Nächste Pleite für Werder Bremen - 1:2 gegen Union Berlin
Werder Bremen hat zum Hinrunden-Abschluss in der Fußball-Bundesliga die vierte Niederlage in Folge kassiert. Gegen Union Berlin unterlag der Aufsteiger am Mittwochabend mit 1:2 (1:1).
Das Team von Trainer Ole Werner, der am Sonntagabend (22.50 Uhr) zu Gast im Sportclub des NDR Fernsehens ist, zeigte sich im Vergleich zum desaströsen Auftritt fünf Tage zuvor beim 1. FC Köln (1:7) zwar formverbessert. Doch die Leichtigkeit, mit der die Hanseaten über weite Strecken der ersten Hälfte der Saison zu Werke gegangen waren, ist ihnen nach der langen WM-Pause abhanden gekommen. Immerhin: Das Punktepolster auf die Abstiegsränge ist noch zu groß, um am Osterdeich in Panik verfallen zu müssen.
Amos Pieper brachte Bremen gegen die "Eisernen" in Führung (14.), Janik Haberer (18.) und Kevin Behrens (46.) drehten mit ihren Treffern die Begegnung zugunsten der Köpenicker.
"Werner: "Müssen wieder eine Schippe draufpacken"
"Wir müssen schauen, dass wir wieder mit einer geringeren Fehlerquote Fußball spielen. Von der Leidenschaft, vom Einsatz, vom Miteinander und von der Kompaktheit her war das heute vernünftig und auch in Ordnung", sagte Werner dem NDR. Zugleich forderte der Coach: "Wir müssen wieder eine Schippe draufpacken."
Nervöser Bremer Beginn
Dass die Bremer nach ihrem Albtraum-Auftritt in Köln nicht unbedingt vor Selbstvertrauen strotzen würden, war anzunehmen. Darum galt es für die Hanseaten eigentlich, durch einfache Aktionen Sicherheit zu gewinnen. Umso unverständlicher, dass der gegen den "Effzeh" von seinen Vorderleuten so sehr im Stich gelassene Keeper Jiri Pavlenka in der sechsten Minute nach einem Rückpass versuchte, den heranstürmenden Behrens auszuspielen.
Glück für den Tschechen, dass dieses törichte Dribbling nicht zum 0:1 führte: Der Ball prallte vom Schienbein des grätschenden Gäste-Angreifers ins Aus.
Pieper bringt Werder in Führung...
Durchatmen bei den Werder-Fans, die bald darauf sogar die Arme in die Luft werfen durften - und es natürlich auch taten. Denn nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Marvin Ducksch brachte Pieper die Norddeutschen mit einem Kopfball, der Unions Torsteher Frederik Rönnow durch die Beine flutschte, in Führung.
Das 1:0 für Bremen war zu diesem Zeitpunkt überraschend, hatten die "Eisernen" bis dahin doch mehr Spielanteile gehabt.
...und trägt dann große Mitschuld am Ausgleich
Die Freude über Piepers Treffer währte allerdings nur vier Minuten lang. Und daran trug eben jener Pieper, neben Niklas Schmidt einer von zwei neuen Akteuren im Vergleich zur Köln-Partie in der Startelf, ganz erhebliche Mitschuld. Der 25-Jährige brachte Pavlenka mit einem viel zu kurzen Rückpass in große Bedrängnis. Der Keeper konnte zwar zunächst noch klären, aber der Ball landete genau in den Füßen von Haberer, der keine Mühe hatte, den Ausgleich zu erzielen.
Dankert pfeift Berliner Tor zurück
Die Hausherren antworteten mit einem Pfostenschuss von Leonardo Bittencourt (22.) auf das 1:1. Hernach verlagerte sich das Spielgeschehen ins Mittelfeld, bevor Pavlenka ein weiteres Mal an diesem kühlen Abend patzte. Diesmal landete ein misslungener Befreiungsschlag von ihm bei Sheraldo Becker, der ein paar Schritte lief und den Ball dann ins von ihm gesehen rechte obere Eck schoss (43.).
Bastian Dankert (Rostock) erhielt allerdings einen Hinweis aus dem Kölner Keller, sich die Szene noch einmal am Bildschirm anzuschauen. Tat der Unparteiische und entschied zu recht auf Freistoß für Werder. Denn Behrens hatte Pavlenkas Schuss eindeutig mit der Hand gestreift.
Behrens köpft Union ins Glück
Das Remis zur Pause war durchaus leistungsgerecht. Aber es hatte nach dem Wiederanpfiff nur eine Minute Bestand. Denn nach einem Eckstoß von Josip Juranovic kam Behrens mehr oder minder ungestört zum Kopfball und erzielte das 2:1. Damit hatte das Spiel seine "Ausgerechnet"-Geschichte. Schließlich stammt der Wahl-Berliner Behrens aus Bremen und trug einmal selbst das Werder-Trikot. Allerdings nur das Jersey der dritten Mannschaft!
An der Weser verkannt - an der Spree spätestens nun so richtig bekannt: Für den 31-Jährigen, der bei den Köpenickern bis dato nur selten zur Startformation gezählt hatte, war es fraglos ein sehr emotionaler Abend.
Werder im Angriff ohne Durchschlagskraft
Nun standen die Bremer also wieder unter Handlungsdruck. Der Aufsteiger intensivierte auch umgehend seine Offensivbemühungen und besaß durch Niclas Füllkrug, der an Rönnow scheiterte, eine gute Ausgleichschance (53.). Anschließend tat sich Werder in der Vorwärtsbewegung aber schwer. Berlin war dem 3:1 näher als das Werner-Team dem Ausgleich und siegte am Ende verdient.