Keita: "Klopp gratulierte mir, dass ich zu Werder gehe"
Es ist die Transfer-Überraschung des Sommers: Nach fünf Jahren beim FC Liverpool entschied sich Naby Keita für einen Wechsel zu Werder Bremen. Bei seiner Vorstellung am Freitag erklärte er, warum.
Keita zu Werder Bremen - dieser Transfercoup hat in diesem Sommer viele überrascht. Als einen Hauptgrund für seinen Wechsel nannte der Neuzugang vom FC Liverpool bei seiner ersten Pressekonferenz in Bremen auch die große Vergangenheit seines neuen Clubs. Sogar sein bisheriger Liverpool-Trainer Jürgen Klopp "hat mir gratuliert, dass ich zu Werder gehe", sagte Keita am Freitag im Weserstadion.
"Man darf nicht vergessen: Werder ist ein Verein mit einer großen Geschichte in Deutschland." Er habe sich vor seinem Wechsel viele Videos von Werder angeschaut. "Es gab hier viele Stars und viele tolle Spieler wie Diego, wie Özil. Meine Ambition ist, es hier genauso gut zu machen und vielleicht auch ein Stück Geschichte mit dieser jüngeren Generation zu schreiben."
Der 28 Jahre alte Nationalspieler Guineas war 2018 für eine Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro von RB Leipzig nach Liverpool gewechselt. Mit dem Team von Trainer Jürgen Klopp gewann er zwar 2019 die Champions League und 2020 die englische Meisterschaft.
In den vergangenen Jahren war Keita oft verletzt
Wegen zahlreicher Verletzungen schaffte er bei dem Weltclub jedoch nie den Sprung zum Stammspieler. Während mehrere ehemalige Liverpool-Kollegen wie Roberto Firmino, Jordan Henderson oder Fabinho bereits nach Saudi-Arabien gewechselt sind oder aktuell über einen Wechsel dorthin verhandeln, entschied sich Keita für eine Rückkehr in die Fußball-Bundesliga.
"Natürlich habe ich viele Angebote bekommen. Aber die Entscheidung habe ich schon vor sechs Monaten zusammen mit meinem Berater gefällt", sagte der Mittelfeldspieler. "Ich kenne die Bundesliga gut. Ich habe hier schon gespielt. Ich will mich auf Fußball konzentrieren", erklärte er.
"Ich bin nicht als Star hierhergekommen. Sondern, um Fußball zu spielen." Naby Keita
Seine Verletzungshistorie macht ihm dabei keine Sorgen. "Verletzungen sind Teil des Fußballs", sagte Keita. "Und meine letzten Verletzungen waren keine großen Verletzungen, sondern Ausfälle von zwei, drei Wochen, weil mir der Rhythmus beim FC Liverpool fehlte. Ich denke, nur ein Spiel pro Woche zu haben, wird mir helfen. Die Belastung ist nicht so hoch wie in England. Ich will jedes Spiel meine Top-Leistung bringen und der Mannschaft helfen."
Kaderplaner Jahns kannte Keita noch aus Salzburger Zeiten
Dass sich der ablösefreie Keita trotz konkurrierender Angebote für einen mutmaßlichen Dreijahresvertrag bei einem Bundesligaverein aus dem letzten Tabellendrittel entschied, daran hat zweifellos Werders neuer Kaderplaner Johannes Jahns einen wichtigen Anteil. Der gebürtige Bremer kannte Keita noch aus zwei gemeinsamen Jahren bei RB Salzburg.
"Naby will sich wieder wertgeschätzt fühlen."
"Es ist wirklich wahr", hatte die Medienabteilung vor fünf Wochen geradezu triumphal getwittert, als der grün-weiße Coup perfekt war. Laut Sport-Geschäftsführer Frank Baumann gefiel dem Umworbenen offensichtlich das Gesamtpaket, das in der eher ruhigen Hansestadt für ihn geschnürt wurde, eine drastische Gehaltskürzung eingeschlossen: "Naby geht es wirklich um das Projekt. Er will wieder Spaß am Fußball haben und sich wertgeschätzt fühlen."