Hannover 96 kündigt freigestelltem Schlaudraff
Die Personalie Jan Schlaudraff bei Hannover 96 nimmt immer skurrilere Formen an. Ohnehin war der frühere Sportchef der Niedersachsen gegen seine Mitte Januar ausgesprochene Freistellung gerichtlich vorgegangen - nun folgte die außerordentliche Kündigung durch den Fußball-Zweitligisten. Hannover 96 begründete den Schritt mit "Geschehnissen in zeitlichem Zusammenhang mit dem Zweitliga-Heimspiel gegen den Hamburger SV, die für Hannover 96 mit Blick auf Tragweite und Schwere arbeitsrechtlich nicht hinnehmbar waren". Genaue Details nannte der Verein nicht.
Kein Zusammenhang mit Rechtsstreit
Die jetzt erfolgte Kündigung stehe aber in keinem Zusammenhang mit dem Rechtsstreit, erklärte der Club lediglich. Schlaudraff reagierte völlig überrascht: "Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Ich bewerte das als reine Bestrafungsmaßnahme von Hannover 96", sagte der 36-Jährige der "Bild". Dem Blatt zufolge war Schlaudraff beim 1:1 der Niedersachsen gegen den HSV gar nicht im Stadion, sondern bei einem Tennis-Camp auf Fuerteventura.
Hannover 96 und der Ex-Profi befinden sich derzeit bereits in einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Der 36-Jährige klagt unter anderem auf Wiedereinstellung und Entfristung seines eigentlich bis 2022 laufenden Vertrages.
Auch Zuber klagt noch
Die Nachfolge von Schlaudraff bei den 96ern hatte Gerhard Zuber angetreten. Auch mit ihm befindet sich Hannover 96 noch in einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Der 44 Jahre alte Österreicher war bei den 96ern bis 2019 die rechte Hand des früheren Managers Horst Heldt. Nach dem Bundesliga-Abstieg lief sein Vertrag als Sportlicher Leiter weiter, Zuber wurde jedoch zunächst innerhalb der Profifußball-Gesellschaft Hannover 96 GmbH & Co. KGaA kaltgestellt. Das Arbeitsgericht Hannover entschied im Januar, dass sein Vertrag nicht am 30. Juni 2020 endet, sondern zu entfristen sei. Gegen das Urteil will Hannover nun in Berufung gehen.