Burgstaller trifft doppelt: St. Pauli ringt Regensburg nieder
Guido Burgstaller war am Sonntag im Millerntorstadion der gefeierte Mann. Dank seiner beiden Tore gewann Fußball-Zweitligist FC St. Pauli mit 2:0 (0:0) gegen Tabellenführer Jahn Regensburg. Es war der dritte Sieg im dritten Heimspiel.
"Bestes Hamburger Schmuddelwetter und letzter Tag Dom, das passt", hatte St. Paulis Trainer Timo Schultz in der Vorausschau auf das Duell mit Spitzenreiter Regensburg frohlockt. Der Mann sollte Recht behalten. Seine Mannschaft rang am fünften Spieltag mit großer Leidenschaft und dank zweier Tore von Burgstaller den Gegner nieder. Es war ein verdienter Erfolg, die Kiezkicker waren das bessere Team. Der Lohn der Mühen ist ein Sprung auf den dritten Tabellenplatz. Mit jetzt zehn Punkten liegt St. Pauli schon vier Zähler vor dem Stadtrivalen Hamburger SV (0:0 in Heidenheim).
Matchwinner Burgstaller sprach im NDR Interview von einem "absolut verdienten Sieg". Der Österreicher haderte aber mit der Chancenverwertung: "Wir hatten riesige Torchancen, die wir nicht genutzt haben, und auch viele Situationen, bei denen der letzte Pass im Sechzehner gefehlt hat. Sonst hätte der Sieg höher ausfallen müssen. Aber wir sind zufrieden, dass wir gewonnen haben."
St. Pauli in der ersten Hälfte klar überlegen
Schultz hatte im Vergleich zum vergangenen Spiel beim SC Paderborn (1:3) drei Veränderungen an der Defensive vorgenommen - zwei gezwungenermaßen, eine freiwillig. James Lawrence und Afeez Aremu ersetzten Kapitän Philipp Ziereis (Rot-Sperre) und Eric Smith (Verletzung beim Aufwärmen), und das 21 Jahre alte Eigengewächs Jannes Wieckhoff verdrängte Adam Dzwigala (Ersatzbank).
Die Braun-Weißen machten es zu Beginn ähnlich wie schon im Stadtderby gegen den HSV (3:2): Keine Ehrfurcht vor dem Gegner, vom Anpfiff weg sofort mit viel Druck nach vorne, dazu eine große Einsatzbereitschaft in der frühen Balleroberung und in den Zweikämpfen. Durch diese hohe Intensität sollte auch der Spitzenreiter mürbe gemacht werden.
Die ersten Chancen für die spielfreudigen Hamburger stellten sich schnell ein. Nach Flanke von Leart Paqarada aus dem Halbfeld kam Burgstaller im Fünf-Meter-Raum zum Schuss, den Jahn-Keeper Alexander Meyer aber parierte (22.). Noch besser war nach schöner Kombination die Gelegenheit für den agilen Daniel-Kofi Kyereh. Nachdem Finn-Ole Becker den Ball geschickt durchgelassen hatte, zog der Offensivspieler aus 14 Metern ab. Die Regensburger bekamen den Schuss gerade noch geblockt (37.). St. Pauli war in der ersten Hälfte klar überlegen, das 0:0 zur Pause für den Aufwand daher zu wenig.
Burgstaller trifft im zweiten Anlauf zur Führung
An den Kräfteverhältnissen änderte sich auch nach Wiederbeginn nichts, St. Pauli blieb dominant. Nur das Tor fehlte noch. Simon Makienok kam der Führung mit einem Kopfball, der knapp über die Latte strich, schon sehr nahe (49.). Noch weniger fehlte in der 72. Minute, als Burgstaller aus elf Metern flach abzog und nur den Außenpfosten traf.
Dann aber war es so weit: Nur wenige Sekunden später gelangte Burgstaller auf Zuspiel von Kyereh im Strafraum erneut an den Ball. Er wählte wieder die gleiche Ecke, doch diesmal zielte er genauer. Meyer war zwar noch mit den Fingerspitzen an der Kugel, doch die fand den Weg ins Ziel - 1:0 (74.). Die Oberpfälzer waren nun gefordert, und sie taten auch mehr, doch richtig zwingend wurden sie nicht. Stattdessen machten die Gastgeber alles klar: Wieder leistete Kyereh die starke Vorarbeit, erneut war Burgstaller zur Stelle und schoss zum 2:0 ein (89.) - der Schlusspunkt.