Westerhever Leuchtturm: Sanierung verzögert sich
Rot-weiß gestreift steht der Westerhever Leuchtturm auf einer Warft vor Nordfriesland. Das bundesweit bekannte und beliebte Fotomotiv sollte eigentlich ab Dienstag (4.7.) eingerüstet und neu gestrichen werden. Doch die Gerüstbauer rücken nun frühestens kommende Woche an.
Dass der selbst aus St. Peter-Ording sichtbare Leuchtturm gestrichen werden muss, passiert nur etwa alle 15 Jahre. Zuletzt war das 2006 der Fall. Wenn es soweit ist, muss alles verhältnismäßig schnell gehen, denn die Malerarbeiten müssen vor Beginn der Herbststürme abgeschlossen sein. Denn der Leuchtturm liegt auf einer Warft, gut einen Kilometer vor dem schützenden Deich. Der 30. September ist daher der Stichtag für die Arbeiten. Wenn im Herbst die Stürme wieder gegen den Leuchtturm peitschen - dann wäre ein Baugerüst lebensgefährlich.
Herausforderungen: Denkmalschutz und Höhe
Eigentlich sollten die Arbeiten am Dienstag (4.7.) beginnen. Zunächst mit dem Aufbau des Gerüsts, von dem aus die Maler dann ans Werk gehen werden. Weil das 1906 errichtete Gebäude unter Denkmalschutz steht, müssen die Gerüstbauer dabei extrem vorsichtig vorgehen - und das in bis zu 41 Metern Höhe. Der Aufbau allein wird etwa drei Wochen dauern, teilt der zuständige Bauleiter mit. Nun aber verzögert sich der Start wegen genau dieses Gerüsts.
Warum verzögert sich der Gerüstbau?
Bei Baugerüsten von 41 Metern Höhe, wie es beim Westerhever Leuchtturm der Fall ist, wird vorab eine Statikberechnung benötigt. Dafür hat der zuständige Gerüstbauer einen Statiker beauftragt, aber noch liegt die Berechnung nicht vor. Aber genau die braucht der Gerüstbauer nach Angaben des Bauleiters schon allein um die notwendigen Gerüst-Elemente zusammen zu stellen. Denn auch wenn noch keine Herbststürme über Nordfriesland hinweg fegen, so kommt es doch auch im Sommer zu starken Winden und einzelnen Stürmen. Die Arbeiten sollen nun frühestens kommende Woche starten. Eine Woche Verzögerung, die bei dem ohnehin knappen Zeitplan natürlich für zusätzlichen Druck sorgt. Würde sich der Beginn der Arbeit weiter verzögern, wird die Zeit langsam knapp, sagt der Bauleiter. Mit Arbeitstagen auch am Sonnabend und Sonntag, für die gesonderte Genehmigungen benötigt werden, soll der Zeitplan nun eingehalten werden.
Wieso muss überhaupt saniert werden?
Wind, Sonne und vor allem Salzwasser greifen die Farbe des Bauwerks an. Die Folge: Die Farbe ist ausgeblichen und bröckelt ab. Damit das beim Wahrzeichen Eiderstedts mit den beiden benachbarten ehemaligen Leuchtturmwärtergebäuden nicht so bleibt, wird er saniert. Die Maßnahmen werden voraussichtlich drei Monate dauern - so lange wird also auch das Gerüst am Leuchtturm stehen und bildschöne Fotoaufnahmen leider verhindern.