HSV besiegt Nürnberg - Dreierpacker Glatzel holt Torjägerkanone
Der HSV hat am Pfingstsonntag mit seinen Fans einen versöhnlichen Ausklang der Zweitligasaison gefeiert: Das Team von Trainer Steffen Baumgart schlug den 1. FC Nürnberg vor 57.000 Zuschauern im Volkspark in einem zeitweise mitreißenden Spiel mit 4:1 (3:1).
Matchwinner war einmal mehr Top-Torjäger Robert Glatzel in seinem 100. Zweitliga-Einsatz für die Norddeutschen, der einen Dreierpack (6., 28., 90.+4.) schnürte und mit insgesamt 22 Saisontreffern zusammen mit Christos Tzolis (Fortuna Düsseldorf) und Haris Tabakovic (Hertha BSC) die Torjägerkanone holte. "Ich bin überglücklich", strahlte der Goalgetter am ARD-Mikrofon, ließ aber seine Zukunft an der Elbe offen. Sein Elfmeter in der Nachspielzeit bedeutete zudem sein insgesamt 63. Tor für die Hamburger. Außerdem war Lukasz Poreba erfolgreich (22.). Bei den Gästen traf Lukas Schleimer zum zwischenzeitlichen 1:1 (16.).
Lazlo Benes, lobte die Fans im Volkspark: "Wir haben gezeigt, dass der HSV zusammensteht", sagte er der ARD.
Seit dem 0:1 in Paderborn am vorletzten Spieltag war klar, dass der HSV die Saison maximal auf Rang 4 der Tabelle beendet und in sein siebtes Zweitliga-Jahr geht. Auf seine Anhänger können sich die Hanseaten dabei verlassen. Der Verein verzeichnete einen Zuschauerschnitt von 55.906 in dieser Spielzeit. Trainer Steffen Baumgart ist sicher, dass er auch in der kommenden Saison auf der Bank im Volkspark sitzen wird. Er habe intern keine anderen Signale bekommen, so der Coach im ARD-Interview.
Glatzel trifft zur frühen Führung - Club gleicht aus
In der für beide Seiten sportlich bedeutungslosen Partie starteten die Gäste druckvoll und trafen durch Benjamin Goller nach drei Minuten ins HSV-Tor, der Treffer zählte aber wegen Abseits nicht. Auf der Gegenseite eröffnete Glatzel den Torreigen nur drei Minuten später nach einem zu kurzen Rückpass des Nürnbergers Ivan Marquez.
Doch die Franken, denen das Fehlen des gelbgesperrten Top-Torschützen Can Uzun nicht anzumerken war, antworteten umgehend: Jannik Hofmann flankte von rechts in den Fünfmeterraum, wo Schleimer einen Kopfballaufsetzer unhaltbar für Matheo Raab unter die Latte setzte (16.).
Die Hamburger reagierten mit Offensivaktionen im Minutentakt: Einen Glatzel-Schuss konnte FCN-Ersatzkeeper Jan Reichert noch abwehren (19.), war aber drei Minuten später machtlos, als Poreba aus kürzester Distanz einschob. In der unterhaltsamen Partie mit vielen Torraumszenen erhöhte Glatzel nach einer mustergültigen Hereingabe von Miro Muheim von der rechten Seite (28.) und stellte den 3:1-Pausenstand her.
Sommerfußball nach der Pause - bis zur Nachspielzeit
Nach dem Wechsel verlor die Begegnung an Fahrt. Die Gäste standen deutlich tiefer, Baumgarts Team hatte nicht mehr den Biss der ersten 45 Minuten. Goller war nah an einer Ergebniskorrektur für die "Clubberer", doch Ramos hielt bei seinem Drehschuss den Fuß dazwischen (65.). Die Franken hatten mit zunehmender Spieldauer ein optisches Übergewicht, doch am verdienten HSV-Erfolg änderte das nichts mehr. Die Norddeutschen erhöhten durch Glatzel schließlich in der Nachspielzeit noch auf 4:1 (90.+4). Das bescherte dem Stürmer in letzter Minute noch die Torjägerkanone!
Der Hamburger SV wird sich in den kommenden Wochen bemühen, die Leistungsträger des aktuellen Kaders zu halten und die Mannschaft so zu verstärken, dass der ersehnte Aufstieg im siebten Zweitligajahr gelingt.