HSV: Wie entscheidet Ludovit Reis nach der erneuten Schulterverletzung?
Ludovit Reis wird Fußball-Zweitligist HSV vorerst fehlen. Ob aber eine Operation nötig ist, um die verletzte Schulter zu stabilisieren, darüber spricht der 23-Jährige noch mit weiteren Experten. Für ihn hängt mit der Entscheidung auch der Traum einer EM-Teilnahme zusammen.
Über das "weitere medizinische Vorgehen und eine mögliche Operation" werde noch beraten, hatte der Zweitliga-Zweite am Montag mitgeteilt. Hinter der nüchternen Formulierung steht ein für Reis schwieriger Abwägungsprozess.
Im Sommer kehrte Reis nach der Verletzung schnell zurück
Wie im Sommer, als er sich im letzten Test vor dem Ligastart gegen die Glasgow Rangers verletzt hatte, ist die Schulter auch am vergangenen Sonnabend gegen Greuther Fürth ausgekugelt gewesen, nachdem er nach einem Zweikampf auf eine Getränkekiste vor der Bank der Gäste gestürzt war. Und wieder ist die Kapsel in Mitleidenschaft gezogen worden.
Im Juli hatte sich Reis gegen eine OP entschieden und war nach rund drei Wochen auf den Platz zurückgekehrt. Vollkommen ausgeheilt war die Verletzung aber nicht. Ein Eingriff scheint grundsätzlich fällig zu sein, um das lädierte Gelenk zu stabilisieren.
Für den 23-Jährigen gibt es verschiedene Optionen. Er könnte sich zeitnah operieren lassen. Das hätte eine recht simple Konsequenz: Für Reis wäre das Fußballjahr 2023 gelaufen.
Auch eine konservative Behandlung dauert Wochen
Alternativ könnte er wie im Sommer erneut auf eine konservative Therapie setzen. Dann aber verpasst er wahrscheinlich mindestens die kommenden vier Pflichtspiele - in der Liga in Kaiserslautern (Sonnabend, im NDR Livecenter), gegen Magdeburg (4. November) und in Kiel (11. November) sowie im Pokal die Partie in Bielefeld (31.Oktober).
Bei gutem Heilungsverlauf stünde er dem HSV nach der nächsten Länderspielpause Ende November für noch vier Begegnungen vor der Winterpause zur Verfügung. Unterzieht er sich dann einer Operation, bestünde das Risiko, dass er die Wintervorbereitung verpasst und nicht rechtzeitig zum Rückrundenauftakt wieder fit wird.
Operation im Sommer wohl keine Option
Versuchen, sich mit der lädierten Schulter durch die gesamte Saison bis Ende Mai zu schleppen und darauf zu hoffen, dass die Verletzung nicht wieder aufbricht, um sich im Sommer operieren zu lassen, ist keine wirkliche Option, da Reis von einer Teilnahme an der Europameisterschaft in Deutschland träumen soll.
Reis träumt von der EM in Deutschland
Der Niederländer mit slowakischen Eltern ist bisher für die Juniorenteams der Elftal aufgelaufen, der Verband der Slowakei aber bemüht sich intensiv um ihn. Eine Entscheidung, für welche A-Nationalmannschaft er spielen möchte, hat der HSV-Mittelfeldmotor noch nicht getroffen, eine Operation im Sommer aber würde den EM-Traum platzen lassen.
Doch auch wenn die letzte Variante für Reis keine Option ist, muss er noch immer eine schwierige Abwägung treffen, um seine destabilisierte Schulter in den Griff zu bekommen.