Coach Florian Schnorrenberg vom VfB Lübeck © IMAGO / Lobeca
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AUDIO: VfB Lübeck im Abstiegskampf: Der Druck wird größer (2 Min)

Pulverfass VfB Lübeck - Sieg beim SC Freiburg II Pflicht

Stand: 07.03.2024 14:55 Uhr

Der seit sieben Drittliga-Spielen sieglose VfB Lübeck ist im Kellerduell am Sonnabend beim Tabellenschlusslicht SC Freiburg II fast schon zum Siegen verdammt, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Bei einer Niederlage würde der Druck auf Coach Florian Schnorrenberg wohl weiter wachsen. Einige Fans forderten bereits seine Entlassung.

Die Botschaft war so deutlich wie geschmacklos: "Schnorrenberg. Verpiss dich", stand in Versalien auf einem Banner, das während des Heimspiels am vergangenen Sonnabend gegen den 1. FC Saarbrücken (0:0) an der Pappelkurve im Stadion an der Lohmühle hing.

Bei den "Ultras" des Aufsteigers ist der 46-Jährige nach lediglich acht Partien als VfB-Trainer bereits in Ungnade gefallen. Drei klare Pleiten in Folge sowie die Aussage des Trainers nach dem 0:3-Desaster beim Halleschen FC: "Nun können wir befreit aufspielen", sorgten bei diesem Teil der Lübecker Anhängerschaft für großen Unmut.

So weit, so nachvollziehbar. Die Kritik jedoch - wie am Sonnabend geschehen - in menschenverachtender Form zu artikulieren, das hätten die Vereinsverantwortlichen eigentlich nicht dulden dürfen. Taten sie jedoch. Das Banner hing über 90 Minuten am Zaun. Und Folgen für die "Ultras" wird es zumindest vorerst auch keine haben. Der VfB verzichtete auf eine Strafanzeige. Vorstandschef Christian Schlichting erklärte den "Lübecker Nachrichten" lediglich: "Wir sind aktuell in der internen Aufarbeitung. Es geht dabei neben dem konkreten Spruchband auch um die generellen Gesamtzusammenhänge aus verschiedenen Blickwinkeln."

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Harms stärkt Schnorrenberg den Rücken

Schnorrenberg reagierte - zumindest äußerlich - erstaunlich gelassen auf das Banner. "Erstmal habe ich gedacht: Ich habe schon einen ganz schön langen Namen", witzelte er zunächst, als er auf der Pressekonferenz darauf angesprochen wurde. Dann aber ergänzte der 46-Jährige nachdenklich: "Darüber hinaus möchte ich sagen, dass mir so etwas nicht gefällt. Als Trainer wirst du natürlich lieber gefeiert, wenn du gewinnst. Das haben wir zuletzt nicht getan." Er müsse damit umgehen, so der Coach. "Und ich kann auch damit umgehen", versicherte er.

Beistand bekam Schnorrenberg von Sportvorstand Sebastian Harms. "Ein Trainer allein kann es auch nicht regeln. Es geht immer um das Zusammenspiel zwischen Trainer-Team, Mannschaft, mir, dem Gesamt-Verein, den Gremien und den Fans. Ich kann nur sagen: Wir haben die letzten drei Wochen uns wirklich nicht so präsentiert, wie wir wollen, heute war ein Schritt nach vorne und das müssen wir jetzt konstant abliefern", sagte der 45-Jährige nach der Saarbrücken-Partie dem NDR.

Kastenhofer: "Wir glauben an das Wunder"

Am Sonnabend (14 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) in Freiburg wird Schnorrenberg also definitiv auf der VfB-Bank sitzen. Ob der Coach auch bei einer weiteren Pleite im Amt bleiben wird, ist in Anbetracht der aufgeheizten Stimmung auf der Lohmühle aber fraglich. Und auch Harms, der für die Kaderzusammenstellung die Hauptverantwortung trägt, könnte dann mit in das Zentrum der Kritik geraten. "Jeder kann seine Meinung äußern, geliebt werden muss keiner von uns", gab sich der Manager trotzig: "Es geht darum, dass wir das Beste für den Verein machen."

Das Beste wäre nun erst einmal ein Auswärtserfolg beim abgeschlagenen Schlusslicht, um den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen nicht vorzeitig abreißen zu lassen. Sonst würden die kommenden Wochen in Lübeck wohl so richtig ungemütlich. Aber: "Wir glauben alle weiter an das Wunder, dass wir das noch rumreißen können", versicherte Verteidiger Niklas Kastenhofer im Interview mit "VfB-TV".

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Taweesak Jarearnsin

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Schleswig-Holstein Magazin | 09.03.2024 | 19:30 Uhr

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