DFB-Kapitänin Popp: Nach medialer Auszeit wieder im Angriffsmodus
Das Jahr 2023 bot Alexandra Popp viele sportliche Frustmomente, die sie zu allem Überfluss meist vor den Kameras und Mikrofonen erklären musste. Nach einer medialen Auszeit fühlt sich die Wolfsburgerin nun wieder bereit für Top-Leistungen.
Privat hatte sich Popp von ihrem Ehemann Patrick getrennt, sportlich ging 2023 ebenfalls vieles schief: Mit der Nationalmannschaft schied die Stürmerin blamabel bereits in der WM-Vorrunde aus, anschließend gab es den unrühmlichen Abgang von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, zu der die DFB-Kapitänin einen freundschaftlichen Draht hat. Im Verein lief es nicht besser: Mit dem VfL Wolfsburg verspielte sie im Sommer die Meisterschaft und verlor das Champions-League-Finale gegen Barcelona.
Die laufende Saison begann ebenfalls schlecht mit dem unerwarteten Scheitern der "Wölfinnen" in der Qualifikation für die Königsklasse im Oktober - kein Wunder, dass sich die 32-Jährige öffentlich zurückzog und eine mediale Auszeit nahm.
"Ich hatte das Gefühl, dass ich bei Instagram reingehe und überall mein Gesicht sehe - ohne, dass ich auf mein Profil gegangen bin." Alexandra Popp
Popp: "Ich bin wieder ausgeglichener"
Sie habe das Gefühl gehabt, sich zu jedem Thema - selbst, wenn es weder um sie selbst, die Nationalmannschaft noch den VfL gegangen wäre - äußern zu müssen, sagte Popp in einer Medienrunde im VfL-Trainingslager an der Algarve. Unter der medialen Dauerpräsenz ("Ich konnte mich einfach nicht mehr sehen und hören.") habe schließlich auch ihre Leistung auf dem Platz gelitten.
Es sei die "richtige Entscheidung" gewesen", erklärte Popp: "Ich bin wieder ausgeglichener, hatte Zeit, um 'runterzukommen. Das brauchte ich auch, um auf dem Platz dann wieder besser zu performen." Künftig stehe sie auch wieder für Interviews und Statements zur Verfügung, sie sei ja schließlich Kapitänin: Gleichwohl gelte: "Es muss nicht immer Poppi sein. Andere können das auch ganz gut."
Mental gestärkt ins neue Jahr
Mental gestärkt und optimistisch geht die 32-Jährige nun das Jahr 2024 an: Mit Interimstrainer Horst Hrubesch ("Er gibt uns die Sicherheit wieder") soll die Olympia-Qualifikation gelingen, mit den "Wölfinnen" will Popp "mindestens einen, am liebsten zwei Titel" gewinnen.
Dabei sieht die Angreiferin den VfL auf einem guten Weg und kann sogar dem Champions-League-Aus ("tut immer noch total weh") etwas Positives abgewinnen: "Dadurch haben wir inzwischen viele normale Trainingswochen. Da konnten wir teamtaktisch viel mehr arbeiten, was man in den letzten Spielen dann auch sehen konnte: Da war mehr Stabilität." Mehr Stabilität, mehr mentale Stärke - mit Alexandra Popp ist in diesem Jahr wieder zu rechnen.