Richtig einfrieren - so geht's
Einfrieren ist eine praktische Möglichkeit, um Obst, Gemüse, Fleisch oder Brot über längere Zeit zu lagern. Welche Lebensmittel eignen sich und was ist dabei zu beachten?
Wer Lebensmittel-Reste halbar machen oder bewusst Vorräte anlegen möchte, kann sie einfrieren. Das geht schnell und ist unkompliziert, wenn man ein paar Grundregeln beachtet.
Gemüse vor dem Einfrieren blanchieren
Tiefgekühltes Gemüse ist eine gute Alternative zu frischem Gemüse. Je schneller es nach der Ernte eingefroren wird, desto mehr Vitamine bleiben erhalten. Feste Gemüsesorten wie Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi oder Möhren am besten klein schneiden und kurz in kochendem Wasser blanchieren und in Eiswasser abschrecken. Durch diese Methode wird der Kochprozess unterbrochen und Vitamine sowie die frische Farbe bleiben erhalten. Tipp: Bei hellen Gemüsesorten etwas Essig oder Zitronensaft ins Kochwasser geben, um die Farbe zu bewahren.
Nach dem Blanchieren das Gemüse gründlich abtropfen lassen und mit Küchenpapier trockentupfen, bevor es in einen Gefrierbeutel oder in eine Box kommt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass möglichst wenig Luft an das Gemüse gelangt. Aus Gefrierbeuteln möglichst die Luft herausdrücken. Lebensmittel, die in Boxen eingefroren werden, zusätzlich mit einer Frischhaltefolie abdecken, wenn diese nicht bis oben befüllt sind. Später kann das Gemüse ohne Auftauen in den Kochtopf gegeben werden. So bleiben Vitamine, Mineralstoffe und Geschmack erhalten. Die Garzeit ist etwa ein Drittel kürzer als bei frischem Gemüse.
Einige Gemüse sind ungeeignet
Pilze und Zucchini lassen sich auch roh einfrieren. Am besten makelloses und festes Gemüse auswählen und vor dem Kleinschneiden gründlich putzen. Salatgurken, Radieschen, Tomaten und Zwiebeln sollte man nur im verarbeiteten Zustand einfrieren, da sie beim Auftauen matschig werden.
Kräuterwürfel selbst machen
Auch Kräuter lassen sich problemlos tiefkühlen. Thymian-Zweige kann man im Ganzen einfrieren, Schnittlauch und andere Kräuter zuvor am besten zerkleinern. Praktisch zum Portionieren sind Eiswürfelbehälter, in die die klein geschnittenen Kräuter mit etwas Wasser gegeben werden.
Beerenfrüchte einzeln einfrieren
Viele Obstsorten lassen sich gut einfrieren. Rhabarber dafür einfach in Stücke schneiden. Beeren zunächst nebeneinander auf ein Tablett oder eine flache Schale geben und einige Stunden vorfrieren. So behalten sie ihre Form und lassen sich später einzeln entnehmen. Wenn sie gefroren sind, in Gefrierbeutel oder -dosen umfüllen. Am besten im Kühlschrank auftauen. Obst für Kuchenbelag oder Kompott ist auch in gefrorenem Zustand verwendbar.
Äpfel und Birnen lassen sich am besten püriert oder klein geschnitten einfrieren, da sie ihre knackige Konsistenz verlieren. Bananen sollten nur in reifem Zustand und ohne Schale in den Tiefkühler. Aus ihnen lassen sich später beispielsweise Smoothies zubereiten. Sehr wasserhaltige Früchte wie Weintrauben sind zum Einfrieren ungeeignet.
Mageres Fleisch lässt sich gut frosten
Mageres rotes Fleisch und Geflügel lassen sich gut einfrieren. Auch fetteres Fleisch ist kein Problem: Wenn vorher möglichst viel Fettgewebe entfernt wird, hält es sich aber länger. Knochen möglichst entfernen. Ist das nicht möglich, wie etwa bei Koteletts und Hähnchen-Keulen, die Knochenenden mit etwas Frischhaltefolie polstern.
Glacierter Fisch hält besser
Fisch sollte vor dem Einfrieren ganz frisch und bereits ausgenommen und nach Belieben auch filetiert sein. Ähnlich wie Beeren am besten zunächst auf einem Tablett oder einem Blech vorfrieren. Ist er gefroren, sollte man ihn zum Schutz gegen Gefrierbrand glacieren: Dazu kurz in kaltes Wasser tauchen, sodass sich eine dünne Eisschicht bildet. Anschließend in Klarsichtfolie wickeln und in einem Beutel endgültig einfrieren. Wichtig: Den Fisch später langsam im Kühlschrank auftauen.
Tiefgekühltes Brot im Ofen aufbacken
Egal ob Brot, Kuchen oder Torte: Backwaren lassen sich sehr gut tiefkühlen - am besten in Gefrierbeuteln oder Frischhaltedosen. Auch roher Teig ist dafür geeignet. So lassen sich größere Mengen vorbereiten und der Teig kann später portionsweise aufgetaut werden. Brot und Brötchen bei Zimmertemperatur zunächst zehn Minuten antauen lassen. Anschließend kommen die Backwaren bei 160 Grad für drei bis fünf Minuten in den Backofen - so werden sie knusprig, aber nicht trocken. Auch mit Käsekuchen, Hefekuchen und Plunder so verfahren. Andere Kuchen können sofort in den Ofen und backen dort etwa 30 Minuten lang.
Tortenstücke einzeln einfrieren
Sahnetorte friert man am besten in einzelnen Stücken nebeneinander auf einem Tablett vor. Anschließend die Stücke mit Folien voneinander trennen und luftdicht verpackt einfrieren. Aufgetaut werden sie am besten ohne Folie im Kühlschrank - dann kann das Wasser entweichen und sie werden nicht matschig.
Sahne und Milch besser frisch kaufen
Milch, Joghurt und Käse sind nur bedingt zum Einfrieren geeignet. Je höher der Fettgehalt, desto besser funktioniert es. Butter beispielsweise lässt sich hervorragend einfrieren. Auch einige Käsesorten schmecken nach dem Auftauen noch gut. Milch oder Sahne sollte man besser frisch kaufen.