Thunfisch - der bedrohte Jäger
Ob frisch für Sushi oder aus der Konserve als Pizzabelag: Thunfisch ist sehr beliebt. Doch viele Bestände sind bedroht. Verbraucher sollten beim Kauf daher auf Nachhaltigkeit achten.
Thunfische zählen zur Familie der Makrelen. Ihr Körper ist stromlinienförmig und sie haben eine sichelförmige Schwanzflosse. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern sind Thunfische enorm schnelle Schwimmer und können weite Strecken zurücklegen.
Thunfisch: Sowohl roh als auch gegart eine Delikatesse
Es gibt acht Arten von Thunfischen - darunter den aus der Asia-Küche bekannten Bonito oder den Gelbflossenthun. In Deutschland kommt Thunfisch vor allem aus der Dose auf dem Tisch, etwa als Zutat in Salaten, in Nudelsoßen oder als Pizzabelag. In Japan dagegen, dem Land mit dem höchsten Thunfisch-Konsum, wird er häufig roh verspeist. Thunfisch eignet sich auch hervorragend zum Braten, wird aber schnell trocken, weshalb er nur kurz angebraten werden sollte, damit das Fleisch innen saftig bleibt.
Problematische Fangmethoden und Überfischung
Weltweit sind die Bestände in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Wegen der besorgniserregenden Abnahme sollten Verbraucher nach Empfehlung des Umweltverbandes WWF - wenn überhaupt - nur MSC-zertifizierten Thunfisch kaufen und bestimmte Thunfischarten ganz meiden. Dazu zählt etwa der Rote Thun, auch als Blauflossenthun bezeichnet. Die Bestände des Echten Bonitos dagegen kämen zu 60 Prozent aus dem westlichen und mittleren Pazifik, wo der Bestand gesund sei.
Problematisch sind neben der Überfischung vor allem die herkömmlichen Fangmethoden mit Ringwaden oder Langleinen: Durch das Einkreisen der Fischschwärme und das Zusammenziehen der Treibnetze landen auch Delfine, Haie und seltene Meeresschildkröten im Netz und werden als Beifang getötet. Verbraucher sollten daher beim Kauf auf die Angaben "Ringwaden ohne Fischsammler (ohne FAD)" oder "Hand- und Angelleinen" achten - diese Fangmethoden sind nachhaltiger.