Manager Andreas Bornemann (l.) vom FC St. Pauli mit Neuzugang Guido Burgstaller © Witters Foto: Valeria Witters

FC St. Pauli schnappt sich Schalkes Burgstaller

Stand: 30.09.2020 10:11 Uhr

Zweitligist FC St. Pauli ist ein Transfer-Coup gelungen: Stürmer Guido Burgstaller wechselt vom FC Schalke 04 auf den Kiez. Und das offenbar sogar ablösefrei.

Damit hat sich der FC St. Pauli fünf Tage vor dem Ende der Transferperiode noch einmal namhaft verstärkt. Der 31-jährige Burgstaller, der zuvor unter anderem für Rapid Wien, Cardiff City und den 1. FC Nürnberg auf Torejagd gegangen war, wurde am Mittwoch vom Kiezclub offiziell vorgestellt. Bereits am Dienstag hatte der Österreicher seinen Medizincheck in Hamburg erfolgreich absolviert. Der ehemalige Nationalspieler (25 Einsätze, zwei Tore) unterschrieb bei St. Pauli einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.

Burgstaller ist damit bereits der dritte neue Stürmer der Braun-Weißen: Zuvor waren schon Simon Makienok und Daniel-Kofi Kyereh verpflichtet worden. Letzterer hat am vergangenen Wochenende beim4:2 gegen den 1. FC Heidenheim im zweiten Saisonspiel bereits sein drittes Tor für St. Pauli erzielt.

Burgstaller: "Ich kann es kaum erwarten"

"Mir war es in meiner Laufbahn immer wichtig, bei Vereinen mit einer gewissen Tradition zu spielen", sagte Burgstaller: "Ich freue mich auf die neue Aufgabe beim FC St. Pauli. Jetzt gilt es, meine Mitspieler und die Philosophie des Trainers kennenzulernen und möglichst bald auch auf dem Platz zu stehen. Ich kann es kaum erwarten, am Millerntor 'Hells Bells' zu hören." Coach Timo Schultz nannte ihn einen "absoluten Mentalitätsspieler, der sich für keinen Weg zu schade ist und weder sich noch den Gegner schont".

Für den Stürmer, den St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann noch aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Nürnberg kennt, wurde dem Vernehmen nach keine Ablöse fällig. Sogar eine Abfindung soll der Spieler von seinem alten Club noch erhalten. Den finanziell angeschlagenen Schalkern, derzeit Tabellenletzter der Bundesliga, war es offenbar wichtig, den von Ex-Trainer David Wagner aussortierten Routinier von der Gehaltsliste zu bekommen. Für S04 hat der gebürtige Villacher in 119 Spielen 32 Tore erzielt und 13 Vorlagen gegeben. Gut liest sich auch seine Bilanz beim FCN: Dort gelangen ihm in 70 Zweitliga-Spielen 34 Tore und zwölf Assists.

Bornemann: Passt perfekt ans Millerntor

Bei den Hamburgern bestand Handlungsbedarf im Sturm, nachdem Henk Veerman (SC Heerenveen), Dimitrios Diamantakos (Hajduk Split) und Viktor Gyökeres (nach Leihe zurück zu Brighton & Hove) sich verabschiedet hatten. "Nach den zahlreichen Abgängen nach der Vorsaison war klar, dass wir im Offensivbereich noch aktiv werden wollten", so Bornemann. Burgstaller entspreche "mit seiner Erfahrung​, von der gerade auch unsere vielen jungen Spieler profitieren werden, und seinen Qualitäten genau unserem Anforderungsprofil". Seine Spielweise passe perfekt ans Millerntor und zum FC St. Pauli.

Der 1,87 m große Österreicher ist neben dem Dänen Makienok und dem Ukrainer Boris Tashchy der dritte große zentrale Angreifer im Kader der Hamburger. Der Kiezclub geht durch die Burgstaller-Verpflichtung einen ähnlichen Weg wie Stadtrivale HSV, der in Simon Terodde ebenfalls einen erfahrenen, vor allem in der Zweiten Liga erfolgreichen Stürmer verpflichtet hat.

Weitere Informationen
Die Spieler des FC St. Pauli jubeln. © picture alliance / foto2press Foto: Martin Ewert

Festtagsstimmung im "Freudenhaus": St. Pauli siegt 4:2

Zweitligist FC St. Pauli hat seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Gegen Heidenheim gewann der Kiezclub mit 4:2. Die 2.226 zugelassenen Zuschauer sorgten für prächtige Stimmung im Millerntorstadion. mehr

Die Ränge am Millerntor. © imago images / Eibner Foto: Sudheimer /Eibner-Pressefoto

Millerntor mit Maske - mehr St. Pauli als gedacht

2.226 Zuschauer verfolgten die Saison-Heimpremiere des FC St. Pauli, nicht einmal zehn Prozent eines vollbesetzten Millerntorstadions. NDR Reporter Thomas Luerweg war dabei. mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 30.09.2020 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

2. Bundesliga

FC St. Pauli

Mehr Fußball-Meldungen

Ludovit Reis vom Hamburger SV wird während der Partie gegen den 1. FC Nürnberg auf dem Rasen behandelt © Witters

Schock für den HSV: Hinrunden-Aus für Ludovit Reis

Der Mittelfeldakteur zog sich im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg eine schwere Muskelverletzung im linken Oberschenkel zu, wie die Hamburger am Montag mitteilten. mehr