Das Marschweg-Stadion in Oldenburg © NDR Foto: Inka Blumensaat

Neues Stadion in Oldenburg: Stadtrat spricht sich dafür aus

Stand: 27.02.2023 22:03 Uhr

Die Stadt Oldenburg ist einen Schritt näher an einem neuen Fußballstadion. Die Mehrheit im Rat der Stadt hat am Montagabend dafür gestimmt, dass ein Neubau bis zum Herbst genau geplant wird.

von Maren Bruns

Mit der Entscheidung ist der Neubau zwar noch nicht beschlossen, eine große Hürde ist aber genommen. Nach der Zustimmung der Mitglieder des Rates für einen Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Stadions soll im nächsten Schritt herausgefunden werden, wie viel das Projekt tatsächlich kostet. Im Oktober muss sich der Stadtrat dann endgültig für oder gegen einen Neubau entscheiden. Das Projekt fortführen wollen unter anderem SPD, CDU und FDP - die Grünen als größte Stadtratsfraktion stimmten am Montag dagegen.

Oldenburgs Oberbürgermeister Krogmann für einen Neubau

Die Stadt ist sportlich gesehen kein unbeschriebenes Blatt: Die EWE Baskets Oldenburg spielen in der ersten Basketball-Bundesliga. Seit dieser Saison ist zudem der VfB Oldenburg wieder drittklassig - nur ein für diese Liga taugliches Stadion fehlt der Mannschaft. Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) will das ändern und möchte im Stadtteil Donnerschwee neben den Weser-Ems-Hallen ein neues Stadion bauen lassen. In dem Stadtteil hat der VfB schon einmal Profifußball gespielt. Vor mehr als 30 Jahren trug der Verein seine Heimspiele im eigenen "Donnerschweer Stadion" - der sogenannten Hölle des Nordens - aus, bis es 1990 abgerissen wurde.

Für Abendspiele geht es nach Hannover

Zurzeit spielt der VfB im 70 Jahre alten Marschwegstadion. Das Stadion erfüllt allerdings nicht die Vorgaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Es fehlen zum Beispiel feste Sitzschalen, eine Flutlichtanlage, Parkplätze und eine Rasenheizung. Und Abendspiele dürfen aus Lärmschutzgründen dort nicht ausgetragen werden. Deshalb müssen die Kicker hierfür ins Stadion nach Hannover ausweichen. Oberbürgermeister Krogmann meint, es gehe um die Entscheidung: "Wollen wir den VfB auf seinem Weg unterstützen und wollen wir auch etwas dafür tun, dass unsere Region bekannter wird? Oder wollen wir das nicht?".

Kritik vom Bund der Steuerzahler

Die bisher veranschlagten Kosten liegen bei rund 34 Millionen Euro für ein Stadion mit 7.500 Sitzplätzen. Das sei viel zu gering, kritisiert der Bund der Steuerzahler Niedersachsen/Bremen. Die Zahlen seien in Teilen geschönt und ungeeignet. Steigende Baukosten und Finanzierungskostenrisiken fehlten in den Berechnungen, so der Steuerzahlerbund. Er schätzt die Kosten eher auf 50 bis 60 Millionen Euro. Krogmann betonte vor der Abstimmung: "Es geht am Montag nicht um das 'Wie', mit dem Grundsatzbeschluss wird zunächst nur das 'Ob' geklärt."

Bürgerinitiative warnt vor Neubau

Die Bürgerinitiative Stadionneubau sieht keine Notwendigkeit für ein neues Stadion. Immerhin gebe es mit dem Marschwegstadion eine Spielstätte, die man sanieren könne. Sollte die Stadt das Stadion bauen, damit der VfB Oldenburg darin spielen kann, könnte das gegen das EU-Beihilferecht verstoßen, befürchten die Gegner. "Mit einem Krieg in Europa, Klimakrise, Inflation und Energiekrise ist ein neues Stadion in dieser Dimension nicht zu verantworten", so Gesa Gerding von der Bürgerinitiative.

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Innenansicht vom Stadion Marschweg-Stadion in Oldenburg. © Nico Paetzel/PaetzelPress Foto: Nico Paetzel

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 28.02.2023 | 06:00 Uhr

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