DFL: Möglicher Investor Blackstone zieht sich zurück
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat bei der Suche nach einem Investor einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Wie die DFL am Dienstagabend bestätigte, hat sich das Finanzunternehmen Blackstone aus dem Bieter-Rennen zurückgezogen.
"Wir bestätigen, dass Blackstone nach guten Gesprächen aus verschiedenen Gründen nicht mehr als strategischer Vermarktungspartner der Bundesliga und 2. Bundesliga infrage kommt", teilte die DFL mit: "Der DFL und den Clubs war stets bewusst, dass durch die im Dezember verabschiedeten Eckpunkte und roten Linien hohe Anforderungen an mögliche Partner gestellt werden."
"Der weitere Prozess wird im vorgesehenen Zeitplan mit CVC fortgeführt." Die DFL in ihrer Stellungnahme
Auf Details wolle man angesichts des laufenden Prozesses nicht eingehen, hieß es weiter. Als Gründe werden in einem Bericht von Bloomberg die Fan-Proteste und das zögerliche Verhalten der Bundesliga-Clubs angeführt. Damit ist nur noch CVC im Rennen, das sich nicht offiziell äußerte. "Der weitere Prozess wird im vorgesehenen Zeitplan mit CVC fortgeführt", so die DFL, die im Januar die Zahl auf zwei Kandidaten reduziert hatte.
Der Vertrag mit dem strategischen Vermarktungspartner soll vor der Ausschreibung der nationalen TV-Rechte abgeschlossen sein. Die Auktion dafür ist für Mitte April geplant.
Der Finanzinvestor soll Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, für 20 Jahre erwerben. Angedacht ist eine Minderheitsbeteiligung eines Partners in Höhe von maximal acht Prozent. Blackstone hatte rund eine Milliarde Euro für die Rechtebeteiligung geboten. 24 der 36 Proficlubs hatten im vergangenen Dezember bei der Abstimmung über den Einstieg eines Investors mit "Ja" abgestimmt.
Kind soll gegen Anweisung des Vereins Hannover 96 gestimmt haben
Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit war somit knapp erreicht. Martin Kind spielte dabei eine zentrale Rolle. Der Geschäftsführer der Profiabteilung von Hannover 96 soll entgegen der Anweisung seines Vereins dafür gestimmt haben. Ohne Kinds Stimme wäre der Deal gescheitert.
DFL-Präsidiumsmitglied Axel Hellmann hatte den Forderungen der aktiven Fanszene nach einer Neuabstimmung in der Investorenfrage nach etlichen Protesten eine Abfuhr erteilt. Die Fan-Proteste sind massiv. Am Sonnabend stand die Begegnung zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg (1:0) vor dem Abbruch.