Alexander Mühling vom Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel © IMAGO / Eibner

Holstein Kiel: Kommt "Rambo"? Mühling kämpft um seine Zukunft

Stand: 28.02.2023 11:50 Uhr

Bereits seit 2016 steht Alexander Mühling bei Holstein Kiel unter Vertrag. Jahrelang war der Mittelfeldspieler Stammkraft beim Fußball-Zweitligisten, nun sitzt der 30-Jährige zumeist auf der Bank. Ob der Routinier über den Sommer hinaus bei der KSV bleiben wird, ist fraglich.

von Hanno Bode

Am vergangenen Sonnabend hat "Rambo" mal wieder richtig aufgeräumt. Diesmal in Köln. Genau genommen im Franz-Kremer-Stadion. Es war natürlich nicht der aus dem gleichnamigen Actionfilm-Klassiker berühmte Vietnamkriegsveteran John Rambo, der in der Heimspielstätte des Regionalligisten 1. FC Köln II für Angst und Schrecken bei seinen Gegnern sorgte, sondern ein Mann namens Nicolai Remberg. Denn der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler von Tabellenführer Preußen Münster, der beim "Effzeh" gastierte, hört genau auf diesen Spitznamen, was bereits auf seine Qualitäten hindeutet.

Remberg ist ein kompromissloser Zweikämpfer, der weder sich noch seine Gegenspieler schont. Und "nebenbei" kann der 1,87 Meter große Modellathlet auch noch ziemlich gut Fußball spielen. So gut, dass mehrere höherklassige Clubs auf den "Rambo" aus Münster aufmerksam geworden sind. Darunter: Holstein Kiel. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat sich "Preußens Lieferdienst", wie die "Bild" ihn wegen seiner Zuverlässigkeit titulierte, für einen Wechsel im Sommer zur KSV entschieden.

Vom langjährigen Stamm- zum Ersatzspieler

Offiziell verkündet wurde der Transfer zwar noch nicht. Sollte es aber wie vielfach vermutet so kommen, könnte dies für Alexander Mühling das Ende seines Engagements bei den "Störchen" bedeuten. Denn der sieben Jahre jüngere Remberg spielt wie der Routinier im zentralen Mittelfeld und würde von Holstein wohl kaum als Perspektivspieler verpflichtet werden. Zudem ist Kiel-Urgestein Mühling, der 2016 vom SV Sandhausen zu den Schleswig-Holsteinern wechselte, in dieser Saison bei der KSV zumeist außen vor.

Nur acht Mal stand der in den Vorjahren unumstrittene Stamm- und Führungsspieler in der aktuellen Serie in der Anfangsformation - zuletzt am neunten Spieltag bei der 2:4-Niederlage bei Arminia Bielefeld. Die Zeichen stehen derzeit auf Abschied, zumal die bisherigen Gespräche über eine Vertragsverlängerung ergebnislos verliefen.

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Startelf-Comeback gegen Ex-Club Sandhausen?

Der gebürtige Oberhausener macht aus seiner Enttäuschung über die für ihn ungewohnte Reservistenrolle keinen Hehl und schiebt Frust. Aber er tut es, ohne das Betriebsklima zu vergiften. Ein böses Wort in Richtung Coach Marcel Rapp hat er bis dato nicht verloren. Und wird es vermutlich auch in Zukunft nicht tun. "Ich bin keiner, der rummeckert", so der Mittelfeldspieler.

Mühling ist lange genug Teil des schnelllebigen Profigeschäfts, um zu wissen, dass sich seine Situation auch wieder von heute auf morgen ändern kann. Eine Verletzung eines Mannschaftskameraden oder eine Sperre - und schon könnte sein Startelf-Comeback perfekt sein. Oder Trainer Rapp setzt nach den durchwachsenen vergangenen Wochen, in denen der KSV nur ein Sieg in vier Partien gelang, ab sofort wieder auf die Erfahrung und fußballerische Qualität des stets loyalen Mittelfeldakteurs.

Sollte dies am kommenden Sonnabend der Fall sein, wäre die Freude bei Mühling gewiss besonders groß. Denn dann tritt Holstein in Sandhausen an (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de). Jenem Club also, bei dem der 30-Jährige von 2014 bis 2016 unter Vertrag stand und seine ersten Schritte im Profifußball machte. Seitdem hat er 213 Zweitliga-Einsätze sowie 35 Spiele in der Dritten Liga absolviert.

Kann Remberg auf Mühlings Spuren wandeln?

Eine stolze Bilanz, von der "Rambo" Remberg noch weit entfernt ist. Der designierte Holstein-Zugang hat bisher nur in der Vierten Liga Erfahrung gesammelt. Ob der 22-Jährige den Anforderungen des Profibereichs gewachsen sein wird, steht überhaupt noch nicht fest, auch wenn er alle Voraussetzungen dafür mitbringt. Klar ist: Ein furchteinflößender Spitzname allein wird nicht genügen, um sich zwei Spielklassen höher durchzusetzen...

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