Nicolo Tresoldi von Hannover 96 bejubelt ein Tor © picture alliance/dpa Foto: Swen Pförtner

Hannover 96 will beim Heim-Comeback in Münster Partycrasher sein

Stand: 09.08.2024 16:03 Uhr

Nach dem gelungenen Saisonstart tritt Fußball-Zweitligist Hannover 96 am Sonntag bei Aufsteiger Preußen Münster an. Trainer Stefan Leitl erwartet einen euphorisierten Gegner - und fordert von seinem Team einen kühlen Kopf.

Als sich die Preußen-Adler im Jahr 1991 aus dem deutschen Profifußball verabschiedeten, taten sie das mit gesenkten Häuptern. Platz 18 war es am Ende in der 20er-Liga - und die letzten drei Heimspiele, insgesamt sogar fünf Partien hintereinander gingen allesamt verloren.

Fast ein halbes Fan-Leben später ist das Gründungsmitglied der Bundesliga wieder da - marschierte 2023 und 2024 sogar von der Regionalliga direkt in die 2. Bundesliga durch. Das 1:3 bei der SpVgg Greuther Fürth zum Saisonstart zeigte Licht und Schatten. Nun folgt am Sonntag (13.30 Uhr/im NDR Livecenter) das Zweitliga-Heimcomeback gegen Hannover 96 - im mit 13.000 Zuschauern ausverkauften Preußen-Stadion.

"Es ist das erste Zweitliga-Spiel seit 33 Jahren. Die Stadt wird emotionalisiert sein", warnte 96-Coach Leitl. "Und die große Vorfreude wird sich auch auf die Mannschaft übertragen. Wir erwarten einen sehr motivierten Gegner."

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Leitl hat alle Spieler zur Verfügung

Hannovers Saisonstart ist mit dem 2:0 gegen Jahn Regensburg, einen weiteren Aufsteiger, geglückt. Ist es ein Vor- oder Nachteil, dass es zum Beginn gegen zwei Neulinge geht? "Weder noch", antwortete Leitl auf die Frage bei der Spieltagspressekonferenz. "Man spielt alle. Wir tun gut daran, keinen Gegner und auch keinen Aufsteiger zu unterschätzen."

Mit Freude hat der 46-Jährige auch deshalb festgestellt, wie "konzentriert und fokussiert" sein Team in dieser Woche gearbeitet habe. Anteil daran hat sicher, dass momentan alle Spieler fit sind. Der Konkurrenzkampf treibt an. "Alle haben einen sehr motivierten Eindruck hinterlassen." Vom Motto "Never change a winning team" lässt sich der Fußball-Lehrer nur bedingt leiten. Gerade in der Offensive sei es ihm wichtig, flexibel auf die unterschiedlichen Situationen und Anforderungen reagieren zu können.

Leitl hofft noch auf den "einen oder anderen" Neuzugang

Der Kader ist mit 21 Feldspielern allerdings noch klein. Und einige Spieler haben wenig oder gar keine Zweitliga-Erfahrung. "Die eine oder andere Personalie würde uns noch gut tun", betont Leitl deshalb, schränkt aber ein, dass die Messlatte hoch liege. Die Mannschaft sei "gut zusammengestellt und in sich gewachsen", außerdem hätten sich die Spieler stetig weiterentwickelt. "Da nimmst du keine große Veränderungen mehr im Kader vor", erklärte der 46-Jährige. Aber: "Wenn die Parameter passen, werden wir noch etwas tun."

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Ganz anders sieht es auf der Abgangsseite aus. "Wir werden - Stand jetzt - keinen Spieler mehr abgeben. Wir haben unsere Transferpflicht in diesem Jahr erfüllt", sagte Leitl bestimmt.

1.350 Fans von 96 in Münster mit dabei

Mit Blick auf die Preußen warnte der Coach vor "sehr guten Umschaltmomenten", die sein Team abwehren müsse. "Das kann für Mannschaften wie uns gefährlich werden, die viel im Ballbesitz sind." Präzises und gutes Spiel sei da genauso erforderlich wie gescheites Gegenpressing, um die Kontrolle im Spiel zu behalten. Unterstützung bekommen die "Roten" zudem von 1.350 Fans in Münster.

Und auch bei der Münsteraner Historie spielte 96 schon eine Rolle. Denn im Juni 1991, dem letzten Zweitliga-Monat der Adler für mehr als drei Jahrzehnte, spielte auch Hannover noch im Preußen-Stadion. Am drittletzten Spieltag siegte 96 damals mit 1:0 und schoss den Gegner fast schon in die Dritte Liga.

Mögliche Aufstellungen

Münster: Schenk - Schad, Koulis, Frenkert, Kirkeskov - Hendrix, Preißinger - Mees, Lorenz - Grodowski, Batmaz
Hannover: Zieler - Neumann, Halstenberg, Knight - Muroya, Kunze, Leopold, Dehm - Nielsen, Rochelt - Tresoldi

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 11.08.2024 | 13:30 Uhr

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