Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer steigt weiter
Laut den aktuellen Zählungen steigt die Zahl der Kegelrobben zwar weiter an, aber nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Einen Ausreißer markiert Helgoland, hier wurde bei den Kegelrobbengeburten ein neuer Spitzenwert erreicht.
Die Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer nimmt weiter zu. Das hat die Zählung der Forschungsgruppe für Meeressäugetiere aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden ergeben. Insgesamt zählten die Experten in dieser Saison im gesamten Wattenmeer mehr als 2.547 Jungtiere, ein Anstieg um ein Prozent im Vergleich zur vorigen Saison. Gezählt wurde in Schleswig-Holstein, Helgoland, Niedersachsen und Hamburg sowie den Niederlanden.
Langsameres Wachstum
Insgesamt nimmt die Robbenpopulation allerdings nicht mehr so stark zu wie in den Vorjahren, wie Sophie Brasseur, Mitglied der Forschungsgruppe, betont. Im Vergleich zu früheren Zählungen scheine sich der Anstieg der Zahlen zu verlangsamen, vor allem bei den Jungtieren, sagte sie. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dies auf eine Veränderung der Umweltbedingungen zurückzuführen ist oder ob die Zählungen durch das raue Wetter in dieser Saison beeinflusst wurden." Ihr Team untersucht jetzt die Gründe für das etwas verlangsamte Wachstum.
16 Prozent mehr Kegelrobbengeburten auf Helgoland
Einen Ausreißer bei der Zählung markierte der Robbenbestand auf Helgoland (Kreis Pinneberg). Dort wurde mit einem Anstieg von 16 Prozent bei den Kegelrobbengeburten ein Spitzenwert von 739 Jungtieren erreicht. Im östlichen Teil des Wattenmeeres zählte das Team zunächst gar keine Jungtiere. Allerdings wurden später in der Saison vier säugende Jungtiere in Dänemark und zwei in Schleswig-Holstein beobachtet.
Gut die Hälfte der Jungtiere entdeckten die Forscher im niederländischen Wattenmeer. In Niedersachsen ging der registrierte Nachwuchs auf rund 360 zurück. Das könnte laut der Forscher daran liegen, dass einige Teile des Gebiets wegen schlechten Wetters nicht überflogen werden konnten.