"Party macht Spaß" - VfL Osnabrück mit Chance auf direkten Zweitliga-Aufstieg
Für den VfL Osnabrück ist nach dem 4:3 gegen Zwickau im Aufstiegsrennen der 3. Fußball-Liga jetzt alles möglich - auch der direkte Sprung nach oben. Die Party am Sonntag könnte nur ein Vorgeschmack auf ein gewaltiges Event gewesen sein.
Stimmungstechnisch sind Heimspiele an der Bremer Brücke ohnehin schon eindrucksvoll. Was da aber am Sonntag in der Nachspielzeit dieser ganz besonderen Partie gegen den FSV Zwickau (4:3) abging, das war schon außergewöhnlich.
Es war laut, es war wild, es war schweißtreibend - auf dem Rasen wie auf den Rängen. Das Publikum peitschte den VfL Osnabrück nach vorne und hatte einen großen Anteil daran, dass es am Ende drei Punkte wurden.
Simakala mit drei Toren der Matchwinner des VfL
Als der Zwickauer Davy Frick im Strafraum den Ball ans Schulterblatt bekam, schallte ein einziges Wort aus tausenden Kehlen durch die Arena: "Hand!!!" Es folgte dreimaliger Jubel innerhalb kurzer Zeit: darüber, dass tatsächlich auf Handelfmeter entschieden wurde, darüber, dass Ba-Muaka Simakala mit seinem dritten Treffer an diesem Tag in der sechsten Minute der Nachspielzeit den 4:3-Endstand herstellte und schließlich darüber, dass wenige Sekunden später der Schlusspfiff ertönte und die Lila-Weißen nun nicht nur den Relegationsrang erreichen können, sondern sogar den direkten Aufstieg.
"Wir sind froh, dass wir an der Party da oben teilnehmen dürfen", sagte VfL-Coach Tobias Schweinsteiger dem NDR mit Verweis auf das packende Aufstiegsrennen in der Dritten Liga mit sechs Anwärtern auf den Sprung in die Zweite Liga. "Jetzt sind wir da oben dabei. Party macht Spaß, das haben wir heute hier gesehen. Wir wollen so lange wie möglich auf der Party verweilen."
Lautstarke Ansprache von VfL-Coach Schweinsteiger
Dabei hatte es nach der Hälfte des Spiels gegen den Tabellenletzten danach ausgesehen, als könnte später unmittelbar nach dem Schlusspfiff abrupt die Musik ausgehen und von irgendwoher jemand sagen: "So, die Party ist aus. Geht nach Hause!" Mit 1:2 lagen die Lila-Weißen gegen die Sachsen zurück und waren damit sogar gut bedient. Nach starkem Beginn hatte der VfL komplett den Zugriff auf die Partie verloren.
Nachjustierung war da zwingend angebracht, so empfand es Schweinsteiger, und zwar nicht im feingliedrigen Modus, sondern mit rustikalem "Besteck". "Wir sind mit dem 1:2 in die Halbzeit. Und dann war es erst einmal richtig laut für ein paar Minuten. Bei einigen war es die Angst zu versagen, bei anderen Hochmut - das ist total unterschiedlich. Ich weiß nur, dass ich dann die richtigen Worte getroffen habe. Die Jungs haben den Schalter umgelegt, und dann haben wir ein richtig gutes Fußballspiel gesehen."
"Was gibt es Besseres?" VfL-Profi Ba-Muaka Simakala
In welchem Simakala, die herausragende Kraft des Teams, noch zwei weitere Male für gewaltigen Jubel der Fans sorgte. 18 Saisontore sind es nun für ihn, damit führt er die Torschützenliste der Dritten Liga an. "Ich bin stolz darauf, einen Hattrick gemacht zu haben und dass wir einen Sieg eingefahren haben. Was gibt es Besseres?", fragte der Angreifer rhetorisch.
Da der derzeit zweitplatzierte SC Freiburg II nicht aufsteigen kann, sind es für Osnabrück drei Tore Rückstand auf den Relegationsrang. Mit dem Vierten Dynamo Dresden ist der VfL punktgleich. Und auch Wehen Wiesbaden und damit der direkte Aufstieg sind nach der überraschenden Niederlage der Hessen gegen den SV Meppen erreichbar. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf den Dritten.
Restprogramm spricht für den VfL Osnabrück
Alles erscheint möglich, zumal das Restprogramm der Lila-Weißen mit Spielen gegen den SC Verl (A), Meppen (H), Viktoria Köln (A) und Dortmund II (H) nicht allzu schwierig aussieht. Vielleicht kommt es ja tatsächlich dazu, dass die Party vom Sonntag gegen Zwickau nur ein Vorgeschmack auf ein gewaltiges Fest gewesen ist, das am Nachmittag des 27. Mai im Stadion an der Bremer Brücke gefeiert wird.
Und dann gibt es vielleicht irgendwann tief in der Nacht im Stadion die Durchsage: "So, wir müssen hier leider bald abschließen. Aber geht doch noch in die Stadt, dort ist noch überall Party."