FC St. Pauli: Club-Legende Trulsen muss gehen
Neuer Trainer, neues Assistenten-Team - diese bittere Fußball-Weisheit macht beim Zweitligisten FC St. Pauli auch nicht vor der Club-Legende André Trulsen Halt. Wie die Hamburger am Dienstag mitteilten, erhält der 55-Jährige, der mit Unterbrechungen seit 1986 beim Kiezclub als Spieler und (Co-)Trainer angestellt war, keinen neuen Vertrag. Auch Markus Gellhaus wird die Braun-Weißen verlassen.
Kommt Eimsbüttels Favé?
Der neue Chefcoach Timo Schultz hat sich für ein neues Assistenten-Duo entschieden, wer das sein wird, teilte der Club nicht mit. Man befinde sich "in weit fortgeschrittenen Gesprächen" - das gelte auch für die Verlängerung des Vertrages mit Torwarttrainer Mathias Hain. Einer der beiden neuen Co-Trainer soll nach Informationen der "Hamburger Morgenpost" Loic Favé sein, der als U19-Trainer des Eimsbütteler TV Schultz schon lange durch seine innovative Arbeit imponiert habe. Der 27-Jährige stieg mit dem Hamburger Stadtteilverein 2017 in die B-Junioren-Bundesliga auf, in diesem Jahr führte er die U19 in die A-Junioren-Bundesliga.
Trulsen ist St. Paulis Rekord-Bundesligaspieler
Der gebürtige Hamburger Trulsen wechselte 1986 vom SV Lurup zum FC St. Pauli. Mit den Kiezkickern stieg der Abwehrspieler zwei Jahre später in die Bundesliga auf. Einem Intermezzo beim 1. FC Köln (1991-1993) und wieder beim SV Lurup (1993/1994) folgte die Rückkehr ans Millerntor, wo er zwei weitere Bundesligaaufstiege (1995 und 2001) feiern durfte. Mit 177 Erstliga-Einsätzen ist Trulsen Rekordspieler der Braun-Weißen. Nach seiner aktiven Karriere wechselte er auf die Trainerbank, erst bei Holstein Kiel II, dann ab 2004 beim FC St. Pauli. Seinem damaligen Chefcoach Holger Stanislawski folgte er nach Hoffenheim und Köln, ehe er nach einer kurzen Station in Lotte (als Assistent von Marc Fascher) 2018 wieder am Millerntor unterschrieb. Der bis 2020 datierte Vertrag wurde nun nicht verlängert.