Werder Bremen : Bayern München

Fazit:
Eine Woche vor dem Spitzenspiel gegen Meister Leverkusen sendet der FC Bayern München noch einmal ein dickes Ausrufezeichen in Richtung Rheinland aus und gewinnt gegen den SV Werder Bremen mit 5:0. Im Zuge eines unglaublich dominanten Auftritts kamen die Grün-Weißen zu nicht einem einzigen Torschuss, während die Roten nach der verdienten 2:0-Pausenführung im zweiten Durchgang genau dann noch einmal aufdrehten, als der SVW etwas aus der Deckung trat und zaghafte Angriffe vorzutragen begann. Innerhalb von acht Minuten brachen die Gastgeber daraufhin völlig ein, womit die Messe an der Weser gelesen war. Der Rekordmeister behauptet damit die Tabellenführung und scheint bestens gerüstet zu sein für den Showdown mit Bayer Leverkusen, der nächsten Samstagabend in der Allianz Arena steigt.

Zwei Minuten gibt es jetzt noch on top.

Latte für die Roten! Kimmich wird nicht attackiert und kann bei freier Schussbahn aus 18 Metern trocken abziehen. Der Rechtsschuss kommt gut, kracht allerdings nur gegen die Querlatte.

Musiala nimmt noch einmal Maß und zieht flach aufs kurze Eck ab, das Zetterer jedoch gut besetzt. Der Rückhalt der Norddeutschen klärt zur Ecke. Die kurz ausgeführte Variante bringt jedoch absolut gar nichts ein.

Werner bringt Deman, der jetzt noch ein paar Bundesliga-Minuten für den SVW bekommt.

Allzu viel Tempo legen auch die Münchner inzwischen nicht mehr an den Tag. Die Partie an der Weser plätschert ihrem Ende entgegen.

Die Werderaner laufen dem Geschehen weiterhin vollständig hinterher. Entsprechend lang sind die Gesichter aller Spieler, die den Ball stets nach wenigen Sekunden immer wieder verlieren und partout nicht zu einem Abschluss kommen.

Bei den Grün-Weißen kommt jetzt noch Malatini für Pieper ins Spiel.

Kompany schöpft sein Wechselkontingent voll aus und bringt nun noch Thomas Müller für die Schlussviertelstunde.

Die Münchner schalten keinen Gang zurück und drücken auf das nächste Tor. Nach Sané-Hereingabe leitet Kane die Kugel unter Bedrängnis erneut aufs Tor weiter, wo Zetterer abermals sein ganzes Können aufbieten muss, um die Faust noch dran zu bekommen und den Ball zur Seite zu klären.

Kimmich sucht und findet Kane, der das Leder unter Bedrängnis aus fünf Metern aber nicht gedrückt bekommt. Der nicht allzu harte Kopfball kommt als Aufsetzer jedoch trotzdem gefährlich aufs Bremer Tor, aber Zetterer verhindert mit einem starken Reflex das sechste Gegentor.

Pavlović hat nun ebenso Feierabend wie Matchwinner Olise. Palhinha und Sané übernehmen.

Die beiden Treffer haben den Werderanern nun endgültig den Stecker gezogen. Die Bremer ziehen sich wieder zurück und spielen scheinbar auf Schadensbegrenzung.

Doppelwechsel bei den Gästen: Kompany bringt Gnabry und Guerreiro.

Jens Stage ist über rechts durch und flankt dann flach in die Mitte, wo Dayot Upamecano aber mit viel Risiko zur Grätsche runtergeht und mit starkem Timing zur Ecke klärt, die dann nichts weiter einbringt.

Jetzt gelingt den Bremern endlich mal ein hoher Ballgewinn. Weiser schickt Köhn auf die Reise, der allerdings die Kugel nicht gegen die Bayern-Defensive behaupten kann.

Durch das weiterhin sehr hohe Gegenpressing erzwingen die Münchner einen weiteren Fehler. Pieper schießt Lynen an, von dem aus die Kugel beinahe vor die Füße vom freien Olise prallt. Zetterer ist jedoch schneller und begräbt den Ball sicher unter sich.

Die Teams kehren auf den Rasen zurück und beim SVW bleiben Grüll und Ducksch in der Kabine. Köhn und Topp übernehmen. Bei den Gästen von der Isar gibt es noch keine Wechsel. Weiter geht's.

Halbzeitfazit:
In einem sehr einseitigen Bundesliga-Spiel führen die Bayern zur Pause gegen Werder Bremen mit 2:0. Die Elf von der Weser stand von Anfang an extrem tief und konnte der wuchtigen Bayern-Offensive weitestgehend den Wind aus den Segeln nehmen, was allerdings klar zu Lasten der Offensive ging. Die Grün-Weißen gaben nicht einen einzigen Schuss in Richtung des Münchner Tores ab und hatten keine einzige nennenswerte Offensivaktion zu verzeichnen. Dafür führte ein leichter Fehler im Aufbauspiel zum Rückstand, ehe das zweite Tor der Roten aus einer herrlichen Einzelaktion von Olise hervorging. Der dominante Rekordmeister hat bislang alles fest im Griff.

Die Grün-Weißen sind darum bemüht, etwas aktiver am Spiel teilzunehmen, werden von den Bayern aber nicht gelassen. Das Gegenpressing der Kompany-Elf ist einfach brutal effizient.

Beinahe klingelt es jetzt zum dritten Mal im Bremer Tor. Nach Musiala-Steckpass jagt Kane den Rechtsschuss aus zehn Metern bedrängt von Stark aber deutlich über den Kasten von Zetterer hinweg. Zwar geht dann an der Seitenlinie auch die Abseitsfahne nach oben. Der VAR hätte diese Entscheidung aber unter Umständen auch kippen können. Klar im Abseits stand der Brite jedenfalls nicht.

Agu arbeitet sich über links nach vorne und sieht dann den in die Lücke startenden Ducksch. Der Pass in die Schnittstelle kommt gut, allerdings passt der schnelle Davies hervorragend auf und fängt den Ball im Sprint ab. Stark!

Die Grün-Weißen greifen über links an. Laimer räumt nahe der Eckfahne Grüll ab, was den Norddeutschen einen Freistoß einbringt. Ducksch bringt die Kugel aber zu flach in Richtung erster Pfosten, wo Kimmich resolut per Kopf klärt.

Eine Laimer-Hereingabe von rechts kommt zwar bei Coman an, der sich fünf Meter vor dem Bremer Tor gegen gleich zwei Gegenspieler allerdings nicht behaupten kann. Sieht man von dem Fehler im Aufbauspiel ab, der in den Rückstand mündete, lässt Bremen fast gar nichts zu.

Kaum erobert der SVW die Kugel mal, holt der FC Bayern sich den Ball mit engagiertem Gegenpressing postwendend wieder zurück. Weiterhin ist es daher absoluter Einbahnstraßenfußball an der Weser, wo der Ball vermutlich aufaddiert noch nicht einmal eine ganze Minute lang in der Münchner Hälfte war.

Wirklich wachgerüttelt hat der Rückstand die Werderaner wahrlich nicht. Die Grün-Weißen stehen weiterhin extrem tief und konzentrieren sich vollständig aufs Verteidigen.

Die Münchner betreiben in bester Handball-Manier Powerplay um den Bremer Strafraum herum, finden aber einfach keine Lücke in der bislang tadellosen Werder-Defensive.

Der SVW hält dem Dauerdruck weiterhin stand, läuft dem Geschehen aber größtenteils hinterher. Die Bayern haben den Ballbesitzvorteil glasklar auf ihrer Seite.

Die Münchner bekommen einen Freistoß aus 23 Metern zentraler Position. Kane übernimmt die Verantwortung, setzt den Rechtsschuss aber mehrere Meter über das gegnerische Tor hinweg. Abstoß Werder.

Die Werderaner werden vom deutschen Rekordmeister tief im eigenen Drittel eingeschnürt und kommen kaum zu entlastenden Momenten. Allerdings verteidigen die Grün-Weißen die meisten Hereingaben sehr konzentriert weg, sodass dem FCB zumeist nur der Versuch aus der zweiten Reihe bleibt.

Die Münchner werden zwingender. Ein Pavlović-Abschluss wird allerdings zur Ecke abgefälscht, die dann nichts weiter einbringt.

Latte für Bayern! Coman zieht vom linken Flügel nach innen und passt dann auf den völlig freien Laimer, der aus 18 Metern Maß nimmt. Der trockene Rechtschuss knallt jedoch nur an die Oberkante der Latte.

Upamecano lässt sich im Aufbauspiel von Stage den Ball stibitzen, der sofort den Pass in die Tiefe auf Schmid spielt. Der kann die Kugel jedoch nicht behaupten. Kim merzt den Fehler seines Mitspielers aus.

Michael Olise tankt sich auf dem rechten Flügel nach vorne und findet dann mit der flachen Hereingabe Jamal Musiala, der aus 16 Metern sofort abzieht. Der satte Schuss wird allerdings geblockt.

Anpfiff an der Weser. Die Bremer spielen in grünen Trikots über weißen Hosen. Die Bayern sind in Schwarz gekleidet. Los geht's.

Bei den Bayern kommt es noch zu einer kurzfristigen Umstellung. Bei Manuel Neuer hat der Oberschenkel beim Aufwärmen Probleme gemacht. Daher rückt nun Sven Ulreich ins Tor.

Dass Marco Friedl gesperrt fehlt, ist ein harter Rückschlag für die Bremer, die keines der letzten sechs Bundesliga-Spiele gewonnen haben, in denen der Kapitän nicht auf dem Platz stand (zwei Remis, vier Niederlagen). Wie wichtig Friedl ist, geht auch aus folgender Bilanz hervor: In den neun Ligaspielen, die er in der Saison 2023/24 verpasste, kassierte Werder durchschnittlich 2,1 Gegentore pro Partie. Stand er von Anfang an auf dem Rasen, waren es lediglich 1,4 Gegentreffer im Durchschnitt.

Die Bayern kommen sehr gerne ins Weserstadion, wo sie ihre letzten 15 Pflichtspiele in Folge allesamt gewonnen haben. Allerdings hat der SVW gerade erst im Januar diesen Jahres durch seinen 1:0-Auswärtssieg in der Allianz Arena eine 32 Spiele lange Sieglos-Serie gegen den deutschen Rekordmeister beendet.

Der SV Werder Bremen ist durchaus formstark und blieb mit einem Sieg und zwei Unentschieden an den ersten drei Spieltagen ebenfalls ungeschlagen. Saisonübergreifend hat nur RB Leipzig noch länger in der Bundesliga nicht mehr verloren (14 Spiele) als die Weserelf (acht Partien). Es ist die längste Ungeschlagen-Serie der Norddeutschen unter Ole Werner.

Der deutsche Rekordmeister ist der einzige Klub, der nach drei Spieltagen noch ohne Punktverlust geblieben ist. Die Bayern gewannen alle drei Spiele und stellen mit elf Toren auch die beste Offensive der Bundesliga. Dabei konnten zuletzt erstmals im Kalenderjahr 2024 zwei Bundesliga-Auswärtsspiele in Folge gewonnen werden. Das entspricht der gleichen Anzahl an Auswärtssiegen wie in den acht Gastspielen zuvor in der Beletage des deutschen Fußballs insgesamt.

Die Bayern feierten nach ihrem 6:1-Kantersieg in Kiel auch unter der Woche in der Champions League einen 9:2-Erfolg über Dinamo Zagreb. Trainer Vincent Kompany stellt im Vergleich zu diesem Spiel auf zwei Positionen um: Für Serge Gnabry und Raphaël Guerreiro (beide Bank) starten Kingsley Coman und Konrad Laimer.

Schauen wir direkt auf die Aufstellungen. Bei Werder Bremen gibt es nach dem Auswärtssieg in Mainz zwei Wechsel. Amos Pieper und Marco Grüll ersetzen Justin Njinmah (Sprunggelenksverletzung) und Marco Friedl (Rotsperre).

Es handelt sich um das am häufigsten in der Bundesliga ausgetragene Spiel. Zum bereits 115. Mal prallen beide Teams im Oberhaus des deutschen Fußballs heute aufeinander. Gegen kein Team hat Bremen dabei dermaßen oft verloren wie gegen die Bayern (61 Mal). Allerdings hat nur Gladbach in der Bundesliga mehr Siege gegen den Rekordmeister vorzuweisen (28) als die Weserelf (27).