Auch in Überzahl kein Sieg: VfL Osnabrück torlos gegen Paderborn
Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück hat eine große Chance im Kampf um den Klassenerhalt ausgelassen. Trotz über 70 Minuten in Überzahl gelang den Lila-Weißen gegen den SC Paderborn kein Treffer, die Partie endete 0:0.
Es war das zwölfte sieglose Spiel in Folge für die Lila-Weißen, die letztmals vor über vier Monaten gegen den HSV gewinnen konnten. Es war der bisher einzige Erfolg für den Aufsteiger, der in der Tabelle mit nun zehn Punkten auf dem Konto weiterhin das Schlusslicht ist. Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz sowie auf Relegationsplatz 16 und Hansa Rostock, das gegen Elversberg gewann, beträgt satte zehn Punkte.
"Es fühlt sich an wie eine Niederlage." VfL-Trainer Uwe Koschinat
Paderborn dezimiert sich selbst, Osnabrück hat Alu-Pech
Die Anfangsphase an der Bremer Brücke verlief turbulent. Der VfL, der von Beginn an gut in der Partie war, sorgte für den ersten Kracher im Spiel - im wahrsten Sinne des Wortes. Dave Gnaase traf nach einem satten Freistoß in der elften Minute die Latte, viele Osnabrücker Fans hatten da bereits den Torschrei auf den Lippen. Sechs Minuten später waren die Lila-Weißen auch noch in Überzahl: Paderborns Verteidiger Kai Kleefisch sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot.
VfL offensiv zu harmlos
Viel wussten die Niedersachsen mit der personellen Überlegenheit jedoch nicht anzufangen. Offensiv agierte der VfL sehr umständlich und verkopft. Anstatt den direkten Abschluss zu suchen, wurde häufig noch einmal quergelegt oder sich festgedribbelt. So gelang es den Gästen aus Paderborn in der ersten Halbzeit, alle Angriffe der Gastgeber souverän zu unterbinden. Offensiv boten die Ostwestfalen allerdings nichts an.
"Was mir auf den Sack gegangen ist: Dass wir die Konsequenz in den Aktionen vermissen lassen haben", fand Trainer Uwe Koschinat nach der Partie deutliche Worte.
Kaum Chancen auch im zweiten Durchgang
Dies änderte sich im zweiten Durchgang. Osnabrück wurde passiv und überließ den Gästen das Spiel. Zeitweise wirkte es so, als wären die Lila-Weißen einer weniger auf dem Feld. Nur ein einziges Mal kamen die Norddeutschen gefährlich vor das gegnerische Tor, Erik Engelhardt scheiterte freistehend per Kopf (67.).
Die Offensive wurde danach seitens des VfL eingestellt. Kein Aufbäumen, kein Anrennen, keine Schlussoffensive. Zu wenig, um an diesem Tag einen Sieg einzufahren, zu wenig um einen Stimmungsumschwung an der Bremer Brücke zu bewirken, und wahrscheinlich auch am Ende zu wenig für den Klassenerhalt.