Fußball-WM: Füllkrug rettet Deutschland das Remis gegen Spanien
Die Hoffnung aufs WM-Achtelfinale lebt für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft - dank Niclas Füllkrug. Der Stürmer des SV Werder Bremen bescherte der DFB-Elf am Sonntag mit seinem Tor ein 1:1 im zweiten Gruppenspiel gegen Spanien.
Niclas Füllkrug holte sich erst den Dank seiner Mitspieler ab, dann erhielt der Retter auch noch eine innige Umarmung von Bundestrainer Hansi Flick. Mit seinem späten Ausgleich gegen den großen Angstgegner Spanien bewahrte der Super-Joker aus Bremen die deutsche Nationalmannschaft vor einem zweiten WM-Tiefschlag nach dem bitteren 1:2 zum WM-Auftakt gegen Japan.
Füllkrug verleiht DFB-Elf mehr "Wumms"
Gegen die favorisierten Spanier zeigte Deutschland eine couragierte Leistung. In Führung ging trotzdem der Weltmeister von 2010 durch Alvaro Morata (62.). Dann kam Füllkrug in das einmal mehr wenig durchschlagskräftige deutsche Spiel und verlieh der Flick-Elf mehr "Wumms", wie es Bundeskanzler Olaf Scholz wohl ausdrücken würde.
Nach feiner Vorarbeit von Jamal Musiala jagte der 29-Jährige den Ball in der 83. Minute von halbrechts in den Winkel zum vielumjubelten Ausgleich für Deutschland - endlich Gradlinigkeit im deutschen Spiel, endlich ein "Neuner" mit Abschlussqualitäten!
"Wir brauchen jetzt nicht durchdrehen, das ist immer noch ein 1:1 und kein Sieg." Niclas Füllkrug
Ein starker Kurzauftritt von "Fülle", der erst in der 70. Minute eingewechselt wurde und das Remis nicht überbewerten wollte. "Wir brauchen jetzt nicht durchdrehen, das ist immer noch ein 1:1 und kein Sieg", sagte der Spätberufene nach seinem zweiten Tor im dritten Länderspiel dem "ZDF". "Aber wir können jetzt mit einem guten Gefühl ins letzte Spiel gehen und haben die Möglichkeit, eine Runde weiterzukommen." Auch dank des überraschenden Sieges von Costa Rica gegen Japan zuvor.
Die Teamkollegen waren beeindruckt von Füllkrugs Leistung und auch ein bisschen dankbar. "Man merkt einfach an dem Tor, was für Qualitäten er hat. Besser kann man den nicht schießen. Das war ein brutal wichtiges Tor für uns", sagte Ilkay Gündogan. Auch Abwehrchef Antonio Rüdiger stellte fest: "Niclas ist reingekommen und hat seinen Job erledigt und somit hält das uns noch am Leben."
"Ein unglaubliches Tor, er ist auch ein unglaublich geiler Typ, muss man sagen." Thomas Müller
Sieg gegen Costa Rica Pflicht
Im letzten Gruppenspiel am Donnerstag (20 Uhr) gegen Costa Rica braucht die deutsche Elf einen weiteren Sieg, um das Achtelfinale zu erreichen und muss gleichzeitig hoffen, dass Japan nicht gegen Spanien gewinnt. Spielen die beiden Mannschaften unentschieden, muss die DFB-Auswahl am Ende eine bessere Tordifferenz haben als die Asiaten. Gewinnt Japan, gilt die Tordifferenz im Vergleich zu Spanien, das allerdings durch das 7:0 gegen Costa Rica dann einen schier uneinholbaren Vorteil hat.
Flick: Füllkrugs "Entschlossenheit hat uns gut getan"
Ein Sieg mit möglichst vielen Toren lautet die Vorgabe für den Weltmeister von 2014 gegen Costa Rica. Ein Stürmer wie Füllkrug, der nicht lange fackelt und seine Topform aus der Bundesliga mit nach Katar gebracht hat, darf sich nach diesem belebenden Auftritt wohl auf weitere Einsatzminuten einstellen - vielleicht sogar von Beginn an. "Mit welcher Entschlossenheit er abzieht, das hat uns gut getan. Dafür steht er auf dem Platz", sagte Bundestrainer Flick über Füllkrug.