Ex-Sportchef Schlaudraff verklagt Hannover 96
Jan Schlaudraff zieht gegen den Fußball-Zweitligisten Hannover 96 vor Gericht. Der Mitte Januar bei den Niedersachsen freigestellte Sportchef klagt unter anderem auf Wiedereinstellung und Entfristung seines eigentlich bis 2022 laufenden Vertrages. Das bestätigte Kilian Wucherpfennig, Pressesprecher des Arbeitsgerichts Hannover, NDR.de. Demnach ist für den 30. März ein Gütetermin angesetzt.
Rechtsstreit mit aktuellem Sportchef Zuber läuft weiter
Interessant: Der Erstliga-Absteiger befindet sich derzeit auch mit Schlaudraffs Nachfolger Gerhard Zuber in einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Der Österreicher war bei den 96ern bis 2019 die rechte Hand des früheren Managers Horst Heldt. Nach dem Bundesliga-Abstieg lief sein Vertrag als Sportlicher Leiter weiter, Zuber wurde jedoch zunächst innerhalb der Profifußball-Gesellschaft Hannover 96 GmbH & Co. KGaA kaltgestellt. Der 44-Jährige klagte auf Entfristung seines Vertrages und bekam vom Arbeitsgericht Hannover Mitte Januar Recht.
"Geht um eine wichtige Rechtsfrage für den Profifußball"
Kurios: Nur einen Tag nach der Entscheidung hatten Kind und Co. den zuvor degradierten Zuber zum Nachfolger des freigestellten Schlaudraffs gemacht. Gleichzeitig hatte Hannover 96 angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. "Es geht um eine wichtige Rechtsfrage für den Profifußball. Es muss geklärt werden, ob der Vertrag eines leitenden Mitarbeiters nach zwei Jahren unbefristet sein darf", sagte Kind. "Die DFL unterstützt uns dabei."
"Das ist grundsätzlich kein Problem. Man muss das wirklich trennen", sagte Zuber zum Vorgehen seines Arbeitgebers. "Das eine ist die Person, das andere die grundsätzliche Entscheidung - die wichtig für alle Profi-Clubs ist."
Sowohl Kind als auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) haben die Sorge, dass aus dem Fall Zuber ein Präzedenzfall werden könnte, der auch andere Manager im Profifußball dazu animiert, eine Entfristung ihrer Verträge zu erklagen. Bei Schlaudraff ist dies offensichtlich der Fall gewesen.