Paukenschlag an der Ostsee: Hansa Rostock entlässt Trainer Alois Schwartz

Stand: 13.12.2023 16:25 Uhr

Fußball-Zweitligist Hansa Rostock hat sich von seinem Trainer Alois Schwartz getrennt. Das bestätigte der Club am Mittwoch. Zunächst geht es mit einer Interimslösung auf der Trainerbank weiter.

Zudem musste auch Schwartz' Co-Trainer Dimitrios Moutas gehen. Am Freitag (18.30 Uhr im NDR Livecenter) treffen die Hanseaten auf den SC Paderborn. Dort soll Nachwuchs-Sportchef Uwe Speidel an der Seitenlinie stehen. 

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"Wir sind zum Entschluss gekommen, dass wir mit einem neuen Trainerteam in die Rückrunde gehen wollen", sagte Hansas Vorstandsvorsitzender Robert Marien. Rostock hatte zuletzt 0:2 gegen den FC Schalke 04 verloren und war auf den Abstiegs-Relegationsrang abgerutscht. "Eine Tabelle ist auch immer ein Zeugnis", sagte Marien. "Auf dem Zeugnis sind wir, das muss man so festhalten, im Moment versetzungsgefährdet. Daran müssen wir arbeiten."

Hansa-Experte Didjurgeit: "Zeitpunkt ungewöhnlich"

"Dem ganzen Prozess steht natürlich eine fortlaufende sportliche Analyse zugrunde, die wir natürlich über die ganze Saison über tätigen", fügte Marien hinzu. "Dieser Zeitpunkt ist sehr ungewöhnlich", sagte Hansa-Experte Jan Didjurgeit in einem MV Live. Schwartz sei allerdings bereits vor dem Spiel gegen Hertha BSC hinterfragt worden. Damals holten die Mecklenburger einen Zähler und siegten anschließend in Magdeburg, was die Lage zunächst entschärfte. Das 0:2 gegen Schalke 04 besiegelte nun Schwartz' Schicksal.

Schwartz rettete Hansa vergangene Spielzeit

Der 56-Jährige war erst Ende März 2023 zu Hansa gekommen. Nach dem Klassenerhalt in der Vorsaison blieben die Erfolge in der aktuellen Spielzeit zuletzt aus. In den vergangenen drei Partien holten die Mecklenburger nur einen Punkt. "Natürlich ist er enttäuscht", sagte Marien über Schwartz.

Nun soll Nachwuchs-Sportchef Speidel zunächst die Verantwortung für die Profis übernehmen. Der 52-Jährige ist seit dem 1. Januar 2021 bei den Hanseaten beschäftigt. Zuvor war Speidel Co-Trainer unter Andries Jonker beim VfL Wolfsburg. An seinem ersten Tag als Rostocker Interimstrainer wollte Speidel "den Jungs heute erst mal die Zeit geben, die Situation anzunehmen". 

Speidel: "Werden den Fußball nicht neu erfinden"

Am Freitag müssen die Hanseaten bei Paderborn antreten: "Wir werden uns keinesfalls dort verstecken", sagte Speidel. "Ich glaube, dass die Jungs selbstbewusst genug sind, um ihre Chance zu nutzen, insofern es für den ein oder anderen eine neue Chance gibt."

Vor der Partie beim Tabellenneunten hat Speidel nur zwei Einheiten, um seine Mannschaft vorzubereiten. "Wir werden jetzt nicht den Fußball neu erfinden in den zwei Tagen. Wir werden auch keine Experimente machen", sagte der Interimscoach. "Es geht jetzt darum, den Jungs das Selbstbewusstsein und das Vertrauen zu geben, um da auch mit der richtigen Einstellung auftreten zu können."

Schuster ein Nachfolgekandidat?

Wer auf Speidel folgt, ist noch unklar. Als Nachfolgekandidat für den entlassenen Schwartz gilt Dirk Schuster. Der 55-Jährige musste jüngst beim Zweitligisten 1. FC Kaiserlautern gehen und arbeitete zuvor auch für den SV Darmstadt 98 und den FC Augsburg in der Bundesliga.

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 13.12.2023 | 19:30 Uhr

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