Hansa Rostocks Ergebniskrise hält weiter an
Hansa Rostock hängt weiter im Tabellenkeller der 3. Fußball-Liga fest. Die Norddeutschen verloren am Dienstagabend beim 1. FC Saarbrücken mit 0:2 (0:1) und haben damit in dieser Saison erstmals zwei Niederlagen in Folge kassiert.
Die Geduld mit Trainer Bernd Hollerbach dürfte nach der fünften Pleite im elften Saisonspiel und dem Verharren auf einem Abstiegsrang langsam bröckeln. Zu harmlos präsentierte sich sein Team im Ludwigspark. Am Engagement fehlte es nicht, jedoch an Kreativität und Durchsetzungsvermögen. Saarbrücken hingegen genügten zwei gute Aktionen, um zu Torerfolgen zu kommen.
Schon am Sonnabend (14 Uhr, im NDR Livecenter) geht es für Hansa mit dem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen weiter. Dann muss das Team allerdings ohne Trainer Hollerbach auskommen. Der 54-Jährige sah in Saarbrücken seine vierte Gelbe Karte und ist daher gesperrt. Das Innenraumverbot beginnt eine halbe Stunde vor Anpfiff und endet 30 Minuten nach dem Abpfiff.
Viel Rauch um Nichts
Gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Alemannia Aachen nahm Hollerbach lediglich eine Veränderung in der Startelf vor. Alexander Rossipal verteidigte in der Dreierkette anstelle von Damian Roßbach, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Auf dem Rasen passierte zunächst wenig, dafür sorgten beide Fanlager, die fleißig Pyrotechnik zündeten: Wegen der Rauchschwaden war kaum etwas zu sehen, weshalb sich erst der Anpfiff verspätete und es dann nach wenigen Minuten eine Unterbrechung gab.
Die Sicht wurde klarer, ansehnlichen Fußball boten Saarbrücken und Rostock hingegen nicht. Fouls hüben wie drüben machten jeglichen Spielfluss kaputt, Torraumszenen gab es nur wenige: Saarbrückens Sebastian Vasiliadis schoss am Tor vorbei (11.), den Distanzschuss von Rostocks Felix Ruschke entschärfte FCS-Keeper Philipp Menzel (25.).
Saarbrücken macht's einfach: Ecke, Kopfball, Tor
So musste ein Standard für den ersten Treffer der Partie herhalten: Richard Neudecker trat einen Eckball gefühlvoll in den Fünfmeterraum, wo Joel Bichsel sich im Kopfballduell gegen Sigurd Haugen durchsetzte und zum 1:0 für die Hausherren einnickte (33.). Der Ex-Rostocker Calogero Rizzuto hatte kurz darauf das 2:0 auf dem Fuß, sein satter Schuss vom Strafraumrand strich nur knapp am Pfosten vorbei (35.).
Hansa war das Bemühen um den Ausgleich nicht abzusprechen, die Gäste hatten auch mehr Ballbesitz. Allein, es fehlte an gefährlichen Flankenbällen oder präzisen Pässen im letzten Drittel. Ein harmloser Kopfball von Ryan Naderi (45.+5) war der einzige Rostocker Torabschluss nach dem Rückstand.
FCH drückt, FCS trifft
Hollerbach wechselte in der Pause und brachte Nils Fröling für Haugen. Der neue Mann hatte immerhin den ersten Abschluss des zweiten Durchgangs, schoss jedoch weit drüber (52.). Seltener, aber dafür deutlich gefährlicher in der Offensive präsentierte sich Saarbrücken: Amine Naifis Schuss aus vollen Lauf wehrte Hansa-Keeper Benjamin Uphoff mit dem Fuß ab (61.).
Aber Hansa drängte weiter auf den Ausgleich: Fröling scheiterte am stark reagierenden Menzel (71.), Adrien Lebeaus sehenswertes Dribbling im Strafraum wurde im letzten Moment gestoppt (73.), Marco Schuster schoss nach einer feinen Ballstafette über das Tor (79.). Mitten hinein in diese Druckphase schlugen die Gastgeber zum zweiten Mal eiskalt zu: Simon Stehle setzte sich auf der rechten Seite robust gegen Rossipal durch und legte quer auf Tim Civeja - der fünf Minuten vorher eingewechselte Deutsch-Albaner schob zum 2:0 ein (80.).
Hollerbachs wütende Proteste wegen des vermeintlichen Foulspiels von Stehle beeindruckten Schiedsrichter Tobias Wittmann nicht, im Gegenteil: Er zeigte dem Hansa-Coach Gelb. Civeja hatte in der Nachspielzeit noch das 3:0 auf dem Fuß (90.+3) - so war die Niederlage der Norddeutschen letztlich verdient, ohne Punkte im Gepäck mussten sie die weite Heimreise antreten.