Defensive erneut schwach: Werder Bremen unterliegt Hoffenheim
Werder Bremen hat am siebten Spieltag der Bundesliga-Saison die fünfte Niederlage kassiert. Gegen die TSG 1899 Hoffenheim mussten sich die Grün-Weißen am Samstagabend zu Hause mit 2:3 (1:2) geschlagen geben.
Dabei hatte Werder in der Schlussphase an einem Punkt geschnuppert. In der ersten Minute der Nachspielzeit gelang Jens Stage der 2:2-Ausgleich. Doch nur 87 Sekunden später brachte Marius Bülter die Kraichgauer wieder in Führung - es war letztlich das Siegtor. Bremen kommt dadurch in der Tabelle der Abstiegszone näher. Nach der zweiten Heimniederlage steht schon fest, dass die Mannschaft von Werder-Trainer Ole Werner auf Rang 14 stehend in die Länderspielpause gehen wird. Nach dieser geht es am 20. Oktober mit einem Gastspiel bei Borussia Dortmund weiter.
"...und dann sind wir einfach dumm." Werder-Kapitän Marco Friedl
"Wir spielen eine richtig gute zweite Halbzeit, sind die deutlich bessere Mannschaft, investieren so viel und machen in der Nachspielzeit den Ausgleich - und dann sind wir einfach dumm. Das muss ich einfach so sagen. Wenn du so viel investierst, dann darfst du nicht durch einen Einwurf das 2:3 kassieren. Jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da - es ist einfach bitter", sagte Werder-Kapitän Marco Friedl dem NDR.
Keita feiert Startelf-Debüt - und fällt erneut aus
Nach zwei Kurzeinsätzen in dieser Saison brachte Werner Angreifer Naby Keita, der im Sommer vom FC Liverpool gekommen war, erstmals von Beginn an. Der 28-Jährige hatte sich zu Beginn der Vorbereitung an den Adduktoren verletzt und war daher zu Saisonbeginn ausgefallen. In der 59. Minute war für ihn schon wieder Schluss: Er erlitt eine "leichte muskuläre Verletzung im rechten Oberschenkel", wie sein Club am Sonntag mitteilte. Der Kolumbianer Rafael Borré ersetzte ihn.
"Das ist natürlich sehr bitter für Naby, da er erst gerade wieder voll dabei war. Die Verletzung ist nicht ganz so schwerwiegend, er wird uns jedoch mindestens in den kommenden beiden Partien nicht zur Verfügung stehen", sagte Clemens Fritz, Leiter Profifußball der Bremer.
Bremens Schmid egalisiert nach Hoffenheimer Führung
Für Werder war es am Sonnabend schlecht losgegangen. Nach Steilpass von Grischa Prömel lief der schnelle TSG-Stürmer Maximilian Beier seinem Gegenspieler Nicolai Rapp davon, ließ sich auch durch dessen Schubser nicht von seinem Ziel abbringen und überwand dann Werder-Torhüter Jiri Pavlenka - 1:0 für die Kraichgauer (8.). Beinahe wäre es kurz darauf noch bitterer gekommen, als Robert Skov erneut Beier schickte, der aber zum Glück für die Gastgeber nicht ganz den Ball erreichte.
Und die durften wenig später dann richtig jubeln: Über Mitchell Weiser und Marvin Ducksch gelangte die Kugel ins Zentrum zu Romano Schmid, der nach einem flinken Haken sofort abzog. Der Schuss des Österreichers wurde noch von Prömel abgefälscht und war somit für TSG-Keeper Oliver Baumann nicht abzuwehren. 1:1 hieß es somit nach 17 Minuten, und alles war wieder offen.
Defensive zu unentschlossen - Werder wieder im Rückstand
Dass dieser Zustand nicht allzu lange anhielt, lag am wiederholt schwachen Defensivverhalten der Bremer. Nachdem Skov durch einen Antritt gleich vier Werder-Profis auf sich gezogen hatte, folgte an der Strafraumgrenze die Ablage zur Mitte auf den ungedeckten Prömel, der Maß nehmen konnte und ins linke untere Eck zum 2:1 traf (29.). Die verdiente Führung der Gäste hatte auch zur Pause Bestand.
Njinmah-Tor per Videobeweis aberkannt
Sechs Minuten nach Wiederanpfiff brandete im Weserstadion erneut Torjubel auf - allerdings verfrüht. Der Treffer von Justin Njinmah wurde per VAR-Intervention aberkannt, da er sich im Moment des Zuspiels - ganz knapp - im Abseits befunden hatte. Glück hatten die Norddeutschen, dass es wenig später nicht 1:3 hieß. Nach schöner Kombination tauchte Verteidiger Kevin Vogt frei vor Pavlenka auf, doch der Tscheche packte sich den unplatziert geschossenen Ball (63.).
Bremen trifft durch Stage zum Ausgleich...
Je länger das Spiel dauerte, desto mehr gingen die Grün-Weißen offensiv ins Risiko. Sie übten mächtig Druck aus. Und in der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse: Zuerst verwertete der Däne Stage eine schöne Hereingabe von Christian Groß von der rechten Außenbahn perfekt, indem er volley unter die Latte traf - 2:2 (90.+1). Die Begeisterung der Werder-Fans war grenzenlos.
...und kassiert kurz darauf das 2:3
Sie fiel aber nur 87 Sekunden später in sich zusammen. Aus einem Einwurf von Pavel Kaderabek heraus gelangte die Kugel schließlich zu Bülter, der Hoffenheim mit dem 3:2 wieder in Führung brachte (90.+2). Bremen versuchte danach noch einmal alles, doch erfolglos. Der große Aufwand brachte keinen Ertrag ein.