Hannover 96 im Nordduell mit Osnabrück unter Zugzwang
Hannover 96 benötigt heute Abend dringend einen Heimsieg gegen den VfL Osnabrück. Nur so bliebe die kleine Hoffnung der "Roten" auf den Bundesliga-Aufstieg erhalten.
"Mund abputzen, und am Montagabend geht es weiter" - das hatte 96-Trainer Kenan Kocak am Mittwoch nach dem unglücklichen 0:1 beim Karlsruher SC gesagt. Der 40-Jährige klang dabei nicht resigniert. Es war durchaus Trotz herauszuhören, dass man im Rennen um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga trotz einer bescheidenen Ausgangsposition noch nicht aufgeben werde.
96 droht schon bei Remis eine Restsaison im Mittelmaß
An diesem 19. Spieltag hat die Hoffnung der "Roten" aber erheblich gelitten, weil es schlechter nicht hätte laufen können. Am Freitagabend gewann die SpVgg Greuther Fürth zu Hause mit 3:0 gegen Aue, und einen Tag später feierten sowohl Spitzenreiter Hamburger SV gegen den SC Paderborn als auch Holstein Kiel gegen Eintracht Braunschweig 3:1-Erfolge. Damit ergibt sich, dass Hannover 96 im Nordduell mit Osnabrück erheblich unter Zugzwang steht. Will der unter den Erwartungen gebliebene Aufstiegsfavorit die Topclubs nicht vollends aus den Augen verlieren, muss heute (20.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) gegen die Lila-Weißen ein Dreier her.
Schließlich ist der Rückstand der Landeshauptstädter auf den Dritten Kiel auf nun schon zehn Punkte angewachsen. Selbst mit einem Remis gegen den VfL läge das Kocak-Team satte neun Zähler hinter den "Störchen". Bei noch ausstehenden 15 Partien wäre das schon eine erhebliche Hypothek. Bereits in dem Fall droht für den Rest der Saison ein dauerhafter Aufenthalt im Mittelmaß der Tabelle.
VfL Osnabrück will Niederlagenserie stoppen
Anders als für Hannover hätte ein solches Los für den VfL Osnabrück nichts Bedrohliches an sich. Für Trainer Marco Grote und sein Team geht es darum, den Abwärtstrend zu stoppen. Die vergangenen drei Partien hat der VfL allesamt verloren, am heftigsten war es beim HSV (0:5). Mit 22 Punkten geht der Blick nach unten, denn bis zu den Abstiegsrängen ist es nicht mehr weit.
Grote strahlt dennoch Optimismus aus, dass seinen Profis wie im Hinspiel (2:1) eine Überraschung gelingt. "In der Defensive sind sie verwundbar", sagte der Trainer in der Pressekonferenz. "Wenn sie versuchen zu attackieren, ergeben sich zwangsläufig Räume und dann auch Möglichkeiten, um ihnen in der Defensive weh zu tun. Ich denke auch, dass wir dazu in der Lage sind." Hannover muss handeln, sein Team kann abwarten - aus dieser Ausgangslage heraus will Grote die Trendwende schaffen.