Mit Rhabarber kochen und backen
Der Frühling ist Rhabarberzeit: Mit seinem fruchtigen, leicht säuerlichen Aroma schmeckt Rhabarber besonders gut in Süßspeisen. Tipps für Zubereitung, Kauf und Lagerung sowie Rezepte.
Zwar wird Rhabarber meist wie Obst zubereitet, botanisch gesehen ist er aber ein Gemüse. So ist er auch als herzhafte Beilage oder für Suppen geeignet. Je nach Sorte hat Rhabarber lange grünliche bis rote Blattstiele. Rotstieliger schmeckt etwas milder als grünstieliger. In der Küche verwendet man nur die Blattstiele, nicht die Blätter. Rhabarber sollte immer gekocht oder gebacken und nicht roh verzehrt werden.
Rhabarber schälen und als Kompott zubereiten
Vor der Zubereitung die Stangen waschen, dünn schälen und die Stielenden abschneiden. Ganz junger, zarter Rhabarber kann auch ungeschält weiterverarbeitet werden. Die Stangen in Stücke schneiden und für ein Kompott mit Zucker und etwas Wasser oder Saft in einem Topf dünsten. Alternativ kann man den Rhabarber abgedeckt im Ofen schmoren. Das Kompott schmeckt gut zu Eis, Panna Cotta, Quark oder Joghurt.
Rhabarber-Kuchen und -Crumble backen
Für einen Kuchen einen Teig nach Wahl, etwa einen einfachen Rührteig, mit rohen Rhabarberstücken belegen und etwa 40 Minuten backen. Noch leichter ist die Zubereitung von Crumble: Der geschnittene Rhabarber wird nur mit Streuseln bedeckt und ebenfalls im Ofen zubereitet. Sehr lecker schmeckt er mit Erdbeeren gemischt, denn die Süße der Beeren mildert die Säure des Rhabarbers ab.
Herzhaftes mit Rhabarber: Suppe, Salat, Tarte und Co.
Das Gemüse eignet sich nicht nur für Süßspeisen, sondern auch für herzhafte Gerichte, beispielsweise eine Paprika-Rhabarber-Suppe. Dafür Zwiebeln und Ingwer andünsten, Paprika und Rhabarber hinzufügen, mit Gemüsebrühe auffüllen und kochen. Wenn das Gemüse weich ist, klein geschnittene Salatgurke dazugeben, noch etwas köcheln lassen und nach Belieben abschmecken. Ebenfalls lecker schmeckt Rhabarber kombiniert mit Erdbeeren in einer herzhaften Tarte mit Ziegenfrischkäse.
Lecker als leichtes Frühlingsessen oder als Beilage zu Gegrilltem ist ein Rhabarber-Salat: Den geputzten und klein geschnittenen Rhabarber in etwas Öl braten. Anschließend mit grünem Salat, Feta, Walnüssen und einer Vinaigrette vermischen. Zum Grillen passt außerdem ein fruchtig-pikantes Rhabarber-Chutney. Dazu die klein geschnittenen Stangen unter Zugabe von Schalotten, Ingwer, Gewürzen, Essig und braunem Zucker bei kleiner Hitze kochen, bis die Masse dickflüssig-sämig ist.
Rhabarber richtig lagern und einfrieren
Frischen Rhabarber erkennt man beim Einkaufen daran, dass die Stangen fest und glänzend und die Schnittstellen noch feucht sind. Da er schnell austrocknet, sollte er möglichst bald zubereitet werden. Im Kühlschrank hält sich Rhabarber - ähnlich wie Spargel - in ein feuchtes Tuch eingewickelt einige Tage. Die Stangen lassen sich auch gut einfrieren, vorher sollten sie gewaschen, getrocknet, geschält und in Stücke geschnitten werden. Wie beim Spargel endet auch beim Rhabarber am 24. Juni, dem Johannistag, die Saison.
Wenig Kalorien - viele gesunde Vitamine und Ballaststoffe
Rhabarber ist übrigens nicht nur lecker, sondern auch kalorienarm und wegen seiner vielen Ballaststoffe und Vitamine sehr gesund. Da er reichlich Kalium sowie Apfel- und Zitronensäure enthält, wirkt er verdauungsfördernd und eignet sich deshalb gut für eine Frühjahrskur.
Kalzium in Milchprodukten bindet Oxalsäure im Rhabarber
Neben gesunden Stoffen enthält das Gemüse aber auch relativ viel Oxalsäure. Sie entzieht dem Körper Kalzium und kann - in großen Mengen verzehrt - giftig sein. Deshalb empfiehlt es sich, Rhabarber mit Milch, Joghurt oder Vanillesoße zu essen. Denn dann verbindet sich das Kalzium in den Milchprodukten mit der Oxalsäure und wird ausgeschieden. Bei wärmerem Wetter produziert die Pflanze übrigens mehr Oxalsäure. Deshalb - und weil der Rhabarber eine Regenerationspause braucht - sollte man ihn nur bis Ende Juni essen.
Rhabarber im eigenen Garten pflanzen und ernten
Rhabarber lässt sich gut im eigenen Garten pflanzen. Das Gemüse benötigt einen halbsonnigen Standort und einen nährstoffreichen Boden. Als Dauerkultur kann sie bis zu zehn Jahre am selben Standort bleiben. Wer im Frühjahr Rhabarber pflanzt, kann im folgenden Jahr die ersten knackigen Stangen ernten. Rhabarber stammt übrigens ursprünglich aus China und wird erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch bei uns angebaut: Erstes Anbaugebiet waren die Hamburger Vierlande.