Hannover verliert unglücklich - Ex-96-Profi Muslija schockt die "Roten"
Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat im Aufstiegsrennen einen Rückschlag hinnehmen müssen. Durch ein Gegentor in der Nachspielzeit verloren die Niedersachsen am Sonntag beim SC Paderborn mit 0:1 (0:0). Dabei hatten sie ab der 20. Minute wegen einer Roten Karte für Louis Schaub in Unterzahl gespielt und das 0:0 lange gehalten.
Sie durften lange hoffen. Bis zum Beginn der Nachspielzeit stemmten sich zehn Hannoveraner gegen die Niederlage. Letztlich erfolglos. Ausgerechnet der ehemalige 96-Profi Florent Muslija verwehrte den Norddeutschen mit einem ganz krummen Ding einen Punktgewinn. Seine Flanke in den Strafraum flog an allen vorbei und fand den Weg ins Tor (90.+1). Paderborns David Kinsombi hatte die Kugel verpasst und so Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler irritiert.
"Und dann kriegst du so ein Eiertor." 96-Trainer Stefan Leitl
"Dafür, dass wir nach 20 Minuten schon in Unterzahl spielen mussten, haben wir es danach ganz gut gemacht. Und dann fliegt der Ball mit Glück rein - das ist natürlich bitter für uns", sagte 96-Mittelfeldspieler Fabian Kunze der ARD. Trainer Stefan Leitl sah das ähnlich: "Es war eine unnötige Rote Karte, aber dann haben die Jungs gut verteidigt. Und dann kriegst du zum Schluss so ein Eiertor - das ist natürlich maximal frustrierend."
In der Tabelle hat 96 im Aufstiegsrennen nicht mit den Konkurrenten Holstein Kiel (3:2 gegen Wehen Wiesbaden), Fortuna Düsseldorf und Greuther Fürth (1:0 bei Eintracht Braunschweig), die alle ihre Partien gewannen, Schritt halten können. Hannover geht mit 23 Punkten als Tabellensiebter aus dem 15. Spieltag.
96-Profi Schaub sieht früh die Rote Karte
Die "Roten" wussten zunächst nicht, wie ihnen geschah. Paderborn übte nach dem Anpfiff gleich einen solchen Druck aus, als befände sich die Partie bereits auf der Zielgeraden und als müsste noch zwingend ein Treffer her. Zweimal rettete Zieler für die "Roten" (1., 2.), einmal die Latte (2.). Die Gäste überstanden die ostwestfälische Überfalltaktik zwar unbeschadet, doch sie schwächten sich in der 20. Minute selbst.
Mittelfeldspieler Schaub hatte bei einer rustikalen Grätsche an der Seitenauslinie tief in der gegnerischen Hälfte zunächst die Gelbe Karte gesehen. Nachdem sich Schiedsrichter Robin Braun (Wuppertal) die Szene auf Hinweis des VAR aber noch einmal am Bildschirm angesehen hatte, revidierte er seine Entscheidung und zeigte Rot. Schaub hatte Marcel Hoffmeier mit offener Sohle voraus am Fußknöchel getroffen.
Die dezimierten Niedersachsen gerieten im weiteren Verlauf der ersten Hälfte aber in der Defensive nicht in Bedrängnis. Mit dem torlosen Remis ging es in die Pause.
Hannover verteidigt gut, doch dann flankt Muslija
Nach Wiederbeginn war es eine Viertelstunde lang eine richtig triste Angelegenheit. Dann aber zog Paderborns Ilyas Ansah auf der linken Seite unvermittelt das Tempo an, schüttelte Phil Neumann ab und hob den Ball in den Fünf-Meter-Raum. 96-Verteidiger Bright Arrey-Mbi klärte sofort mit dem Fuß, sein Befreiungsschlag landete an der Brust des heraneilenden SCP-Profis Sebastian Klaas, von wo aus die Kugel knapp über die Latte flog (61.).
Hannover verteidigte gut das eigene Tor, Paderborn zeigte sich bei den eigenen Angriffen allerdings auch nicht besonders einfallsreich. Bis dann Muslija in der ersten Minute der Nachspielzeit in den Strafraum flankte.