Punkt gegen Hertha: Hansa Rostock lebt, zumindest ein bisschen
Immerhin ein Teilerfolg: Hansa Rostock hat in der 2. Liga nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wieder einen Punkt geholt. Im Heimspiel gegen Hertha BSC lieferte die Mannschaft des in der Kritik stehenden Trainers Alois Schwartz eine ordentliche Leistung ab. Laut Polizei-Angaben gab es nur wenige Zwischenfälle.
Am Ende stand ein 0:0 im Ostseestadion. Für den Tabellen-14. FC Hansa Rostock eigentlich zu wenig, aber immerhin wieder etwas Zählbares nach zuletzt nur einem Sieg aus sieben Spielen. Ob das Remis als Trendwende für die Rostocker herhalten kann, bleibt abzuwarten. Am kommenden Sonntag geht es für die Schwartz-Elf zum 1. FC Magdeburg (13.30 Uhr).
Schwartz: "Tabelle interessiert am 34. Spieltag"
"Die Mannschaft hat auf dem Feld gelebt, und das war mir wichtig zu sehen", sagte Alois Schwartz dem NDR und verschwendete keinen Blick aufs Tableau: "Die Tabelle interessiert mich aktuell nicht. Die Tabelle interessiert am 34. Spieltag."
"Ein Punkt ist besser als kein Punkt, wenn man auf die letzten Spiele schaut." Hansa-Keeper Markus Kolke
"Das 0:0 nehmen wir gerne mit. Ich würde es als gewonnenen Punkt betiteln", sagte Hansa-Keeper Markus Kolke dem NDR und glaubt auch an Besserung in der Offensive: "Irgendwann muss so ein Kack-Tor her, dann ist die Pechsträhne gerissen und es geht vorwärts."
Nur wenige Zwischenfälle laut Polizei-Angaben
Rund um das als Risikospiel eingestufte Duell ist es nach Polizei-Angaben nur zu wenigen Zwischenfällen gekommen. Vor und während des Spiels hatten Personen aus dem Berliner Zuschauerblock (2.600 Hertha-Fans waren angereist) versucht, Glasabtrennungen zur Südtribüne zu demontieren. Hertha-Fans brannten während und nach der Partie Pyrotechnik ab und warfen diese auch in Richtung der Polizeibeamten. "Gegen die Verdächtigen wird wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz sowie der gefährlichen Körperverletzung ermittelt", hieß es in der Polizei-Mitteilung.
Ein im Bereich der Südtribüne abgelegter Schweinekopf, der mit einem Berliner Fanschal bedeckt war, habe "neben Sprechchören für weitere Provokationen beider Fanlager" gesorgt. Mehrere Fans aus Berlin meldeten sich bei der Polizei, weil mitgeführte Hertha-Utensilien von Unbekannten geraubt wurden. 850 Beamtinnen und Beamte waren laut Polizei im Einsatz.
Hansa-Defensive steht
Kompakt, aggressiv und defensiv stabil: Hansa machte gegen die Hertha da weiter, wo es beim bitteren Pokal-Aus in Nürnberg (2:3 nach Verlängerung) aufgehört hatte. Die Berliner verzeichneten in der ersten Hälfte keine hochkarätige Torchance, die Rostocker wurden allerdings auch nicht wirklich gefährlich. Junior Brumados Distanzschuss (26.) strich knapp über die Querlatte, Damian Roßbach (32.) versprang nach einem langen Einwurf in aussichtsreicher Position der Ball. Das war's in Durchgang eins.
Zwei Aluminium-Treffer für Hertha BSC
Nach dem Seitenwechsel übernahm Hertha mehr und mehr das Kommando im Ostseestadion. Pascal Klemens traf in der 52. Minute den Pfosten. Vor allem Fabian Reese machte für die Gäste aus der Hauptstadt über links mächtig Betrieb und sorgte per Kopfball für Berlins zweiten Aluminium-Treffer (62.) - Hansa zweimal im Glück.
Können war hingegen Markus Kolkes Parade gegen den Flachschuss von Jonjoe Kenny (65.). Mit einem blitzschnellen Reflex bewahrte der Hansa-Torwart sein Team vor einem Rückstand.
Perea verpasst Siegtreffer für Rostock
In der Schlussphase drehte Hansa noch einmal auf, vom 120-Minuten-Pokalfight gegen Nürnberg war nichts zu spüren. Dennis Dressel scheiterte an Hertha-Keeper Tjark Ernst (74.). Juan José Perea hatte dann das 1:0 für die Gastgeber auf dem Fuß, stand frei vor Ernst. Doch Herthas Klemens riskierte alles und spitzelte dem Rostocker in letzter Sekunde von hinten den Ball weg (77.). Näher kam das Schwartz-Team dem Siegtreffer nicht mehr.