Hannover 96 gewinnt bei Arminia Bielefeld und hakt Abstieg ab
Hannover 96 hat sich in der 2. Fußball-Bundesliga viel Luft auf die Abstiegszone verschafft. Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl siegte am Sonnabend in Bielefeld verdient mit 3:1 (2:1).
Ein Doppelpack von Stürmer Cedric Teuchert ebnete schon im ersten Abschnitt den Weg zum Erfolg der "Roten", die den Ausfall der drei Leistungsträger Sei Muroya, Havard Nielsen (beide Gelbsperre) und Julian Börner (Blockade in der Halswirbelsäule) erstaunlich gut wegsteckten. Mit jetzt 37 Punkten und Tabellenplatz elf kann Hannover für die nächste Zweitliga-Saison planen. Auch Leitl sitzt nach der 1:6-Klatsche beim Hamburger SV und dem 0:3 gegen Heidenheim wieder fester im Sattel.
"Es war ein enorm wichtiger Sieg für uns", sagte der Coach. "Fußball ist ein Ergebnissport und wir haben in den letzten Wochen nicht die Ergebnisse erzielt, die wir wollten. Wir waren und sind aber überzeugt von dem Weg, den wir gehen wollen."
Teuchert mit Traumtor zur 96-Führung - Klos gleicht aus
Nach zähem Beginn sahen die Zuschauer auf der Alm in der 14. Minute äußerst effektive Gäste: Louis Schaub fing in der Bielefelder Hälfte einen Befreiungsschlag ab, legte im Zentrum für Cedric Teuchert auf und der hämmerte die Kugel unhaltbar für Arminia-Keeper Martin Fraisl oben rechts in den Winkel. Es war erst der zweite Torschuss der "Roten".
Doch Bielefeld antwortete prompt: Nach einem Volleyschuss des agilen Robin Hack (19.) zog Lukas Klünter wenig später den Ball scharf auf den 96-Kasten. Phil Neumann rettete auf der Linie für seinen geschlagenen Schlussmann Ron-Robert Zieler - doch Arminia-Goalgetter Fabian Klos versenkte den Abpraller zum 1:1 (22.). Die Ostwestfalen blieben zunächst dran: Hack setzte einen Schuss aus der zweiten Reihe an den Außenpfosten (24.).
VAR verhilft Hannover zur Pausenführung
96 erholte sich nur langsam vom Ausgleichsschock, profitierte aber kurz vor der Pause von einer VAR-Entscheidung: Fabian Kunze traf im Strafraum Arminias Marc Rzatkowski aus kürzester Entfernung an der Hand, nach Ansicht der Bilder zeigte Schiedsrichter Robert Kampa auf den Punkt (40.). Teuchert nutzte die Chance zu einem Doppelpack und traf unten links zum glücklichen, aber nicht unverdienten 2:1 - sein zwölftes Saisontor (42).
Nach der Pause warfen die Hausherren alles in die Waagschale, um das Blatt zu wenden. Ein Volleyschuss von Rzatkowski aus 16 Metern, den Zieler nur mit Mühe parierte (50.), zeigte den Niedersachsen, dass der Erfolg noch nicht gesichert war.
Schaub sorgt für die Entscheidung
Doch 96 gelang es, sich zu befreien: Max Besuschkow bediente an der Strafraumgrenze Schaub, der mit dem Ball am Fuß ein paar Schritte lief und mit links wunderbar links unten einschob (55.). Hätten die "Roten" in diesem Jahr öfter diese Effizienz gezeigt, stünden sie sicherlich weiter oben in der Tabelle. Ähnlich effizient zeigte sich Leitls Mannschaft auch in der Defensive: Allein Bryan Lasme vergab mehrere Hochkaräter inklusive eines Lattentreffers (57.). Die Bielefelder kämpften, waren aber nicht präzise genug in der Vorwärtsbewegung. Auch die Rote Karte für Yannik Lührs (86.) brachte 96 nicht mehr ins Wanken.
Am Ende stand ein verdienter Erfolg für Hannover 96, das einen sehr reifen Aufritt in Ostwestfalen zeigte und kaltschnäuzig seine Chancen nutzte. In einer Woche gegen Nürnberg können die Leinestädter die 40-Punkte-Marke knacken. "Es tat extrem gut, dass wir die drei Punkte geholt haben. Ich glaube, von jedem fällt eine große Last ab", sagte Teuchert: "Das war auch ein Sieg des Willens."