Seglerverband MV: Warnemünde für Olympia 2040 gut gerüstet
In Rostock-Warnemünde müsste nicht viel investiert werden, um 2040 olympische Segelwettbewerbe zu veranstalten. Die Infrastruktur sei längst vorhanden, so Torsten Haverland vom Seglerverband des Landes.
Mecklenburg-Vorpommern müsste nicht viel investieren, um 2040 gegebenenfalls vor Rostock-Warnemünde die olympischen Segelwettbewerbe durchzuführen. Die notwendige Infrastruktur sei weitgehend vorhanden, sagte der stellvertretende Vorsitzende für Leistungssport im Seglerverband des Landes, Torsten Haverland, am Donnerstag bei NDR MV live. Damit könnte Warnemünde unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit punkten.
"Eigentlich alles da"
Neben dem gut ausgebauten Hafen entstehe gerade eine Sportschule des Landessportbunds, die ebenfalls temporär für Olympia genutzt werden könnte. Der breite Strand in Warnemünde könnte vielen Zuschauern einen Blick auf die Wettbewerbe bieten und das Segelrevier sei einmalig in Deutschland. "Es ist eigentlich alles da", so Haverland, der auch Geschäftsführer Landessportbundes ist.
Gesellschaftspolitisches Signal
Gesellschaftspolitisch wäre es zudem gut, wenn 2040, also genau 50 Jahre nach der deutschen Einheit, "auch ein ostdeutsches Bundesland mit von der Partie sein könnte". Berlin hat laut Haverland bereits zugesagt, im Falle einer Olympia-Bewerbung Warnemünde mit ins Boot zu holen. Neben Berlin gibt es auch in Hamburg Überlegungen, einen neuen Anlauf für eine Bewerbung zu nehmen.
Erfolgreiche Bewerbung "wie ein Motor"
Kerstin Holze, Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) warb dafür, im Falle einer Bewerbung nicht nur die Vorteile für eine Region, sondern für das ganze Land im Auge zu haben und die Bevölkerung einzubeziehen. Zudem müsse ein entsprechendes Konzept international anschlussfähig sein, sagte Holze dem NDR. Schon die erfolgreiche Bewerbung für die Ausrichtung Olympischer Spiele könne wie ein Motor "die Entwicklung eines ganzen Landes voranziehen". Als Beispiel nannte sie den Sportstättenbau und die Verkehrsinfrastruktur. München wie auch das kanadische Vancouver hätten vor und nach den jeweiligen Spielen dauerhaft vom Ausbau der Schienennetze profitiert.
Bisherige Versuche alle gescheitert
Alle bisherigen Versuche, olympische Wettkämpfe nach Warnemünde zu holen, sind gescheitert. Bei den Olympia-Bewerbungen Berlins für 2000 und Leipzigs für 2012 war Warnemünde heißer Kandidat für die Segelwettbewerbe. Mit dem vom Land massiv geförderten Bau der Yachthafen-Residenz Hohe Düne an der Warnowmündung hatte sich Mecklenburg-Vorpommern bei der Bewerbung Leipzigs in Stellung gebracht. Doch unterlagen Berlin wie auch Leipzig in den IOC-Abstimmungen. Hamburg hatte sich bei seiner geplanten Bewerbung für die Spiele 2024 beziehungsweise 2028 für Kiel und gegen Warnemünde entschieden. In einem Bevölkerungsentscheid votierten die Einwohner Hamburgs dann gegen die Kandidatur.