FC Hansa: Paderborn besiegen und auf St. Paulis Schützenhilfe hoffen

Stand: 19.05.2024 07:24 Uhr

Zweitligist Hansa Rostock kämpft heute im Spiel gegen den SC Paderborn um seine letzte Chance auf Relegationsplatz 16. Ein Sieg ist Pflicht. Zusätzlich benötigt die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic aber auch noch Schützenhilfe von Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli.

von Tobias Knaack

Die Rostocker Realität vor dem 34. Spieltag heute (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) ist simpel und hat zwei Gewissheiten: Zum einen braucht es gegen die Ostwestfalen im Ostseestadion zwingend einen Dreier, um sich vielleicht noch auf Relegationsrang 16 zu schieben und die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Zum anderen ist das auch nur dann möglich, wenn die Mecklenburger Unterstützung ausgerechnet vom ungeliebten FC St. Pauli in Wiesbaden bekommen.

Die Hamburger, die seit dem vergangenen Wochenende als Aufsteiger in die Bundesliga feststehen, dürfen in der hessischen Landeshauptstadt aus Sicht des FCH nicht verlieren. Nur bei einem Remis oder einem Sieg der Kiezkicker hat das Selimbegovic-Team - einen Sieg gegen Paderborn vorausgesetzt - noch Chancen auf die Relegation. Angesichts von einem Punkt Rückstand auf den SVWW und der um 13 Tore schlechteren Tordifferenz wäre ein Rostocker Remis auch im Falle einer Wiesbadener Niederlage zu wenig.

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FCH-Trainer Selimbegovic versuchte am Freitag den Fokus vor der Partie gegen Paderborn allerdings komplett beim eigenen Team zu halten: "Es bringt nichts, auf die anderen Plätze zu schauen. Zuerst müssen wir unser Spiel gewinnen, dann können wir gucken, ob es reicht", sagte der 42-Jährige und machte die Bedeutung klar: "Es ist das wichtigste Spiel der Saison. Wir wollen die Saison verlängern und am Ende unser Ziel erreichen."

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Rostocker Personalsorgen vor dem Paderborn-Spiel

Vor der Begegnung plagen den Bosnier und seine Mannschaft allerdings Personalsorgen: Kai Pröger (fünfte Gelbe Karte) und Sarpreet Singh nach seiner Roten Karte beim 1:2 auf Schalke fallen gesperrt aus, verletzungsbedingt müssen Felix Ruschke und Lukas Scherff passen. Hinter dem Einsatz von Jasper van der Werff steht zudem ein Fragezeichen.

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Nach dem Spiel in Gelsenkirchen am vergangenen Sonnabend "waren wir ziemlich niedergeschlagen", gab der Coach zu. Mit Braunschweig aber leistete tags darauf durch das 1:0 über den SVWW ein weiterer Nordclub Schützenhilfe. "Wir haben noch eine Chance bekommen und wissen, dass wir noch leben. Ich spüre eine Energie in der Mannschaft", sagte Selimbegovic am Freitag.

Große Unterstützung beim Abschlusstraining

Zusätzlichen Schub bekam die Mannschaft am Sonnabend: Einige Tausend Fans kamen zum Abschlusstraining ins Ostseestadion.

Er wolle, sagte Selimbegovic weiter, "dass die Mannschaft zur Kenntnis nimmt, was das für die Leute hier bedeutet. Wir sind ihnen etwas schuldig für die ganze Saison!"

"Ich habe noch keinen Abstieg in meiner Karriere mitgemacht und ich werde alles dafür tun, dass das auch so bleibt." FCH-Torhüter Markus Kolke

Heute ist das Ostseestadion mit fast 30.000 Zuschauern noch einmal ausverkauft. "Wir nehmen jede Unterstützung an", sagte Kapitän und Keeper Markus Kolke, der selbst eine Wiesbadener Vergangenheit hat. Von 2011 bis 2019 hatte der heute 33-Jährige bei den Hessen gespielt, bevor er an die Ostseeküste wechselte. "Ich war zwar acht Jahre dort. Aber jetzt bin ich schon im fünften Jahr hier. Jetzt zählt nur Hansa Rostock und dass wir in der Liga bleiben."

Er selbst glaube "fest daran, dass wir unser Ziel erreichen werden". Das auch aus einem einfachen Grund: "Ich habe noch keinen Abstieg in meiner Karriere mitgemacht und ich werde alles dafür tun, dass das auch so bleibt", unterstrich der Torhüter, der am vergangenen Wochenende beim zweiten Schalker Treffer gepatzt hatte, den Mecklenburgern zuvor in vielen Spielen aber auch wichtige Punkte gerettet hatte.

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Lässt der SC Paderborn den nächsten Traum platzen?

Gegen den offensivstarken SCP, für den es zwar um nichts mehr geht, der am vergangenen Spieltag aber durch ein starkes 1:0 die restlichen Aufstiegsambitionen des HSV zerstört hatte, wird es auf Kolke und die Defensive ankommen. Vor allem aber auch darauf, dass die lahmende Abteilung Attacke in Schwung kommt.

Ansonsten lassen die Paderborner in der zweiten Woche in Folge die Träume eines norddeutschen Clubs platzen - und Hansa müsste den bitteren Gang in die Dritte Liga antreten.

Mögliche Aufstellungen:

FC Hansa Rostock: Kolke - David, Roßbach, Rossipal - Neidhart, Dressel, Vasiliadis - Strauß, Ingelsson, Kinsombi - Junior Brumado
SC Paderborn: Boevink - Hoffmeier, Musliu, Brackelmann - Klaas, Klefisch, Kinsombi, Zehnter - Kostons, Ansah, Bilbija

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 19.05.2024 | 18:17 Uhr

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