2:4 in Ingolstadt - Tohuwabohu bei Osnabrücks neunter Saisonniederlage
Die Krise bei Fußball-Drittligist VfL Osnabrück spitzt sich immer weiter zu: Beim FC Ingolstadt kassierten die Niedersachsen am Sonntag mit dem 2:4 (0:2) eine besonders bittere Niederlage. Kapitän Timo Beermann sah zudem Rot.
Der Spielverlauf sorgte sogar bei Pit Reimers für einen Energieschub. Eigentlich hatte der krankheitsgeschwächte VfL-Chefcoach seinem Assistenten Tim Danneberg die Verantwortung übertragen. Und spätestens nach dem 0:4 in der 56. Minute schien es so, als wäre Reimers mal lieber im Bett geblieben.
Doch zu Beginn der Schlussphase stellten die Gäste innerhalb von 36 Sekunden den Spielstand plötzlich auf 2:4. Die Hoffnung war zurück! Dann aber leistete sich Beermann - vollgepumpt mit Adrenalin - nur zwei Minuten später ein vollkommen unnötiges und hartes Einsteigen gegen Lukas Fröde und flog vom Platz.
Reimers, der nur eines seiner sieben Spiele als VfL-Coach gewonnen hatte, wollte nicht klein beigeben. Plötzlich stand auch er an der Seitenlinie und versuchte, sein Team trotz des erneuten Rückschlags weiter nach vorn zu treiben. Vergeblich. Es blieb beim 2:4 - und die Lila-Weißen bleiben Letzter.
Ingolstadts Grönning schnürt den Dreierpack
Die Frage "Was wäre, wenn...?" dürfte die Osnabrücker noch ein bisschen länger begleiten. Denn schon in der ersten Hälfte hatte sie sich aufgedrängt, als Lars Kehl mit seinem beherzten 20-Meter-Schuss an Marius Funk im Tor der "Schanzer" gescheitert war (18.). Statt 1:0 stand es kurz darauf 0:1, weil Dave Gnaase gegen Sebastian Grönning die Arbeit einstellte und der FCI-Torjäger eiskalt vollstreckte (20.).
Und dann noch mal, als Marcel Costly den artistischen Volleyball-Schuss von Kofi Amoako für seinen bereits geschlagenen Keeper per Kopf klärte (33.). Statt 1:1 stand es kurz darauf 0:2, weil die komplette VfL-Defensive pennte - und Grönning abstaubte (34.).
Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte der Däne sogar noch auf 3:0. David Kopacz machte mit dem vierten Ingolstädter Treffer alles klar (56.).
Die Hoffnung währt nur kurz
So konnte man zumindest glauben. Aber nach einem Freistoß traf zuerst Ba-Muaka Simakala per Kopf zum 1:4 (73.). Und keine Minute später war es Gnaase, der eine Ablage von Marcus Müller zum 2:4 ins Tor schoss. Dann jedoch kam ausgerechnet Kapitän Beermann, der seinem Team den Bärendienst erwies (76.). Und auch wenn die Lila-Weißen in der Folge der Unterzahl trotzten, war das Momentum dahin.
Bleibt die Frage, was die Moral des VfL - nach sechs sieglosen Ligaspielen hintereinander - wert ist. Am 1. Dezember gastiert Aufsteiger Alemannia Aachen an der Bremer Brücke. Und so langsam braucht es mal Punkte. Der Rückstand auf Platz 16 beträgt bereits sechs Zähler. Erinnerungen an das Vorjahr werden wach. Denn die Osnabrücker sind ja im Frühjahr gerade erst aus der Zweiten Liga abgestiegen.