Interaktive Karten, Ratestationen und kuriose Fundstücke: Das Deutsche Zollmuseum in der Hamburger Speicherstadt gibt kurzweilige Einblicke in die Geschichte des 2.000 Jahre alten Zollwesens.
Stand: 22.07.2021 | 12:22 Uhr | Hamburg Journal
1 | 15 Schon seit der Antike erheben die Länder Zölle auf bestimmte Waren. Der wohl bekannteste Zöllner der Geschichte ist der Apostel Matthäus. In der Bibel tauchen Zöllner öfter auf. Dort werden sie meist als besonders sündhaft und geldgierig beschrieben.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
2 | 15 Auch im Mittelalter waren Zöllner unbeliebt. Denn die Zölle waren allgegenwärtig. Wer etwa seine Ware auf dem Markt in der nächsten Stadt verkaufen wollte, musste meist mehrmals Zoll bezahlen. Dieses Beispiel zeigt: Auf nur wenigen Metern werden Brückenzoll, Passierzoll, Torzoll und Marktzoll fällig.
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3 | 15 Der Zoll entwickelte sich so zu einem schwerwiegenden Handelshemmnis. Das änderte sich erst mit der Gründung des Zollvereins im Jahr 1834. Die Mitgliedsstaaten einigten sich darauf, untereinander keine Zölle mehr zu erheben. Später führten sie auch eine gemeinsame Währung ein.
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4 | 15 Während der Kolonialzeit kamen auch Waren aus Afrika und Asien nach Deutschland. Sie wurden mit hohen Zöllen belegt. An diesem Schrank können Besucher verschiedene Schubladen herausziehen und erfahren, wie viel Zoll auf bestimmte Produkte fällig wurde.
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5 | 15 Auch ein dunkles Kapitel der Zollgeschichte spart die Ausstellung nicht aus. So drangsalierte und verhaftete der Zoll während der NS-Zeit Juden, die ins Ausland emigrieren wollten. Geschildert wird das Schicksal einer jüdischen Familie, deren Ausreise schließlich an den Zollauflagen scheiterte.
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6 | 15 Ein weiterer Bereich beschäftigt sich mit dem Zoll in der Nachkriegszeit. Dabei waren die Unterschiede zwischen DDR und Bundesrepublik groß. Der DDR-Zoll schaute auch bei Geschenkpaketen, die von West nach Ost verschickt wurden, genau hin. So waren zwar Kaffee und Pralinen legal, westdeutsche Zeitschriften jedoch nicht.
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7 | 15 Wie etwas verzollt wird, bestimmt seit 1952 das sogenannte Harmonisierte System. Es beschreibt und klassifiziert sämtliche Waren. Ist etwa eine Engelsfigur mit der Möglichkeit, eine Kerze daraufzustellen, ein Beleuchtungskörper oder ein Festartikel? An dieser Station können Besucher es erraten.
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8 | 15 Im Erdgeschoss thematisiert die Dauerausstellung die Aufgaben, die der Zoll heute ausübt. Ein wichtiges Thema ist dabei der Kampf gegen den Schmuggel. Dieser Holzelefant diente als Drogenversteck.
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9 | 15 Eine Waschmittelpackung, ein Hut und sogar ein Brot: Der Einfallsreichtum der Schmuggler ist groß.
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10 | 15 Zu den bedeutenden Aufgaben des Zoll zählt auch der Schutz von Menschen und Umwelt. Diese Schauwand zeigt einige der Gebiete, um die sich die Behörde dabei kümmert. So werden etwa zum Schutz der Verbraucher eingeführte Steinpilze auf radioaktive Strahlung untersucht.
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11 | 15 Diesen Wolf entdeckten die Zollbeamten im Schaufenster eines Waffenhändlers. Er war illegal eingeführt worden und wurde beschlagnahmt. Wie sich herausstellte, wurde das geschützte Tier vergiftet, nur um es hinterher auszustopfen.
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12 | 15 Aus Unwissenheit nehmen manche Urlauber geschützte Tiere als Mitbringsel mit nach Hause. Doch die Fechterschnecke (Mitte) steht unter Schutz. Sie einzuführen ist verboten.
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13 | 15 Nach einem Rundgang lohnt ein Besuch auf dem ehemaligen Zollschiff "Oldenburg". Das Schiff war bis 1995 mit achtköpfiger Besatzung auf der Nordsee im Einsatz.
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14 | 15 Ein kleines Schmuckstück steht seit April 2010 im Hof des Zollmuseums: Der lichtgraue VW-Bus T1 von 1961. Er diente dem Zoll früher als Dienstfahrzeug.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
15 | 15 Auch das Gebäude des Deutschen Zollmuseums ist historisch bedeutend. Das ehemalige Zollamt an der Kornhausbrücke wurde um 1900 erbaut.
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