Osnabrück erkämpft sich Remis - Havelse verliert erneut
Fußball-Drittligist VfL Osnabrück hat sich nach zuvor zwei Niederlagen ein 1:1 (0:0) bei den Würzburger Kickers erkämpft und seinen kleinen Negativlauf gestoppt. Aufsteiger TSV Havelse kassierte beim SV Wehen Wiesbaden derweil in Überzahl in letzter Sekunde eine 1:2 (0:0)-Niederlage.
"Die Mannschaft hat sich mit dem 1:1 belohnt und einen nicht ganz unverdienten Punkt erkämpft", sagte Osnabrücks Trainer Daniel Scherning. "Trotzdem sind wir mit der Leistung insgesamt nicht ganz zufrieden."
Der VfL benötigte am frühen Sonntagnachmittag eine Weile, um die 0:1-Heimpleite im Nachholspiel gegen den MSV Duisburg vom vergangenen Mittwoch aus den Kleidern zu schütteln. In der ersten halben Stunde agierten die Gäste im Stadion am Dallenberg sehr abwartend und zuweilen zu passiv. Würzburg war das bessere Team und hatte die Führung einige Male auf dem Fuß. Dank Keeper Philipp Kühn und mit etwas Glück überstanden die Niedersachsen die Druckphase der Mainfranken.
In der Schlussphase des ersten Abschnitts intensivierte die Elf von Coach Daniel Scherning dann ihre Offensivbemühungen. Daraus resultierten Chancen von Sebastian Klaas (42.) und Marc Heider (45.+2), die aber ungenutzt blieben.
Heider scheitert mit Elfmeter an Bonmann
Nach dem Seitenwechsel wurde es turbulent. Zunächst brachte David Kopacz Würzburg mit einem Kopfball in Führung (48.). 60 Sekunden später verfehlte dessen Mannschaftskamerad Dildar Atmaca freistehend das 2:0, bevor Schiedsrichter Franz Bokop (Vechta) auf der Gegenseite nach einem Foul von Kopacz an Florian Kleinhansl auf den Elfmeterpunkt zeigte. Nachdem gegen Duisburg Lukas Gugganig einen Strafstoß verschossen hatte, schnappte sich diesmal Kapitän Marc Heider den Ball. Aber auch der 35-Jährige brachte das Spielgerät nicht im Gehäuse unter. Seinen zwar platzierten, aber zu flach geschossenen Penalty konnte Kickers-Keeper Hendrik Bonmann um den Pfosten lenken (54.).
Klaas gleicht für Osnabrück aus
Es wäre beinahe noch Schlimmer gekommen für die Niedersachsen. Denn bei einem strammen Schuss von Kopacz war Torhüter Kühn bereits geschlagen - der Pfosten bewahrte die Gäste vor dem 0:2-Rückstand (62.). Osnabrück atmete einmal tief durch und erhöhte anschließend den Druck. Der Lohn der Mühen war der Ausgleich durch Klaas, der Bonmann mit einem Schuss aus 16 Metern bezwang (81.). In den letzten Minuten drängten die noch sieglosen Würzburger noch einmal mit Vehemenz auf den Siegtreffer. Die VfL-Verteidigung ließ aber keine Großchance mehr zu.
Havelse verliert in Überzahl in letzter Sekunde
Drittliga-Novize Havelse vergab in seiner Auswärtspartie in Wiesbaden die große Chance auf den ersten Saisonsieg und kassierte in der Nachspielzeit den Gegentreffer zur vierten Pleite in Folge. Dabei spielten die Garbsener nach einer Roten Karten gegen Ahmet Gürleyen wegen einer Notbremse gegen Julius Langfeld ab der 51. Minute in Überzahl. An der Statik der Begegnung änderte sich durch den Platzverweis allerdings so gut wie nichts. Die Hausherren blieben das tonangebende Team und gingen durch einen Kopfballtreffer von Gustaf Nilsson nach einem Eckstoß verdient mit 1:0 in Führung (66.). Die TSV-Verteidigung gab bei dem ruhenden Ball eine ganz schlechte Figur ab. Bitter für die Garbsener, deren Abwehrverhalten ansonsten sehr passabel war.
In der Vorwärtsbewegung tat sich das Team von Coach Rüdiger Ziehl wie in den ersten Saisonspielen sehr schwer. Einer der wenigen guten Angriffe führte aber zum Ausgleich: Lanfeld flankte präzise auf Yannik Jaeschke, der unbehelligt zum 1:1 traf (82.). Die Havelser hatten ihren ersten Punktgewinn vor Augen, bis Schiedsrichter Eric Müller (Bremen) in der Nachspielzeit nach einem Zweikampf von Niklas Tasky gegen Nilsson auf Elfmeter entschied. Der Gefoulte lief selbst an, verwandelte sicher (90.+3) und schickte die TSV-Kicker ins Tal der Tränen.