Youngster nun abheben könnte, befürchtet der Coach nicht: "Da ist er nicht der Typ für."
Werder betreibt zunächst Chancenwucher ...
Vor dem Anpfiff wurde im Stadion der Freundschaft des am vergangenen Montag im Alter von 78 Jahren verstorbenen Willi Lemke gedacht. Werder lief im Trauerflor auf und ließ von Beginn an keine Zweifel aufkommen, auch für seinen langjährigen Manager unbedingt gewinnen zu wollen. Die Hanseaten waren im ersten Abschnitt drückend überlegen und hatten bereits vor dem ersten Topp-Treffer durch Felix Agu (4.), Marvin Ducksch (16.) und Jens Stage (23.) ausgezeichnete Möglichkeiten zum 1:0.
... dann trifft Topp doppelt
Der junge Cottbuser Torhüter Elias Bethke war auf einem guten Weg, Heldenstatus zu erlangen. Dann aber trat Topp auf den Plan. Nach einem Pass von Romano Schmid ließ der 20-Jährige dem ein Jahr älteren Keeper mit einem platzierten Rechtsschuss keine Abwehrchance.
Fünf Minuten später eroberte der Angreifer den Ball von Tim Campulka, hatte dann freie Bahn und bezwang Bethke diesmal mit einem Abschluss ins linke untere Eck. Die Bremer 2:0-Pausenführung war gegen mut- und harmlose Lausitzer hochverdient.
Werder wackelt kurz, trifft dann aber zum 3:0
Nach dem Seitenwechsel legten die Cottbuser ihre Zurückhaltung ab, übten Druck auf Werder aus und besaßen durch Tolcay Cigerci die Chance zum Anschlusstreffer. Weil der Offensivspieler eine Hereingabe jedoch jedoch mit der Schulter anstatt dem Kopf erwischte und den Ball so nicht platzieren konnte (47.), blieb es beim Zwei-Tore-Vorsprung der Gäste. Allerdings nur noch wenige Minuten. Denn dann stand Topp erneut goldrichtig. Diesmal musste der 20-Jährige nach mustergültiger Vorlage von Ducksch aus der Nahdistanz nur noch den Fuß hinhalten.
Während für Energie der Traum von einer Pokal-Sensation damit frühzeitig und endgültig geplatzt war, konnte Werder nun mit Blick auf den Bundesliga-Auftakt am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) beim FC Augsburg mit seinen Kräften haushalten. Selbst nach dem Anschlusstreffer durch Henry Rorig (70.) geriet der Erfolg nicht mehr Ansatzweise in Gefahr. In der Schlussphase konnten die Bremer nach einer Roten Karte gegen Romario Hajrulla (78.) endgültig in den Verwaltungsmodus schalten.