HSV besiegt Fürth und holt sich Platz zwei zurück
Fußball-Zweitligist HSV ist zu Hause weiter eine Macht. Die Hamburger besiegten Greuther Fürth am Sonnabend mit 2:0 (2:0) - der fünfte Sieg im fünften Heimspiel der Saison. Sorgen bereiten Trainer Tim Walter aber die Verletzungen von Ignace van der Brempt und Ludovit Reis.
Denn der Erfolg könnte für die Norddeutschen teuer erkauft sein. Früh in der Partie mussten die beiden Leistungsträger verletzt ausgewechselt werden. Die Reaktion der Mannschaft auf den Doppel-Schock aber war stark, Jonas Meffert traf kurz nach den Wechseln zur Führung (16.). Und in Moritz Heyer und Immanuel Pherai bereiteten die beiden für die Verletzten eingewechselten Akteure das 2:0 durch Robert Glatzel vor (45.+4).
"Ich bin stolz, dass wir einfach weitergemacht haben." HSV-Torschütze Jonas Meffert
Auch ansonsten zeigte der HSV gegen giftige und gut organisierte Fürther in einer kampfbetonten Partie eine über weite Strecken konzentrierte Leistung, einzig das mangelhafte Ausspielen der Konter war ein Manko an diesem Nachmittag im Volksparkstadion. Die größte Chance der Gäste vereitelte Torhüter Daniel Heuer Fernandes, als er in der zweiten Hälfte einen Strafstoß parierte (72.). Mit dem sechsten Saisonsieg und jetzt 20 Zählern hat die Walter-Elf Platz zwei von Hannover 96 zurückerobert, das am Freitag Magdeburg besiegt hatte.
Torschütze Meffert war angesichts der frühen Ausfälle nach der Partie "stolz auf meine Mannschaft, dass wir einfach weitergemacht haben". Mit Blick auf seinen Treffer sprach der 29-Jährige "von einem sehr guten Zeitpunkt für uns". Der Treffer habe nochmals Selbstvertrauen gegeben und das weitere Spiel "für uns einfacher" gemacht.
Reis und van der Brempt früh raus
Keine sieben Minuten waren gespielt, da verletzte sich Rechtsverteidiger van der Brempt ohne Fremdeinwirkung am rechten hinteren Oberschenkel. Fast zeitgleich wurde Reis auf der anderen Seite in die Bank der Gäste getackelt und knallte auf die linke Schulter. Van der Brempt ging dick bandagiert direkt vom Feld (10.), Reis probierte es noch kurz, musste wenig später aber ebenfalls ausgewechselt werden (15.).
Meffert wird Kapitän, Meffert trifft
Reis übergab die Kapitänsbinde an Meffert - und der nutzte nur eine Minute später die erste richtige HSV-Chance zur Führung. Laszlo Benes schlug eine scharfe Flanke mit links von der rechten Seite, der Hamburger Mittelfeldmotor lief ein und kam vor dem Fürther Keeper Jonas Urbig per Kopf an den Ball - 1:0 (16.). Ein seltenes Glücksgefühl für Meffert. Seinen bis dahin letzten Treffer hatte er in der Saison 2021/2022 gegen Werder Bremen erzielt.
In der Folge hatte die Walter-Elf die Spielkontrolle, kam gegen die dicht gestaffelte Defensive der Gäste aber nur selten ins letzte Drittel. Das "Kleeblatt" kam mit zunehmender Spieldauer besser in die Partie - und in der 41. Minute beinahe zum Ausgleich: HSV-Innenverteidiger Guilherme Ramos entschärfte einen Kopfball von Dickson Abiama aber gerade noch artistisch per Kopf.
Glatzel erhöht für den HSV
Erst in der aufgrund zahlreicher Unterbrechungen zehnminütigen Nachspielzeit zeigten sich die "Rothosen" wieder im Angriff - und kamen zum 2:0. Zunächst hatte Glatzel noch eine Flanke von Bakery Jatta verpasst (45.+1) und Jatta den Ball eine Minute später um Zentimeter neben das Tor gelegt. Dann aber leitete Glatzel seinen Treffer selbst ein, als er nach rechts auf Heyer legte, der auf Pherai weiterleitete - und dessen scharfe Hereingabe verwertete der Hamburger Mittelstürmer aus kurzer Distanz ins lange Eck.
Kurz nach Wiederanpfiff hätte der HSV dann schon alles klar machen können. Doch erst köpfte Jatta knapp am rechten Pfosten vorbei (46.), dann verpasste Jean-Luc Dompé eine Hereingabe Jattas am linken Pfosten um Zentimeter (52.). Und auch in der 67. Minute machte der Franzose den Sack nicht zu, als er harmlos abschloss, anstatt auf Jatta rüberzulegen. Der HSV hatte Spielkontrolle und hatte gegen immer höher stehende Fürther immer mehr Räume, nutzte diese aber nicht gut genug.
Heuer Fernandes hält Foulelfmeter
Und das rächte sich um ein Haar, als der ansonsten starke Ramos gegen Dennis Srbeny einen Elfmeter verursachte. Keeper Heuer Fernandes aber rettete für den Innenverteidiger, als er den Strafstoß von Branimir Hrgota parierte (72.). Drei Minuten später köpfte Damian Michalski nur knapp vorbei.
Nach diesen heiklen Minuten fingen sich die Hamburger wieder, vergaben aber einen höheren Sieg. Denn da Glatzels schönem Lupfer aber eine knappe Abseitsposition vorausging (78.), der eingewechselte Ransford Königsdörffer knapp verzog (83.) und erneut Glatzel an Urbig scheiterte (85.), blieb es beim 2:0.