FC St. Pauli: Hürzeler als Chefcoach wäre "nicht ganz so überraschend"
Noch ist Fabian Hürzeler nur Interims-Coach beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli. Doch die Chancen für den bisherigen Co-Trainer stehen offenbar gut, Nachfolger von Timo Schultz zu werden.
Hürzelers Debüt an der Seitenlinie der Kiezkicker ging ergebnistechnisch daneben, aber das 2:3 im Testspiel am Mittwoch beim Bundesligisten Union Berlin dürfte in den Überlegungen von Andreas Bornemann keine vordergründige Rolle spielen. Nach dem viel kritisierten Rauswurf von Club-Urgestein Timo Schultz will der Sportchef nach den Weihnachtsfeiertagen einen Ersatz präsentieren - und das Rennen macht anscheinend die hausinterne Lösung Hürzeler.
"Die Tendenz ist so, dass es nicht ganz so überraschend wäre, wenn am Ende die Entscheidung für Fabi fallen würde", sagte Bornemann am Mittwoch. Unter der Leitung des 29-Jährigen sei im Test gegen Union Struktur erkennbar gewesen: "Die Mannschaft hat viel von dem umsetzen können, was besprochen wurde."
Hürzeler soll bereits intensiv auf der Suche nach möglichen Co-Trainern sein, die ihn am Millerntor unterstützen können. Zudem plant er das Trainingslager der Kiezkicker Anfang Januar in Spanien und war auch in die Verpflichtung des neuen Stürmers Maurides eingebunden.
"Die Lust ist riesengroß", sagte der frühere Schultz-Assistent, der derzeit seine Lizenz als Fußball-Lehrer macht und voraussichtlich im März fertig ist. Zu weit aus dem Fenster lehnen will sich der Interims-Coach aber nicht: "Ich bin im offenen Austausch mit Andreas Bornemann. Wir sind da sehr transparent. Alles Weitere wird man dann sehen."
Frecher Auftritt gegen Union Berlin
Gegen Union Berlin bekamen Bornemann und Co. immerhin einen frech mitspielenden Zweitligisten zu sehen, der nach dem 1:0 des Bundesligisten durch Jordan Siebatcheu (42.) sogar führte. Marcel Hartel (FE, 45.) und Johannes Eggestein (57.) trafen für St. Pauli, ehe Tim Skarke (67.) und Kevin Behrens (86.) den Union-Sieg perfekt machten.
Hürzeler hatte zur Pause neun Spieler ausgewechselt, um sich von den meisten Profis einen Eindruck unter Wettkampfbedingungen zu verschaffen. Noch nicht dabei war Neuzugang Maurides, der Trainingsrückstand hat.
"Wenn wir intensiv anlaufen, kompakt agieren und unsere Auslöser finden, können wir auch gegen so einen Bundesligisten bestehen", sagte Hürzeler. "Die Jungs wollten, und wenn wir einfache Fehler vermeiden, können wir hier sogar als Sieger vom Platz gehen."
Schon am 27. Dezember endet die Weihnachtspause
Nach einer kurzen Weihnachtspause setzt der Tabellen-15. der Zweiten Liga am 27. Dezember die Vorbereitung fort. Am 2. Januar reist St. Pauli ins Trainingslager nach Spanien. Das Projekt Klassenverbleib startet dann am 29. Januar (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) mit dem ersten Rückrundenspiel beim 1. FC Nürnberg - wohl mit Hürzeler an der Seitenlinie.