HSV gewinnt beim 1. FC Nürnberg und übernimmt Tabellenführung
Der HSV hat im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg eine weiteren wichtigen Sieg eingefahren. Die Hamburger gewannen am Sonnabend das Zweitliga-Spiel beim 1. FC Nürnberg mit 3:0 (2:0) und zeigten dabei in allen Bereichen eine reife Leistung.
Mit nunmehr 52 Punkten nach 28 Spielen haben die Hansestädter wieder die Tabellenführung vom 1. FC Köln übernommen, der Hertha BSC am Samstagabend mit 0:1 (0:0) unterlag. Der Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz beträgt für den HSV satte sieben Punkte, auf Relegationsplatz drei sind es aktuell sechs Zähler. Die Chancen, nach sieben Jahren endlich wieder in die Beletage des deutschen Fußballs zurückzukehren, stehen auch dank einer starken Leistung in Nürnberg so gut wie nie an der Elbe. Vor allem Jean-Luc Dompé erwischte in Nürnberg einen Sahnetag.
Polzin: "Sehr gelungener Auftritt von uns"
"Vor allem hat mir gefallen, wie meine Mannschaft versucht hat über 90 Minuten unsere Art von Fußball auf den Platz zu bringen", sagte HSV-Trainer Merlin Polzin nach der Partie im ARD-Interview. Und ergänzte: "Es war definitiv ein sehr gelungener Auftritt von uns."
Frühe Rote Karte gegen Nürnberg
Bereits in den ersten zwanzig Minuten fiel in dieser Partie die Entscheidung zugunsten der Norddeutschen - unter kräftiger Mithilfe der Gastgeber. Es begann in der achten Minute, als sich der HSV im Strafraum der Nürnberger festbiss und der "Club" den Ball nicht geklärt bekam. Über Umwege landete das Spielgerät bei Jean-Luc Dompé, dessen Schuss von FCN-Verteidiger Rafael Lubach entscheidend und unhaltbar abgefälscht wurde - 1:0 für die Hamburger. Es wird nicht verwundern, wenn das Eigentor auch noch in der Sendung von Arnd Zeigler auftaucht...
Ab der 16. Minute spielten die Gäste zudem in Überzahl. Janis Antiste kam gegen Daniel Elfadli mit gestrecktem Bein deutlich zu spät, die Szene wurde überprüft. Nach kurzer Unterbrechung zeigte Schiedsrichter Timo Gerach dem Nürnberger die Rote Karte. Die Hanseaten dominierten danach die Partie, Dompé boten sich zwei gute Möglichkeiten, die Führung noch zu erhöhen (20., 22.). In der 37. Minute machte es der Franzose dann besser und vollendete nach Vorlage von Ludovit Reis zum 2:0.
HSV kontrolliert das Geschehen
Die Führung der Gäste war auf allen Ebenen hochverdient. Defensiv ließen die "Rothosen" nichts zu, die Gastgeber kamen gegen den kompakten HSV weder vor noch nach dem Platzverweis zur Entfaltung. Und offensiv setzten die Schwarz-Weiß-Blauen immer wieder Nadelstiche und erspielten sich gefährliche Torchancen. Der Zwei-Tore-Rückstand der Franken zur Halbzeit war noch schmeichelhaft für sie.
Immer wieder Dompé
Auch nach dem Seitenwechsel knüpfte der HSV nahtlos an seine Leistung aus den ersten 45 Minuten an. Ransford Königsdörffer traf in der 47. Minute nur das Außennetz, Adam Karabec verzog knapp in der 57. Minute. Drei Minuten später hatten die mitgereisten HSV-Fans den Torschrei zum dritten Mal auf den Lippen, doch der Volleyschuss von Emir Sahiti sprang nur an den Pfosten und von dort zurück ins Spiel.
In der 64. Minute wechselte HSV-Coach Merlin Polzin Robert Glatzel ein, der im dritten Einsatz nach seinem Verletzungs-Comeback auf einen Treffer brannte. Zwei Chancen hatte der Angreifer (67., 69.), beide Male scheiterte er knapp. In der 85. Minute war es dann aber so weit: Nach einer Ecke von Dompé sprang Glatzel nahe des Fünf-Meter-Raums am höchsten und besorgte mit dem Kopf das 3:0 für die Hamburger. Am Ende stand ein hochverdienter Auswärtserfolg, der Gold wert sein könnte.
