Trainer Marcel Rapp von Holstein Kiel mit seinen Spielern © IMAGO/Laci Perenyi

Holstein Kiels Coach Rapp: Harte Arbeit statt Aufstiegsparolen

Stand: 05.01.2024 10:00 Uhr

Mit dem Herbstmeister Holstein Kiel hatten in der 2. Fußball-Bundesliga nur die wenigsten gerechnet. Steigen die "Störche" erstmals in die Erste Liga auf? Trainer Marcel Rapp will davon nichts hören.

Nicht, weil der 44-Jährige nicht an seine Mannschaft glauben würde. Ganz im Gegenteil: Der Fußball-Lehrer machte schon in der vergangenen Saison mit dem einen oder anderen flotten Spruch auf sich aufmerksam.

"Der Verein und auch ich als Trainer stehen nicht dafür, Parolen herauszuhauen. Es geht um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen." KSV-Trainer Marcel Rapp

Nun sagt Rapp zum Aufstiegsthema: "Die Frage kommt immer wieder, es ist wie bei einem Katz-und-Maus-Spiel. Wann sagt der Trainer das endlich? Wann sprechen die Spieler das aus? Aber damit kann ich nichts anfangen, denn wir haben erst die Hälfte der Saison hinter uns."

Die hätte aus Kieler Sicht allerdings kaum besser laufen können. Am letzten Spieltag vor Weihnachten zogen sie durch einen 3:0-Erfolg gegen Hannover 96 noch am - nach wir vor ungeschlagenen - FC St. Pauli vorbei auf Rang eins. Es war die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte.

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Rapp: "Geht um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen"

Das verhehlt der gebürtige Pforzheimer auch keineswegs: "Wir sind oben und wir spielen einen richtig guten Fußball. Darauf wird es auch in der Rückrunde ankommen", stellte er klar, fügte aber sofort hinzu: "Der Verein und auch ich als Trainer stehen nicht dafür, Parolen herauszuhauen. Es geht um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen. Wir bekommen nichts geschenkt, sondern müssen sehr viel investieren. Das tun die Jungs auch."

Kiels Trainer Marcel Rapp (l.) freut sich mit seinen Profis Timo Becker, Lewis Holtby und Shuto Machino (v.l.n.r.) © IMAGO / Laci Perenyi
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Bundesliga-Aufstieg schon zweimal knapp verpasst

Dass das allein nicht reicht, wissen die Kieler allerdings gut genug. In ihrem ersten Zweitliga-Jahr (2017/2018) setzten sie zum Durchmarsch in die Bundesliga an. Am Ende ging es in die Relegation - wo der Traum gegen den VfL Wolfsburg platzte. 2020/2021 spielte die KSV unter Trainer-Eigengewächs Ole Werner erneut sehr erfolgreich - sogar im Pokal ging es bis ins Halbfinale.

Aber ein durch die Corona-Pandemie total durcheinandergewirbelter Spielplan war der Knüppel, der den Holsteinern noch zwischen die Beine geriet. Im Pokal-Halbfinale gab es ein 0:5 in Dortmund, in der Liga rutschte Kiel noch am letzten Spieltag auf Rang drei ab. Wieder Relegation - diesmal gegen Köln - und schließlich wieder der verpasste Aufstieg.

Seit 2021 ist Rapp am Ruder an der Förde. Ob es unter seiner Regie mit dem Sprung in die Erste Liga klappt?

Geht es 2024 endlich mit dem Stadion-Umbau voran?

Unabhängig davon soll es endlich mit dem Stadionausbau vorangehen - denn schon in der Zweiten Liga spielen die Kieler lediglich mit einer Ausnahmegenehmigung der DFL. Die neue Osttribüne wurde 2019 eröffnet. Mit der Gesamtkapazität von 15.034 Zuschauern ist das Holstein-Stadion aber immer noch weit von den angestrebten 25.000 entfernt.

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Immerhin wurde zuletzt für den Neubau eine eigene Gesellschaft, die Kieler Sportstätten- und Stadiongesellschaft mbH & Co KG, gegründet. Die Kosten für das Stadion sollen bei rund 70 Millionen Euro liegen. Laut KSV laufen Gespräche zwischen Verein und Gesellschaft, allerdings geht es dabei "noch nicht in Richtung zeitliche Abläufe".

KSV-Präsident Steffen Schneekloth verriet jüngst den "Kieler Nachrichten", dass es 2018 bereits einen Vertrag mit einem Verein gab, "der uns sein Stadion zur Verfügung gestellt hätte". Womöglich müssten die Kieler in diesem Jahr einen ähnlichen Weg einschlagen. Trainer Rapp beschäftigt sich aber nicht mit dem Thema: "Ich habe Vertrauen in die handelnden Personen. Ich habe genug mit meiner Mannschaft zu tun."

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Dieses Thema im Programm:

Norddeutschland kompakt | 02.01.2024 | 13:15 Uhr

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