Bio, Freiland, Bodenhaltung: Eier-Kennzeichnungen verstehen
Von Käfig bis Bio: Legehennen werden unter unterschiedlichen Bedingungen gehalten. Wie erkennen Verbraucher am Code, woher ein Ei kommt und in welcher Haltungsform die Legehenne lebt?
Vier unterschiedliche Haltungsformen sind in der Europäischen Union zugelassen: ökologische Erzeugung, Freilandhaltung, Bodenhaltung und ausgestaltete Käfige. Legehennen in konventionellen Käfigen, sogenannten Legebatterien, zu halten, ist in der gesamten Europäischen Union verboten. Ab 2025 sind in Deutschland auch ausgestaltete Käfige untersagt. Bereits jetzt stammen weniger als zehn Prozent der Eier im Handel aus Käfighaltung, rund 62 Prozent aus Bodenhaltung, 19 Prozent aus Freiland- sowie elf Prozent aus Öko-Haltung.
Woher kommt das Ei?
Bei rohen Eiern können Kunden die Herkunft leicht erkennen, denn sie müssen gekennzeichnet sein. Bei verarbeiteten Eiern, etwa in Gebäck, Nudeln, Mayonnaise oder Fertiggerichten lässt sich das kaum nachvollziehen. Dort gibt es keine Pflicht zur Kennzeichnung. Wer auf Waren verzichten möchte, die möglicherweise mit Eiern von Hühnern aus Käfighaltung hergestellt wurden, muss Bio-Produkte kaufen. Außerdem gibt die Albert-Schweitzer-Stiftung Auskunft über Firmen, die keine Eier aus Käfighaltung verarbeiten.
Auf der Verpackung von unverarbeiteten Eiern muss stehen, wie die Hennen gehalten werden. Jedes Ei, das in den Handel kommt, trägt außerdem einen Aufdruck, der Haltungsform und Herkunft angibt. Der Code kann etwa so lauten: 1-DE-012345.
1. Haltungsform: Die erste Ziffer gibt an, wie die Legehenne gehalten wird.
Code | Haltungsform |
---|---|
0 = Ökologische Erzeugung | Im Stall dürfen höchstens sechs Tiere pro Quadratmeter leben, insgesamt nicht mehr als 3.000. Der Stall hat Sitzstangen (18 cm pro Tier) und ist mindestens zu einem Drittel mit Stroh, Holzspänen oder Sand eingestreut. Im angrenzenden Freiland gibt es mindestens vier Quadratmeter Auslauffläche pro Tier. Das Futter stammt zum weit überwiegenden Teil aus ökologischem Landbau. |
1 = Freilandhaltung | Erlaubt sind neun Tiere pro Quadratmeter Stall. Er muss denselben Kriterien entsprechen wie bei Bodenhaltung. Zusätzlich haben die Hennen tagsüber Zugang zu mindestens vier Quadratmetern Auslauffläche im Freien, die überwiegend begrünt sein soll. |
2 = Bodenhaltung | In den geschlossenen Ställen leben höchstens neun Tiere pro Quadratmetern Fläche, insgesamt maximal 6.000 Hennen. Der Stall kann bis zu vier Ebenen übereinander haben, dann sind 18 Tiere pro Quadratmeter Grundfläche erlaubt. zur Verfügung stehen. Mindestens ein Drittel des Stalls ist eingestreut, es gibt Legenester und Sitzstangen. |
3 = Käfighaltung | In der sogenannten Kleingruppenhaltung leben höchstens 12,5 Tiere (bis 2 kg) auf einem Quadratmeter. Zu einer Gruppe gehören bis zu 60 Hennen. Die Käfige in großen Hallen haben Legenest, Einstreu und Sitzstangen und sind mindestens 50 Zentimeter hoch. |
2. Herkunftsland: An zweiter Stelle findet sich die Länderkennzeichnung, zum Beispiel DE für Deutschland, NL für die Niederlande oder AT für Österreich.
3. Betrieb: Die weiteren Zahlen stehen für die Nummer des Legebetriebs. Bei Eiern aus Deutschland geben die beiden ersten Stellen das Bundesland an (03 etwa für Niedersachsen). Wer genau wissen möchte, woher das Ei kommt, kann die Nummer auf der Website "Was steht auf dem Ei?" eingeben. In der Datenbank sind jedoch nicht alle Legebetriebe aufgeführt.
Güteklassen und Farbe von Eiern
Eier werden zudem nach ihren Güteklassen unterschieden. Im Einzelhandel sind nur die Eier der Güteklasse A in den Größen S, M, L und XL erhältlich. B-Klasse-Eier dürfen nur in der Industrie verarbeitet werden. Ob Eier eine braune oder weiße Schale haben, sagt nichts über die Qualität aus. Die Farbe hängt von der Rasse der Henne ab.
Haltbarkeit und Frischetest
In der Regel sind Eier etwa 28 Tage ab Legedatum haltbar, ab zehn Tagen vor Ablauf müssen sie gekühlt werden. Für Gerichte mit rohen Eiern nur ganz frische Eier verwenden. Gut zwei Wochen alte Eier vor dem Verzehr immer garen. Eier nicht abwaschen: Wird die Außenhaut verletzt, können Keime ins Innere gelangen.
Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht bekannt, helfen einfache Tests, um festzustellen, ob ein Ei noch frisch ist. Legt man es beispielsweise in eine Schüssel mit kaltem Wasser und es schwimmt oben, ist es alt, denn die Luftkammer darin hat sich vergrößert. Sinkt es zu Boden, ist es noch frisch. Eier, die beim Schütteln glucksen, sind alt, denn das Eiklar ist dünnflüssiger geworden. Das Eigelb eines frisch aufgeschlagenen Eis wölbt sich hoch, während es später abgeflacht ist.