Moritz Maximilian Niemann (USC Paloma) bejubelt den Einzug ins Pokalfinale. © imago images Foto: Niklas Heiden

Finaltag der Amateure: Welcher Nordclub holt sich ein DFB-Pokal-Ticket?

Stand: 25.05.2024 00:00 Uhr

Ein Schritt fehlt zum Einzug in den DFB-Pokal - und die Aussicht auf Gastspiele von Bayern München, Borussia Dortmund oder Meister Bayer Leverkusen. Am Finaltag der Amateure stehen heute in vielen Regionen Deutschlands die Pokal-Endspiele an. Im NDR Livecenter sind vier norddeutsche Partien im Videostream zu sehen.

Um 11.45 Uhr wird im Stadion an der Hoheluft das Hamburger Endspiel zwischen Oberligist USC Paloma und Regionalligist FC Teutonia Ottensen angepfiffen. Einen Dreierpack gibt es dann um 13.45 Uhr, wenn die Finalspiele von Mecklenburg-Vorpommern zwischen dem Greifswalder FC (Regionalliga) und der TSG Neustrelitz (Oberliga), von Niedersachsen zwischen dem VfV Borussia 06 Hildesheim und dem SV Atlas Delmenhost (beide Oberliga) und von Schleswig-Holstein zwischen dem SV Todesfelde (Oberliga) und dem 1. FC Phönix Lübeck (Regionalliga) beginnen.

Weitere Informationen
Die Spieler von Teutonia Ottensen jubeln. © picture alliance / Eibner-Pressefoto Foto: Niklas Heiden

Sonnabend ab 11.30 Uhr live: Der Finaltag der Amateure

Wer spielt nächste Saison im DFB Pokal? Im NDR Livecenter sind vier norddeutsche Spiele vom Finaltag der Amateure im Livestream zu sehen. mehr

USC Paloma - FC Teutonia Ottensen

Wenn die "Tauben" vom USC Paloma bislang das Hamburger Pokalfinale erreichten, stand stets der zuvor favorisierte Gegner nach der Partie enttäuscht da. Zweimal erreichte der Uhlenhorster Sportclub im Endspiel, beide Male bewies der Underdog große Nervenstärke und holte sich nach Elfmeterschießen das Ticket für die erste Runde im DFB-Pokal.

2002 wurde der SC Victoria im Duell vom Punkt mit 4:3 besiegt. 2014 setzte sich der damalige Landesligist mit 3:2 gegen Oberligist SC Condor durch. Nun folgt - dank eines 2:0 im Halbfinale gegen Oberliga-Konkurrent ETSV Hamburg - Finalteilnahme Nummer drei.

Ebenfalls zum dritten Mal im Endspiel stehen die Teutonen. Der Titelverteidiger würde im Falle eines Sieges den Pokal-Hattrick schaffen - es wäre der dritte Triumph nach 2022 und 2023.

Allerdings schrammte der Regionalligist im Halbfinale nur knapp an einer Blamage vorbei. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit gelang Lennard Brodersen beim Sechstligisten SSV Rantzau der erlösende Treffer zum 1:0-Erfolg. Im DFB-Pokal setzte es für den Viertligisten in den vergangenen beiden Spielzeiten gegen RB Leipzig und Bayer Leverkusen jeweils 0:8-Pleiten.

Greifswalder FC - TSG Neustrelitz

Das Endspiel in Mecklenburg-Vorpommern ist vor allem von einer Frage geprägt: Wie gut verkraftet Regionalligist Greifswalder FC die große Enttäuschung vom vergangenen Wochenende? Am Sonntag platzte für GFC-Trainer Lars Fuchs und seine Mannschaft trotz eines 4:1-Heimsieges gegen den ZFC Meuselwitz der Traum vom Aufstieg in die Dritte Liga. Stattdessen durfte Energie Cottbus feiern.

Nun wollen die Greifswalder die sehr gute Saison in der Regionalliga Nordost auf eine andere Weise krönen. "Wir wollen in den DFB-Pokal einziehen. Wir wollen Geschichte schreiben und das Finale to Huus gewinnen!", heißt es auf der Vereinshomepage.

Weitere Informationen
Greifswalds Niklas Brandt sitzt auf dem Rasen. © IMAGO / Andre Gschweng

Greifswalder FC verpasst den Aufstieg in die Dritte Liga

Zwar gewannen die Vorpommern gegen Meuselwitz, Konkurrent Cottbus siegte aber ebenfalls und sicherte sich die Regionalliga-Meisterschaft. mehr

Die Begegnung ist eine Neuauflage des Landespokalfinals von 2022. Damals war es eine ganz knappe Angelegenheit: Nach der Verlängerung stand es 1:1. Neustrelitz setzte sich im Elfmeterschießen mit 6:5 durch und zog in die erste Runde des DFB-Pokals ein. Dort war nach einem 0:8 gegen den Karlsruher SC umgehend Schluss. Sollte sich der Fünftligist gegen den klassenhöheren GFC durchsetzen, würde er zum fünften Mal am DFB-Pokal teilnehmen. Dort gelang noch nie der Einzug in die zweite Runde.

VfV Borussia 06 Hildesheim - SV Atlas Delmenhorst

Wer wird der zweite niedersächsische Teilnehmer am DFB-Pokal? Der SV Meppen hat bereits Ende März durch ein 2:0 gegen Blau-Weiß Lohne den Niedersachsenpokal für die Dritt- und Viertligisten gewonnen und sich die Teilnahme an der ersten Runde gesichert.

Am Finaltag der Amateure wird nun der Gewinner des Niedersachsenpokals für die niedrigklassigeren Vereine ermittelt. Es treffen zwei Teams aufeinander, die sich erst am Pfingstmontag in der Oberliga begegnet sind. Hildesheim holte sich durch ein 3:0 viel Selbstvertrauen für das Pokalduell: Nikos Elfert, Erhan Yilmaz und Carlos Christel erzielten die VfV-Tore.

Mit einem erneuten Sieg gegen Delmenhorst würde Hildesheim erstmals seit 47 Jahren wieder am DFB-Pokal teilnehmen. Damals gelang in einem weitaus größeren Starterfeld durch ein 4:1 nach Verlängerung gegen den TV Unterboihingen und einem 3:0 gegen Alemannia Aachen der Einzug in die damals noch stattfindende dritte Runde, wo dann beim damaligen Bundesligisten Hamburger SV durch ein 0:6 vor 7.000 Zuschauern Schluss war.

Delmenhorsts letzte Teilnahme am DFB-Pokal liegt dagegen bei weitem nicht so lange zurück. In der ersten Runde des aktuellen Wettbewerbs gab es ein 0:5 gegen den FC St. Pauli.

SV Todesfelde - 1. FC Phönix Lübeck

Der SV Todesfelde will nach eigener Aussage als "kleiner Dorfverein" der Club für die Region Segeberg sein. Mit einem Sieg gegen Phönix Lübeck würde der Sportverein von 1928 aber zum zweiten Mal nach 2020 ganz Schleswig-Holstein auf Bundesebene vertreten. Und die Chancen stehen gar nicht schlecht. Der neue Trainer Björn Sörensen hat den SVT zur souveränen Oberliga-Meisterschaft geführt - die Aufstiegsspiele gegen Werder Bremen II und Altona 93 (zwei Teams steigen auf) folgen. 

Aufgrund der Ligenzugehörigkeit ist Regionalligist Phönix Lübeck favorisiert. Aber dem Team von Christiano Adigo, das aufgrund der Unbespielbarkeit des eigenen Platzes eine dreimonatige Winterpause und im Anschluss gleich sechs Nachholspiele hatte, ist im Saisonendspurt die Luft ausgegangen. Im Mai gingen drei von vier Partien verloren. 

Phönix ist ein Team aus Vollprofis, das in dieser Woche die Trainingseinheiten auf 14 Uhr gelegt hat, um "in den Rhythmus zu kommen". In Todesfelde ist Fußball für viele nicht mehr als ein Hobby. Aber vielleicht gelingt es den Amateuren um Torjäger Morten Liebert, dem in der Oberliga-Saison 28 Tore gelungen sind und der sein Geld im Justizvollzug verdient, ja eine Überraschung.

Mit dabei helfen sollen die Zuschauer im Todesfelder Stadion. Das geschäftsführende Präsidium des SHFV hat im Frühjahr dem Außenseiter das "Heimrecht" zugestanden. Ein Umstand, der den "Adlern" nicht gefallen hat, der aber auch der ungeklärten Stadionfrage in Lübeck geschuldet ist. Weil Phönix im Halbfinale aber den großen VfB, der in der kommenden Saison wieder in derselben Liga kicken wird, ausgeschaltet hat, wäre die Lohmühle in der ersten Pokalrunde zumindest frei.

SV Meppen und Pokalsieger aus Bremen kommen noch hinzu

Insgesamt werden also sechs norddeutsche Amateurclubs an der ersten Runde des DFB-Pokals 2024/2025 teilnehmen. Neben den vier heutigen Siegern kommen noch der SV Meppen und der Gewinner des Finals in Bremen hinzu. Dort trifft Oberligist SV Hemelingen um 11.45 Uhr im Sportpark Oberneuland auf den Regionalligisten Bremer SV.

Weitere Informationen
Die Spieler des SV Meppen nach dem Sieg im Niedersachsenpokal. © Imago Foto: Werner Scholz

Niedersachsenpokal: SV Meppen durch Sieg gegen Lohne im DFB-Pokal

Die Emsländer haben am Donnerstagabend das Endspiel um den Niedersachsenpokal für die Dritt- und Viertligisten mit 2:0 gewonnen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Sportschau | 25.05.2024 | 11:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

DFB-Pokal

Mehr Fußball-Meldungen

Oladapo Afolayan vom FC St. Pauli © Witters

Rassismus gegen Afolayan: St. Pauli prüft juristische Schritte

Der Angreifer des Fußball-Bundesligisten machte nach dem Erfolg am Sonnabend in Stuttgart rassistische Beleidigungen und Drohungen gegen ihn im Internet öffentlich. mehr