Lübeck spielt nur remis - Fans protestieren gegen Coach Schnorrenberg
Beim Fußball-Drittligisten VfB Lübeck wird die Hoffnung auf den Klassenerhalt zusehends kleiner. Das 0:0 am Sonnabend im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken war schon das siebte sieglose Spiel in Serie. Einige VfB-Fans sprachen sich in derber Wortwahl gegen Trainer Florian Schnorrenberg aus.
Schon in der Anfangsphase der Partie hatten einige Lübecker Anhänger deutlich sichtbar zum Ausdruck gebracht, was sie vom derzeitigen Cheftrainer Florian Schnorrenberg halten - nichts. "Schnorrenberg, verpiss Dich!", stand in großen Buchstaben auf einem langen Banner, das vor der Tribüne mit den VfB-Fans hing. Sie haben offenbar keine Hoffnung mehr, dass es unter dem Nachfolger von Lukas Pfeiffer noch etwas werden könnte mit dem Klassenerhalt.
Schnorrenbergs Bilanz vor der Partie gegen Saarbrücken war auch nicht wirklich mutmachend. Unter dem 46-Jährigen hatte der Aufsteiger bis dato nur fünf Punkte aus den ersten sieben Spielen einsammeln können. Dennoch hatte VfB-Sportvorstand Sebastian Harms vor dem Spiel gegen den FCS Schnorrenberg in den "Lübecker Nachrichten" das Vertrauen ausgesprochen: "Ich bin davon überzeugt, dass wir unseren Weg gemeinsam schaffen werden. Wir haben uns erst vor acht Wochen für Florian als Trainer entschieden, also warum nicht?"
"Mit dem Plakat komme ich dann klar." VfB-Trainer Florian Schnorrenberg
"Schnorrenberg, verpiss dich!", riefen VfB-Fans dem Trainer auch zu, als dieser Magenta Sport ein Interview gab. Der gebürtige Siegener wirkte irritiert und kam ins Stocken. "Das muss ich halt ausblenden", sagte Schnorrenberg, angesprochen auf das Banner. "Mit dem Plakat komme ich dann klar." Für ein Gespräch mit dem Lübecker Anhang zeigte er sich grundsätzlich bereit: "Ich weiß jetzt nicht, ob ein Austausch möglich ist. Ich bin immer einer, mit dem kann man reden."
"Der Punkt ist wichtig, die Null hinten ist wichtig." Marius Hauptmann, VfB Lübeck
Das torlose Remis gegen die Saarländer bewertete Lübecks Marius Hauptmann als Mutmacher. "Mit dem Spiel, mit dem Kampfgeist können wir zufrieden sein. Wir hätten gerne drei Punkte mitgenommen. Jetzt ist es einer, das ist auch okay", sagte der Mittelfeldspieler im Interview mit dem NDR. Und im Hinblick auf den kommenden Spieltag, an dem für den Tabellenvorletzten das Gastspiel beim Schlusslicht SC Freiburg II ansteht: "Jetzt müssen wir gegen Freiburg angreifen, da müssen am besten drei Punkte her."
Lübecks Velasco vergibt Foulelfmeter
Im Duell mit den Saarländern ereignete sich in der ersten Hälfte lange Zeit herzlich wenig. Dies änderte sich aber plötzlich in der 39. Minute. Nach einem Foul von Patrick Sontheimer am Lübecker Jan-Marc Schneider gab es Elfmeter für die Norddeutschen. Nur: Genutzt wurde diese hervorragende Gelegenheit nicht. Robin Velasco setzte die Kugel rechts neben das Tor, und das passte irgendwie zu der Offensivleistung des Neulings. Mit dem 0:0 ging es dann auch in die Pause.
Lübeck auch in Hälfte zwei erschreckend harmlos
Viel besser war das Niveau der Partie auch nach Wiederbeginn nicht. Das Publikum bekam viel Kampf und Krampf und wenige durchdachte Aktionen zu sehen. Eher durch Zufall fand der Ball in der 72. Minute den Weg ins Tor der Saarländer. Da aber der vermeintliche Torschütze Mirko Boland in der Entstehungsphase im Abseits gestanden hatte, zählte der Treffer zurecht nicht. Und sonst? War da nicht mehr viel. Es blieb bis zum Schlusspfiff ein trister Kick, in dem beide Teams offensiv ganz wenig zustande brachten.