Bayern München deklassiert chancenloses Werder Bremen
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat am vierten Spieltag eine herbe Pleite gegen den FC Bayern München kassiert. Die chancenlosen Grün-Weißen unterlagen am Sonnabend mit 0:5 (0:2) und kassierten ihre erste Saisonniederlage.
Michael Olise mit zwei Toren, Jamal Musiala, Harry Kane und Serge Gnabry trafen für durchgehend überlegene Münchner, die den Gastgebern im Weserstadion deutlich ihre Grenzen aufzeigten. Die Partie hatte etwas von einem Klassenunterschied. Während die Münchner mit einer makellosen Bilanz die Tabelle anführen, hat Werder nach gutem Saisonstart einen ordentlichen Dämpfer eingefangen.
"Gefühlt war jeder Schuss drin", sagte ein enttäuschter Niklas Stark nach dem Abpfiff der ARD. "Immer wenn wir den Fuß in der Tür hatten fiel ein Tor - das hat uns das Genick gebrochen." Dennoch seien die Grün-Weißen die Partie "nicht schlecht angegangen" - und Stark konterte die Kritik am passiven Spiel der Bremer: "Es liegt an uns auf dem Platz. Es lief heute einfach nicht so, wie wir uns das vorher vorgestellt hatten."
Gedenk-Choreo für Hersh Goldberg-Polin
Vor der Partie gedachte die Ostkurve mit einer großen Choreographie des verstorbenen Werder-Fans Hersh Goldberg-Polin. Neben seinem Konterfei und den Vereinsfarben von Werder sowie Hapoel Jerusalem stand der Spruch: "Shalom, Salam, Peace! May your memory be a revolution." Der israelische Anhänger des Clubs gehörte zu den Geiseln der palästinensischen Terrororganisation Hamas, die Anfang September nach knapp elf Monaten tot aus dem Gazastreifen geborgen worden waren.
Im Spiel waren die Bremer dann nur damit beschäftigt, spielerisch überlegene Münchner von ihrem Tor fernzuhalten. Das gelang mit vereinten Kräften, offensive Akzente konnten die Gastgeber hingegen nicht setzen. Konrad Laimer traf für die Bayern in der zwölften Minute mit seinem Distanzschuss die Latte, was das Zeichen für den Rekordmeister war, sich fortan in der gegnerischen Hälfte einzunisten.
Dominante Bayern überfordern Werder
Das Spiel lief nur in eine Richtung - die von Heimtorwart Michael Zetterer. Und so war das 1:0 für die Gäste auch nur eine Frage der Zeit. In der 23. Minute verlor Mitchell Weiser den Ball auf dem linken Flügel, Kane bediente Olise im Zentrum und der Neuzugang traf freistehend zur verdienten Führung des Favoriten. Neun Minuten später glänzte der Torschütze dann als Vorbereiter: Olise setzte Musiala in Szene, der zum 2:0 aus kurzer Distanz einschob und für eine Vorentscheidung schon vor der Halbzeit sorgte.
0:10 Torschüsse und nur 24 Prozent Ballbesitz - so lautete die Bilanz des auf allen Ebenen unterlegenen SVW nach dem ersten Durchgang. Nach dem Seitenwechsel stand Werder etwas höher, um dem Einbahnstraßenfußball der Bayern etwas entgegenzusetzen. Das klappte zehn Minuten ganz gut, doch genau in diese Phase hinein schlug der Tabellenführer doppelt zu: Erst sorgte Kane nach feiner Kombination mit Olise für das 3:0 der Münchner (57.). Danach erzielte der Franzose selbst mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag das 4:0 (60.).
Olise und Kane wirbeln Bremen durcheinander
Und damit nicht genug der immer bitterer werdenden Lehrstunde für die Grün-Weißen, die defensiv kaum noch Widerstand leisteten und unterzugehen drohten: Gnabry umkurvte Felix Agu und schlenzte am machtlosen Zetterer vorbei ins rechte untere Toreck zum 5:0 (65.). Drei Gegentreffer binnen acht Minuten und noch viel Spielzeit auf der Uhr - den Fans der Bremer wurde es langsam mulmig.
Zu ihrem Glück nahmen die torhungrigen Gäste dann den Fuß vom Gaspedal und beließen es bei der - auch in der Höhe verdienten - Fünf-Tore-Klatsche für Werder. Worauf die Fans an diesem Tag zudem verzichten mussten, war ein Abschluss ihres Teams - der SVW erspielte sich keine einzige Torchance.