Die Spieler des FC St. Pauli bedanken sich nach der Niederlage bei ihren Fans. © Witters Foto: Witters

FC St. Pauli: Siegesserie gerissen, aber Glaube an den Derbysieg bleibt

Stand: 17.04.2023 12:05 Uhr

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat am Sonntag im Nordduell gegen Eintracht Braunschweig nach zuvor zehn Siegen in Folge eine Niederlage kassiert. Dennoch blicken die Braun-Weißen voller Zuversicht auf das Derby am Freitagabend beim HSV.

von Martin Schneider

"Wir sind natürlich enttäuscht", sagte Marcel Hartel nach dem 1:2 - der ersten Heimniederlage seit fast einem Jahr. Und richtete den Blick direkt nach vorn: "Jetzt müssen wir den Kopf oben behalten und dann gehen wir mit 100 Prozent ins Derby. Wir sind heiß auf das Spiel und diese Niederlage ändert nichts an der Einstellung zu diesem Spiel."

Kapitän Jackson Irvine schlug in die gleiche Kerbe: "Unsere Serie ist zwar vorbei, die Saison aber noch lange nicht. Es sind noch einige Spiele zu spielen und viele Punkte zu holen. Mit der Mentalität gehen wir in die nächste Woche."

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Das Selbstvertrauen der St. Paulianer ist nach wie vor hoch, genauso wie die Bereitschaft, als Team weiter an sich zu arbeiten. Das ist auch nötig. Gegen Braunschweig wirkte die zuvor so stabile Defensive anfällig bei Kontersituationen, spielerisch hingegen dominierten die Gastgeber die Niedersachsen - ohne dabei vor dem gegnerischen Tor effizient zu sein.

Das Offensivspiel der Hamburger war an diesem Nachmittag nicht sonderlich variabel und ideenreich. Eine Flanke nach der nächsten, egal ob hoch oder flach, wurde von den kompakten "Löwen" wegverteidigt. St. Pauli fehlten an diesem Tag die Geistesblitze und Mittel, oder wie Trainer Fabian Hürzeler es nannte: "Wir sind gut im Ballbesitz gewesen, hatten aber zu wenig Tiefenläufe und haben zu gerade ins Zentrum gespielt. So haben wir das Spiel für uns unnötig schwer gemacht."

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Braunschweigs Maurice Multhaup (l.) bringt St. Paulis Marcel Hartel zu Fall. © Witters

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Und so riss St. Paulis Siegesserie. Jene war zwar beeindruckend, doch auch etwas glücklich. Die Teamwerte hatten sich insgesamt im Vergleich zur Hinrunde ohnehin nicht gravierend verbessert. Bereits gegen Heidenheim oder Fürth waren die Erfolge der Hamburger schmeichelhaft, selten waren die Siege so dominant wie gegen Sandhausen. "Unsere unfassbare Serie hätte in den letzten Spielen schon reißen können, wir hatten auch schon mal das Spielglück auf unserer Seite. Es ist ganz normal, dass man ein Spiel verliert, heute ist es dann passiert", fasste es Lukas Daschner treffend zusammen.

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Ein Fundament der Rekordserie der Braun-Weißen war auch der immer größer werdende Glaube an sich selbst. Diesen wollen sich die Kiezkicker auch für das Derby gegen den HSV erhalten. Durch die eigene Niederlage verpassten die St. Paulianer zwar die Chance, mit einem Sieg im Stadtduell punktgleich mit den "Rothosen" zu sein. Dennoch können sie auf drei Punkte an den Stadtrivalen heranrücken, damit die eigene Aufstiegschance wahren - und die Stadtmeisterschaft verteidigen.

"Das Derby kommt nie zur falschen Zeit. Und was davor war, spielt bei diesem Spiel keine Rolle. Da ist die Einstellung das Einzige, was zählt", sagte Leart Paqarada. Und schob optimistisch hinterher: "Und da bin ich mir sicher, dass unsere Jungs die richtige haben werden."

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 17.04.2023 | 23:03 Uhr

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