Werder Bremen: Kownacki demütig - was wird aus Füllkrug?
Die Personalie Niclas Füllkrug bereitet Fußball-Bundesligist Werder Bremen weiter Sorgen. Ein Abschied des Nationalspielers wird immer wahrscheinlicher. Neuzugang Dawid Kownacki hingegen sorgt an der Weser bereits für Verzückung.
So erzielte der Pole gleich im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung ein Tor und überraschte am Mittwoch bei einer Medienrunde auch abseits des Platzes: "Das war meine allererste Pressekonferenz auf Deutsch", sagte der 26-Jährige und fügte an: "Ich denke, es war nicht schlecht."
Schlecht war auch nicht die Bilanz des Angreifers in der vergangenen Saison, in der er für Fortuna Düsseldorf in 32 Partien 14 Tore erzielte und weitere neun vorbereitete. Gleichwohl weiß der Pole seine bisherige Leistung einzuordnen und gibt sich demütig: "Ich habe Zweite Liga gespielt. Ich denke, ich kann noch eine Menge lernen."
Kownacki sieht sich nicht als "typische Nummer neun". Ähnlich wie sein neuer Teamkollege Marvin Ducksch, mit dem er einst ein halbes Jahr (2018/2019) in Düsseldorf kickte, spiele auch er gerne etwas defensiver: "Da kann ich viele Läufe machen", erklärte der siebenfache polnische Nationalspieler. In Düsseldorf habe er auch mal auf dem Flügel gespielt, "aber die Mitte, das ist meine Position. Da fühle ich mich am wohlsten."
Füllkrug lässt Werder weiter zappeln
Kownacki könnte in Werders Offensive also mit seiner Variabilität eine entscheidende Rolle spielen, will Trainer Ole Werner doch auf einen Dreiersturm umstellen. Zum Beispiel mit Kownacki und Ducksch außen und Füllkrug im Zentrum - oder aber zum Beispiel statt Füllkrug im Zentrum, denn nach wie vor ist offen, ob Werders Top-Torjäger der vergangenen Saison in Bremen bleibt. Zwar hat der Club dem 30 Jahre alten Angreifer ein Angebot zu einer vorzeitigen Vertragsverlängerung gemacht, doch die Vorstellungen beider Seiten liegen noch weit auseinander.
Füllkrug, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft, will Medienberichten zufolge eine Gehaltsaufbesserung und eine Ausstiegsklausel. Doch "wir können uns nur in dem wirtschaftlichen Rahmen bewegen, den wir uns leisten können", gab sich Clemens Fritz, Leiter Profifußball bei Werder, im "kicker" pessimistisch, die Wünsche des Nationalstürmers erfüllen zu können.
Wechsel nach Leverkusen?
Ligakonkurrent Bayer Leverkusen, der am Torschützenkönig der vergangenen Saison interessiert sein soll, hätte diese Probleme nicht - und böte mit der Europa-League-Teilnahme zudem sportlich eine attraktive Perspektive. Auch die AC Florenz und der FC Everton buhlen um Füllkrug. Einziger Trost für die Bremer wäre die hohe Ablösesumme, die sie bei einem Abschied erzielen könnten.