Champions League in Hamburg: Schachtar Donezk unterliegt Porto
Schachtar Donezk hat sein erstes "Heimspiel" in der Fußball-Champions-League in Hamburg verloren. Der ukrainische Meister unterlag am Dienstagabend im Volksparkstadion dem FC Porto verdient mit 1:3 (1:3).
46.729 Fans - unter denen auch die HSV-Profis und Trainer Tim Walter waren - hatten der Partie einen würdigen Rahmen gegeben. Wer es mit Donezk hielt, hatte aber nur einmal Grund zur Freude. Der Venezolaner Kevin Kelsy glich in der 13. Minute den frühen Rückstand der Ukrainer aus. Ansonsten war Porto jedoch das klar bessere Team. Und die Freude der Gastgeber über ihr einziges Tor hielt auch lediglich zwei Minuten. Da erzielte der Brasilianer Galeno, der schon auf 1:0 (8.) gestellt hatte, das 2:1. Für den Pausen- und Endstand sorgte Mehdi Taremi - auf Vorlage Galenos - bereits in der 29. Minute.
Denn in der zweiten Hälfte passierte nicht mehr viel. Zweimal hätte es noch mal spannend werden können, aber Portos Torhüter Diogo Costa war auf dem Posten. Weil der FC Barcelona im Parallelspiel Royal Antwerpen mit 5:0 abfertigte, belegen die Ukrainer nach dem ersten Spieltag in der Gruppe H den dritten Platz.
Schachtar-Kapitän dankt für deutsche Hilfe
Dass Schachtar in Hamburg spielt ist dem russischen Angriffskrieg geschuldet. Bei der Partie gegen Porto waren die Einlaufkinder beider Mannschaften und des Schiedsrichter-Gespanns junge Geflüchtete aus der Ukraine. Schachtar-Kapitän Taras Stepanenko bedankte sich in einer Videobotschaft vor dem Anpfiff für die deutsche Hilfe für sein Land.
"Wir wissen, wie die Deutschen die Ukrainer unterstützen, es leben auch viele Ukrainer hier. Danke, dass wir das Spiel unseres Lebens fortsetzen können. Danke, Deutschland." Schachtar-Kapitän Taras Stepanenko
Donezk spielt schon seit 2014 nicht mehr im eigenen Stadion - seitdem Russland die Ostukraine besetzt hatte. Im Krieg ist daran ohnehin nicht mehr zu denken. International darf Schachtar nicht in der Ukraine spielen, in der vergangenen Saison war Warschau "Wahlheimat". In Polen trotzte Donezk 2022 in der "Königsklasse" Real Madrid ein Remis ab. Nach einer 0:4-Niederlage am letzten Vorrunden-Spieltag gegen Leipzig war jedoch Endstation.
Barcelona und Antwerpen kommen noch nach Hamburg
Weil es in dieser Spielzeit in Warschau Terminprobleme gegeben hätte, schauten sich die Ukrainer nach einer neuen Spielstätte um. Hamburg bewarb sich und erhielt den Zuschlag. Der HSV unterstützt bei der Organisation, kümmert sich um den Ticketverkauf und erhält dafür eine Umsatzbeteiligung. Angesichts der vielen verkauften Eintrittskarten wahrscheinlich für beide Seiten ein lohnendes Geschäft.
Rund 2.000 km von der Heimat entfernt dürfte es für Donezk, das in der heimischen Liga nach sieben Spieltagen noch ungeschlagen ist, in den folgenden fünf Spielen aber gern besser laufen - besonders im Volksparkstadion: Am 7. November gastiert Barcelona in Hamburg, das Spiel gegen Antwerpen folgt am 28. November. Und vielleicht kommen für Schachtar ja noch weitere Partien an der Elbe dazu.