Kieler Woche: 150.000 Menschen bei Windjammerparade
Das Wetter bei der diesjährigen Windjammerparade hat gepasst: Tausende Menschen an Land und auf dem Wasser haben am Sonnabend verfolgt, wie 120 Schiffe - mit der "Gorch Fock" an der Spitze - durch die Kieler Förde fuhren.
Bei viel Sonne und gutem Wind haben am Sonnabend - laut Veranstalter - rund 150.000 Menschen die Windjammerparade in Kiel verfolgt. Sie schauten von Land und von vielen Schiffen aus zu. Die "Gorch Fock" führte die Parade an. NDR.de übertrug die Windjammerparade im Livestream.
Mehr als 70 Gäste an Bord der "Gorch Fock"
Das Marine-Segelschulschiff hatte mehr als 70 Gäste an Bord. Unter anderem segelte der Inspekteur der Marine Vizeadmiral Jan Christian Kaack mit. Außerdem waren Schleswig-Holsteins Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) und der Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) an Bord. Die "Gorch Fock" gehöre für ihn seit frühester Kindheit zur Kieler Woche dazu, sagte Vizeadmiral Kaack.
"Die "Gorch Fock" hat uns viele Jahre lang schmerzlich gefehlt." Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer
Kämpfer sagte, für ihn sei es immer wieder spannend bei der Windjammerparade dabei zu sein. "Die Kieler Woche setzt uns natürlich auch immer unter Stress. Der Samstag und die Windjammerparade ist für mich immer der erste Moment, wo das Adrenalin so ein bisschen runtergeht und ich weiß: Wir haben schon eine tolle Kieler Woche im Sack und viel kann jetzt nicht mehr schiefgehen."
Letzte Fahrt auf der "Gorch Fock" für Kommandant Graf von Kielmansegg
"Wir haben Sonne und vor allem Wind aus der richtigen Richtung, das ist für uns ganz wichtig", sagte der Kommandant der "Gorch Fock" Andreas-Peter Graf von Kielmansegg. Für ihn war es die letzte Fahrt als Kommandant des Segelschulschiffs. Daher, so sagte er, fahre auch ein wenig Wehmut mit.
Mehr als 120 Schiffe
Nach Angaben der Stadt Kiel nahmen mehr als 120 Schiffe an der Parade teil. Auch die deutsche Bark "Alexander von Humboldt II", die "Roald Amundsen", die "Thor Heyerdahl" und die "Gulden Leeuw" waren dabei. Von Heringsloggern über Gaffelketchen bis hin zu Hansekoggen waren verschiedenste Schiffstypen aufgestellt.
Die Parade setzte sich aus sechs aufeinanderfolgenden Formationsblöcken (A-F) zusammen. Diese wurden jeweils von einem Großsegler angeführt. Diesem sogenannten Guide (A1-F1) folgten acht bis neun weitere Traditionsschiffe, dahinter segelten die privaten Boote. Zusätzlich schipperten noch zahlreiche Dampf- und Begleitschiffe mit.
Der Begriff Windjammer hat übrigens nichts mit "jammern" im Sinne von klagen oder heulen zu tun. Der Name für diesen Großseglertyp kam in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf und kommt aus dem Englischen. Er setzt sich aus den Wörtern "wind" (= Wind) und "to jam" (= kräftig pressen) zusammen und geht zurück auf "to jam the wind", also hart am Wind segeln.
Die besten Plätze
Die Besucherinnen und Besucher schauten auch diesmal der Windjammerparade oft von Picknickdecken und Campingstühlen aus zu. Beliebte Spots zum Schauen waren wieder die belebte Kiellinie oder der Leuchtturm in Friedrichsort. Auch an den Alternativen wie zum Beispiel am U-Boot Ehrenmal in Heikendorf oder am Strand Hasselfelde fanden sich zahlreiche Zuschauer ein.
Alle Tipps gibt es auch in unserer interaktiven Karte.